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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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einen der anderen Aufzüge wartete, hatte er längst die Lobby verlassen und war im Getümmel auf der Straße untergetaucht, bevor sie ihn einholen konnte. Sie kannte sich in Amsterdam nicht aus, und selbst wenn es doch der Fall gewesen wäre, hatte sie keine Ahnung, wohin er wollte.
    Dieser Gedanke veranlasste sie dazu, zielstrebig zur Suite zurückzukehren und zum Tisch zu gehen, auf dem der Notizblock lag. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die mit energischer Schrift notierten Koordinaten entdeckte, die Herb ihm durchgegeben hatte. Ganz sicher war Thomas dorthin unterwegs.
    Inez trennte das oberste Blatt ab und verließ abermals die Suite. Sie benötigte einen Stadtplan von Amsterdam, um diese Koordinaten zuordnen zu können, aber sie würde die Stelle finden und damit auch Thomas. Vermutlich würde es ihn ärgern, dass sie ihm ungefragt folgte, aber wenn er ihr Lebensgefährte sein wollte, dann sollte er auch wissen, dass sie ihn mit keiner anderen zu teilen beabsichtigte. Sie würde diesen Dummkopf nicht allein mit einer Überdosis Viagra im Leib umherziehen lassen, erst recht nicht in Amsterdam.

6
    Ungeduldig klopfte Thomas mit den Fingern gegen seinen Oberschenkel, während er auf die Straßenbahn wartete. Er hätte den Weg vom Hotel ins Stadtzentrum auch zu Fuß zurücklegen können, aber mit der Bahn kam er schneller ans Ziel. Schließlich wollte er keine Zeit verlieren, wenn es womöglich auf jede Minute ankam. Er hatte gehofft, wenn er das Hotel hinter sich ließ und Abstand zu Inez bekam, dann würde dieses Verlangen nachlassen, das durch seinen Körper raste. Aber das wollte nicht funktionieren.
    Stattdessen musste er bei jedem Schritt mit sich ringen, nicht kehrtzumachen und zurück zu ihr in die Suite zu eilen. Das Einzige, was ihn tatsächlich davon abhielt, war die Sorge um seine Tante und das Wissen, dass die Suche nach ihr viel zu lange aufgeschoben werden müsste, wenn er sich jetzt doch zu Inez begab. Er würde sie an sich drücken, ihr jeden Fetzen Stoff vom Leib reißen, und dann konnte sie froh sein, wenn sie bis dahin ein Bett oder einen anderen weichen Untergrund erreicht hatten. Denn sobald sie beide nackt waren, würde ihn nichts mehr zurückhalten. Thomas wusste, er konnte sich nicht dagegen wehren. Seine Erektion war mörderisch, und sie würde so schnell auch nicht nachlassen. Niemals zuvor hatte er solches Verlangen verspürt.
    Er war immer der Meinung gewesen, dass der Hunger brutal war, der ihn erfasste, wenn er zu lange kein Blut zu sich nahm, doch das war ein Kinderspiel im Vergleich zu dem, was konzentriertes Sweet Ecstasy ihm antat. Es kam ihm vor, als würde er auf Messers Schneide balancieren, während die Begierde ihn wie gnadenlos pulsierende Wellen durchfuhr.
    Sein Blick wanderte über die anderen Leute, die mit ihm auf die Bahn warteten. Er sah eine Frau nach der anderen an und bemerkte, wie sie ihm interessiert zulächelten, was er ohne jede Regung zur Kenntnis nahm. Er wusste, keine von ihnen konnte das durch Sweet Ecstasy ausgelöste Verlangen stillen, denn Inez war diejenige, die er haben wollte. Die süße Inez mit ihren vollen Lippen, mit ihrem wohlgeformten Körper und all der Leidenschaft, die in ihr schlummerte. Er wollte sie nackt unter sich spüren, ihre Arme und Beine um ihn geschlungen, ihre Begierde so intensiv wie seine.
    Allerdings war nicht davon auszugehen, dass sie für ihn überhaupt etwas empfand, schon gar nicht etwas derart Unerträgliches, wie er es über sich ergehen lassen musste. Schließlich hatte sie kein Sweet Ecstasy getrunken. Eher war davon auszugehen, dass sie schreiend vor ihm davonlaufen würde, sofern sie noch die Gelegenheit dazu hatte, bevor er über sie herfiel.
    Er schaute sich um und sah zu seiner Erleichterung, dass sich eine Bahn der Haltestelle näherte. Je größer der Abstand zwischen ihm und Inez wurde, umso besser für sie beide. Als die Bahn angehalten hatte, ließ er die anderen Leute erst einsteigen, dann zog er seine Fahrkarte aus der Tasche und folgte ihnen. Obwohl es schon recht spät war, herrschte in der Bahn großer Andrang. Die Touristen waren offenbar rund um die Uhr in der Stadt unterwegs, um sich an den angebotenen Vergnügungen so zu erfreuen wie ungezogene Kinder, die überrascht feststellen mussten, dass die Eltern übers Wochenende weggefahren waren und niemand sie beaufsichtigen würde.
    Thomas steckte die Fahrkarte wieder ein und ging zu einer freien Bank etwa in der Mitte der Bahn, dann setzte

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