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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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er sich auf den Platz am Gang, um jeden abzuschrecken, der sich neben ihn setzen wollte. Derjenige würde schon sehr mutig sein müssen, da ihm keine andere Wahl blieb, als über Thomas hinwegzuklettern, wenn er den Fensterplatz einnehmen wollte. Nur um sicherzustellen, dass keine der Frauen, die ihn so forsch anlächelten, auf genau diese Idee kam, verschränkte er die Arme vor der Brust und warf einen warnenden Blick in alle Richtungen, ehe er sich umdrehte und aus dem Fenster sah.
    Die Bahn fuhr nicht sofort los, obwohl alle Türen bereits geschlossen waren, und als Thomas nach vorn sah, beobachtete er, wie der Fahrer die Türen noch einmal öffnete. Allem Anschein nach hatte er auf jemanden gewartet, der von irgendwoher zur Haltestelle gelaufen kam. Thomas schaute weiter aus dem Fenster und rief sich den Stadtplan ins Gedächtnis, den er im Hotel gekauft hatte. Das Signal von Marguerites Mobiltelefon war zuletzt im Herzen des ältesten Amsterdamer Stadtviertels De Wallen geortet worden, den meisten Touristen besser bekannt als das Rotlichtviertel der Stadt.
    Thomas hatte keine Erklärung dafür, aus welchem Grund sich Marguerite ausgerechnet dort aufhalten sollte. Seine Ratlosigkeit hatte nichts mit dem Image zu tun, das man mit dem Begriff Rotlichtviertel verband, zumal das auf De Wallen auch gar nicht zutraf. Tatsächlich handelte es sich um eine gepflegte Gegend, in der sich kleine, alte Häuser zu beiden Seiten der Grachten drängten, die immer wieder von Brücken überspannt wurden.
    Bars und Nachtclubs wechselten sich mit Sexshops und LiveShows ab, und überall fand sich die berühmt-berüchtigte Fensterprostitution, bei der sich spärlich bekleidete Frauen in rot beleuchteten Schaufenstern präsentierten. Die meisten Besucher zeigten sich anschließend überrascht davon, wie sauber und einladend dieses Viertel in Wahrheit war. Trotzdem schien es einfach kein Ort zu sein, den Marguerite aufsuchen würde. Er vermutete, dass sie zum Zeitpunkt der letzten Ortung lediglich auf dem Weg zu einem anderen Ziel dort entlanggekommen war und sich inzwischen weit davon entfernt aufhielt. Und doch musste er hinfahren und sich umsehen.
    Er stutzte und spürte besorgt, wie sich jemand durch den schmalen Freiraum zwischen seinen Knien und der Rückenlehne der Sitzbank vor ihm zwängte, um den Fensterplatz zu erreichen. Sein Blick erfasste eine schwarze Hose, unter deren Stoff sich der wohlgeformte Po von Inez Urso abzeichnete. Seine Hände bewegten sich wie aus eigenem Antrieb zu ihren Hüften, als wollten sie Inez nicht vorbeilassen, sondern sie auf seinen Schoß ziehen. Doch dann bekam er sich noch rechtzeitig unter Kontrolle und verschränkte wie zuvor die Arme vor der Brust, während sie sich weiter an ihm vorbeizwängte, bis sie endlich mit einem leisen Seufzer auf dem Sitz am Fenster Platz nehmen konnte.
    „Oh Mann, was musste ich rennen, um die Bahn noch zu erwischen”, keuchte sie und lächelte ihn an. „Sie haben wohl eine Weile gewartet, bis die Bahn gekommen ist, sonst hätte ich Sie sicher nicht mehr eingeholt.”
    Thomas konnte sie nur anstarren, während sein Gehirn allmählich zu erfassen begann, was sie ihm mit ihrer Verfolgung angetan hatte. „Inez”, knurrte er, „was machen Sie hier? Sie sollten ins Hotel zurückgehen.” Sie runzelte die Stirn, da er keinen Zweifel daran ließ, wie wenig er sich über ihre Anwesenheit freute, dann rutschte sie auf ihrem Platz hin und her.
    Er zuckte zusammen und zog hastig seinen Arm weg, als sie ihn dabei berührte. Schließlich beugte er sich zur Seite, sodass er halb im Mittelgang hing, nur um zu verhindern, dass es zu einem weiteren Kontakt kam, da sie in ihre Tasche griff und nach etwas zu suchen begann. Einen Augenblick später holte sie einen zusammengefalteten Zettel hervor, den sie ihm wortlos hinhielt.
    Er betrachtete den Zettel sekundenlang, erst dann nahm er ihn an sich, wobei er sorgfältig darauf achtete, dass er nicht ihre Finger berührte. Allerdings gab es keine Möglichkeit, sich vor ihrem Duft zu schützen, sodass seine Nasenflügel wieder bebten, als er ihr Aroma inhalierte. Jeder Muskel in seinem Körper war auf das Äußerste gespannt, während er den Zettel auseinanderfaltete.
    „Sie haben die Koordinaten vergessen, die Ihr Freund Herb Ihnen durchgegeben hat”, erklärte sie, als er seine eigene Handschrift erkannte. „Ich dachte, die brauchen Sie.”
    Er steckte den Zettellein und murmelte: „Die brauche ich nicht, weil ich sie mir

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