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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Auslage in einem Süßigkeitengeschäft, nur dass anstelle von Süßwaren Frauen feilgeboten wurden.
    Stirnrunzelnd begann Inez in ihrer Handtasche zu wühlen. Thomas kehrte um, als ihm auffiel, dass sie ein ganzes Stück von ihm entfernt stehen geblieben war. „Wonach suchen Sie?”, fragte er, als er wieder bei ihr war.
    „Nach meinem Handy”, antwortete sie und durchsuchte vergebens die Seitentaschen. Dann hatte sie es ertastet und zog es triumphierend hervor. „Aha!”
    „Wen wollen Sie anrufen?”, fragte er verdutzt.
    „Niemanden.” Sie klappte das Telefon auf und hob es hoch. „Es hat eine eingebaute Kamera, und ich will ein paar Fotos machen.”
    Zu ihrem Erstaunen stellte Thomas sich hastig vor sie, sodass er ihr die Sicht auf die Fenster nahm. „Keine Fotos”, sagte er leise. „Das ist nicht erlaubt.”
    „Was?”, gab sie zurück und sah sich um. Nur ein paar Meter entfernt stand ein Mann mit einer teuren Kamera, die er soeben auf eines der Fenster richtete. Sie zeigte auf ihn. „Aber er.... ”
    Weiter kam sie nicht, da ein lauter Aufschrei die Luft zerriss. Eine vollständig bekleidete ältere Frau kam an einer der jungen Prostituierten vorbei zum Fenster gestürmt, riss es auf und ging mit einer lautstarken Schimpfkanonade auf den Mann mit der Kamera los, der erschrocken zurückwich.
    „Kommen Sie”, brummte Thomas ihr zu. Inez wandte den Blick von der Auseinandersetzung gleich neben ihr auf der Straße ab und sah zu Thomas, der daraufhin weiterging, sodass ihr nur die Wahl blieb, ihm zu folgen oder ihn im Getümmel aus den Augen zu verlieren. Seufzend ging sie hinter ihm her, obwohl sie lieber geblieben wäre, um mitzuerleben, wie der Streit zwischen der älteren Frau und dem Fotografen ausging.
    „Warum ist Fotografieren hier nicht erlaubt?”, fragte sie, als sie Thomas eingeholt hatte und über die Schulter schaute. Der Mann bot der aufgebrachten Frau Geld an, wohl um sie zu besänftigen, doch die schlug ihm die Scheine aus der Hand und schimpfte weiter. Als Thomas nichts erwiderte, warf Inez abermals einen Blick hinter sich. Zwei Männer stiegen soeben aus dem Schaufenster und gesellten sich zu der keifenden Frau. Inez war froh, dass Thomas sie vom Fotografieren abgehalten hatte, denn offenbar stand dem Mann mit der Kamera noch mehr Ärger ins Haus.
    Ihr wurde bewusst, dass Thomas nicht vorhatte, auf sie zu warten, also blieb ihr nichts anderes übrig, als ein Stück zu laufen, bis sie ihn eingeholt hatte. „Thomas? Warum ist das so schlimm, wenn man hier Fotos machen will?”
    „Privatsphäre”, zischte er ihr verkrampft zu. „Die Frauen möchten nicht fotografiert werden, und das gilt genauso für die Freier, die herkommen. So was ist schlecht fürs Geschäft. Wer will schon eine Prostituierte aufsuchen, wenn die Gefahr besteht, dass er dabei fotografiert wird?”
    „Ach so, ja. Das ist klar”, erwiderte sie und steckte ihr Telefon weg. Einen Moment lang hatte sie gar nicht daran gedacht, welche Dienste diese Frauen hinter den Fenstern anboten. Da hier alles so offen und für jedermann erkennbar ablief, war es ihr eher wie eine Kirmesattraktion vorgekommen, aber nicht wie das, was es in Wahrheit war: Prostitution. Es musste an dieser gelassenen Atmosphäre liegen, überlegte sie, als sie erneut ihren Blick umherschweifen ließ. Alles war hell erleuchtet, und mit diesem Kanal mitten zwischen den Häusern hatte das Ganze fast etwas Romantisches. Die Fußwege waren sauber, nirgendwo waren Graffiti zu entdecken, die Gebäude machten einen gepflegten Eindruck, und bei den Leuten, die hier unterwegs waren, handelte es sich überwiegend um Touristen. Gruppen von Männern, einzelne Pärchen, Pärchen in Gruppen, alle lässig, aber ordentlich gekleidet, Menschen, die sich unterhielten und die lachten, während sie die Straße entlanggingen, und die mehr neugierig denn lüstern in die Fenster zu beiden Seiten schauten.
    Obwohl sie auf ihrem Weg immer wieder an Sexshops und Peepshows vorbeikamen, hatte das alles eher etwas von einem Karneval, aber es wirkte nicht wie ein Rotlichtbezirk, jedenfalls nicht so, wie Inez ihn sieh vorgestellt hatte. Plötzlich blieb Thomas stehen. „Was ist?”, fragte Inez neugierig.
    „Hier ist die Stelle”, antwortete er und drehte sich langsam um die eigene Achse, um sich die unmittelbare Umgebung genauer anzusehen.
    „Hier?”, wiederholte sie skeptisch. Sie standen genau vor einem Sexshop, links und rechts davon waren nur beleuchtete Fenster zu

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