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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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im Bett. Angst ließ ihr Herz rasen, und sie benötigte ein paar Sekunden, um die Überreste jenes Albtraums zu verscheuchen, der sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Erst dann wurde ihr bewusst, dass sie sich im Schlafzimmer ihres Quartiers in York befand. Erleichtert atmete sie auf, als die Angst von ihr abfiel, doch als sie sich im Zimmer umsah, nahm sie das ringsum herrschende Chaos mit Erstaunen wahr. Überall lagen blutige Kleidungsstücke und Handtücher verstreut, und in einer Ecke hatte sich ein ganzer Berg von leeren Blutbeuteln angesammelt.
    Ihr Blick wanderte zu dem Mann neben ihr im Bett. Thomas. Er trug etwas anderes als am Abend zuvor, als sie die Falle gestellt hatten, und er schlief tief und fest an der äußersten Bettkante. Sie bemerkte, wie er irritiert das Gesicht verzog, als ihn durch ihre Bewegung ein Lichtschein traf. Seine Reaktion ließ sie lächeln.
    Sie drehte den Kopf in die andere Richtung zur Nachttischlampe, die sie eigentlich ausmachen wollte, damit das Licht ihn nicht aufweckte. Allerdings hielt sie in ihrer Bewegung inne, als sie im zweiten Bett Bastien Argeneau und Terri liegen sah, die ebenfalls fest schliefen. Sie hatte die Bettdecke über sich gezogen, während Bastien neben ihr auf der Decke lag. Im Gegensatz zu Thomas trug Bastien noch die gleiche Kleidung wie am Vorabend, die jetzt zerknittert und mit verkrustetem Blut überzogen war. So wie bei Thomas sprach auch sein fast graues Gesicht für seine Erschöpfung.
    Nachdem sie die Nachttischlampe ausgeschaltet hatte, legte sie sich wieder hin, musste jedoch feststellen, dass sie nicht einschlafen konnte. Sie war auch nicht müde, sondern hungrig. So hungrig, dass sie sogar leichte Magenschmerzen verspürte, was sie grübeln ließ, wie lange sie nichts mehr gegessen hatte. Wie es schien, hatte sie deutlich länger geschlafen, denn beim Gedanken an den Berg leerer Blutbeutel wurde ihr klar, wie viel Blut Thomas und die anderen in der Zwischenzeit getrunken hatten.
    Und dann waren da auch noch die blutigen Handtücher, die sie stutzen ließen. Sie tastete ihren Körper ab, um nach irgendwelchen Verletzungen zu suchen, konnte jedoch nichts feststellen. Von den Magenkrämpfen abgesehen, verspürte sie keine anderen Schmerzen, obwohl sie sich ganz genau daran erinnern konnte, wie ihr Unterschenkel zwischen die Beine des Unsterblichen geraten war, als er mit ihr die Straße entlang gerannt war.
    Den schrecklichen Schmerz hatte sie noch gut im Gedächtnis, und sie war davon überzeugt gewesen, dass ihr Bein dabei gebrochen worden war. Doch jetzt musste sie sich korrigieren, denn allem Anschein nach hatte er es ihr nur ein Stück weit verdreht, da sie ihr Bein bewegen konnte, ohne Schmerzen zu spüren. Alles, was sich danach abgespielt hatte, war nur noch eine verschwommene Erinnerung, wenn sie von dem explosionsartigen Schmerz absah, der sie durchzuckt hatte, als sie mit dem Kopf auf den Asphalt aufgeschlagen war. Diese Wunde hätte eigentlich stark bluten müssen, aber auch ihr Kopf fühlte sich gut an.
    Nur ihr Magen ließ ihr keine Ruhe.
    Langsam setzte sie sich auf die Bettkante, um Thomas nicht zu wecken. Sekundenlang blieb sie reglos dort sitzen, da sie abwarten wollte, ob sie nicht plötzlich von Schwindel oder heftigen Schmerzen befallen wurde. Als nichts davon eintrat, stand sie auf und stellte zu ihrer Verwunderung fest, dass ihre Beine ein wenig wacklig waren. Sie hielten aber durch und trugen sie problemlos in Richtung Schlafzimmertür, die sie gut ausmachen konnte, da ein Lichtschein aus dem Flur unter der Tür in den Raum drang.
    An der Tür angelangt, wurde ihr auf einmal bewusst, dass sie völlig nackt war. Da sie sich nicht vorstellen konnte, dass es Rachel und Etienne gefallen würde, wenn sie wie eine Blitzerin durchs Haus lief, versuchte sie sich zu erinnern, wo ihr Koffer stand. Doch je länger sie in der Dunkelheit dastand, umso deutlicher konnte sie im Zimmer vage Formen und Konturen ausmachen. Vermutlich hing das mit dem Lichtschein aus dem Flur zusammen, überlegte sie, während sie zu ihrem Koffer ging, der auf dem Boden lag. Eigentlich wollte sie sich komplett anziehen, doch gleich obenauf fand sich der seidene Morgenmantel. Ihr Hunger konnte sie davon überzeugen, dass dieses eine Kleidungsstück genügen würde, also zog sie es an und ging wieder zur Tür. Ihre Magenkrämpfe wurden stärker, und sie wollte schnellstens den Kühlschrank plündern.
    Das Haus schien verlassen, und sie fragte sich, ob Rachel und

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