Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8
erwiderte Bastien erschöpft. „Vielleicht ist es Inez nicht gelungen, alle Gedanken zu verbergen, die auf unsere Falle hindeuteten.”
„Gib Inez nicht die Schuld”, knurrte Thomas, als sie in eine Gasse einbogen, um zum Cafe zu gelangen. „Sie hat bestimmt alles getan, was sie konnte. Immerhin hat sie sich einverstanden erklärt, bei eurem dämlichen Plan mitzumachen.”
„Es war nicht als Kritik gemeint”, versicherte Bastien ihm in beschwichtigendem Ton. „Und wir wissen ihre Hilfe zu schätzen. Uns ist auch klar, wie schwer das für dich gewesen ist, Thomas, und das bedauere ich sehr. Wir hatten nur gehofft, den Mistkerl zu schnappen und Mutter zu finden.”
„Ich will sie ja auch finden, aber.... ” Thomas blieb stehen und schnaubte frustriert, weil er nicht die richtigen Worte fand, um das auszudrücken, was er fühlte. Er hatte um beide Frauen Angst, aber vielleicht hatten sie Marguerite bereits verloren, und er wollte nicht auch noch Inez opfern, nur um das herauszufinden. Verdammt, er wollte sie überhaupt nicht verlieren! Wenn er vor die Wahl gestellt würde, welche von beiden Frauen er retten wollte, wäre Thomas wohl lieber selbst gestorben.
„Aber Marguerite ist deine Tante, und Inez ist deine Lebensgefährtin, und es ist dir lieber, wenn du keine von beiden verlierst”, sprach Etienne leise das aus, was Thomas nicht auszudrücken vermochte.
„Marguerite ist auch meine Mutter”, betonte Thomas. „Sie ist die einzige Mutter, die ich je hatte.”
„Ja, als Kind hast du Mutter zu ihr gesagt”, warf Bastien ein.
„Stimmt, aber dem hat Jean Claude schnell ein Ende gesetzt”, murmelte er und schüttelte den Kopf. „Kommt jetzt, die Frauen warten schon auf uns.”
Bastien und Etienne zögerten kurz, dann folgten sie ihm zum Cafe. Den Weg dorthin legten sie schweigend zurück. Sie verließen einen halben Block vom Lokallentfernt die Gasse und sahen gerade noch, wie Terri aus dem Cafe gelaufen kam und sich aufgeregt umschaute.
„Da stimmt was nicht”, knurrte Bastien und rannte los. Im nächsten Moment stürmte Thomas an seinem Cousin vorbei, da er Inez nirgends entdecken konnte.
„Wo ist sie?”, fragte er Terri und packte sie dabei grob an den Schultern.
„Ich weiß es nicht”, rief sie ängstlich. „Wir sind alle nach unten gegangen, um noch mal Kaffee zu bestellen. Als ich von der Toilette zurückkam, waren Rachel und Inez verschwunden.”
„Rachel ist auch weg?”, warf Etienne besorgt ein.
„Wohin sind sie gegangen?”, wollte Thomas wissen und ignorierte seinen Cousin. „Irgendjemand muss etwas gesehen haben. Hast du den Kerl hinter der Theke gelesen? Er hatte gestern schon ein Auge auf Inez geworfen. Er müsste sich gemerkt haben, wohin sie gegangen ist.”
„Ich hab’s versucht, aber ich.... ” Terri schüttelte hilflos den Kopf.
„Schon gut”, beruhigte Bastien sie, als er bei ihr war. Er legte den Arm um sie, drückte sie an sich und sagte zu Thomas: „Sie hat ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Terri kann Sterbliche noch nicht gut lesen. Ich erledige das jetzt”, ergänzte er, ließ seine Verlobte los und ging ins Cafe. Thomas suchte frustriert die Straße in beiden Richtungen ab, konnte aber keine Spur von Inez oder Rachel entdecken.
„Vielleicht sollten wir uns aufteilen”, schlug Etienne nervös vor. „Du suchst in der einen Richtung, ich in der anderen.”
Frostig gab Thomas zurück: „Wenn deine Lebensgefährtin ebenfalls betroffen ist, sieht der Plan gar nicht mehr so gut aus, wie?”
Etienne kniff kurz die Augen zusammen, dann sagte er: „Tut mir leid, Thomas. Ich habe es nicht anders verdient. Wir waren uns sicher, an alles gedacht zu haben.”
„Du kannst noch so sehr glauben, dass du an alles gedacht hast, aber solange es einen Gegenspieler gibt, der einem einen Strich durch die Rechnung machen kann, ist es gar nicht möglich, an alles zu denken”, hielt er dagegen.
„Da entlang!”, brüllte Bastien in dem Moment, als er aus dem Cafe gestürmt kam.
Thomas sah zu seinem Cousin, und dann rannte er auch schon in die angezeigte Richtung. Die anderen folgten ihm dicht auf den Fersen.
16
Als Inez erwachte, nahm sie eine Geräuschkulisse wahr, die sich nach Sex anhörte, Stöhnen, Keuchen und Seufzen.... Dann erst wurde ihr klar, dass sie selbst diese Geräusche verursachte, und das geschah eindeutig nicht aus Lust und Freude. Sie kniff den Mund zu und versuchte die Augen zu öffnen. Die gute Neuigkeit war, dass sie immer
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