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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sehen, in denen Frauen auf Kundschaft warteten. Dort hätte sie Marguerite Argeneau nun wirklich nicht vermutet.
    „Laut Herb soll die Ortung bis auf rund fünfzehn Meter genau sein”, sagte Thomas, während er sich weiterdrehte.
    Inez sah nach links und rechts und versuchte zu schätzen, wie weit fünfzehn Meter in jede Richtung waren. Aber in Sichtweite gab es nur Sexshops und rot beleuchtete Schaufenster, aber keine Bar, kein Restaurant und auch kein anderes Geschäft, in dem Marguerite sieh hätte aufhalten können.
    Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung wahr und sah nach oben, wo im ersten Stock eine hübsche blonde Frau in weißer Spitzenunterwäsche soeben den dunkelroten Vorhang aufzog. Ein Mann stand hinter ihr im Zimmer, den Gürtel seiner Hose noch geöffnet, während er in aller Eile das Hemd zuknöpfte. Es war ihm sichtlich peinlich, dass die Frau zu früh den Vorhang aufgezogen hatte, woraufhin Inez sich rasch zur Seite drehte und Thomas ansah. „Sie muss hier durchgegangen sein, als Ihr Freund das Handy geortet hat”, vermutete sie. „Rufen Sie ihn doch an, damit er es noch einmal versucht.”
    Thomas nickte und holte sein Telefon aus der Tasche. Während er zu wählen begann, ließ Inez zum wiederholten Mal ihren Blick über die Schaufenster schweifen. Dabei fiel ihr auf, dass die Frauen im ersten Stock durchweg ein wenig hübscher wirkten als ihre Kolleginnen im Erdgeschoss, und sie trugen auch edler aussehende Dessous oder Leder, was Inez zu der Frage brachte, ob man im ersten Stock wohl mehr bezahlen musste als im Parterre. Thomas begann zu reden, und beiläufig hörte Inez mit an, wie er Herb bat, noch einmal eine Ortung vorzunehmen. Als er sein Telefon zuklappte, sah sie ihn fragend an.
    „Er ruft zurück, sobald er die Position ermittelt hat”, erklärte Thomas.
    Sie nickte und machte einer Gruppe Männer Platz, die singend und grölend durch die Straße zogen. Als die sie passiert hatten, wandte sich Inez an Thomas und schlug vor: „Wie wäre es, wenn wir uns eine Kneipe suchen, in der wir ungestört auf den Rückruf warten können?”
    Nach kurzem Zögern schüttelte er den Kopf. „Wenn wir in die falsche Richtung gehen, brauchen wir noch länger, um die neue Position zu erreichen.”
    „Ja, stimmt”, pflichtete sie ihm seufzend bei. Sie war müde, ihre Füße taten weh, und die Knöchel waren vom Flug immer noch geschwollen. Außerdem hatte sie schon wieder Hunger, obwohl sie an diesem Tag bereits zwei Mahlzeiten zu sich genommen hatte. Aber sie konnte sich auch nicht bei Thomas beschweren, schließlich hatte der sie wiederholt aufgefordert, ins Hotel zurückzukehren und dort zu bleiben. Sie verzog den Mund und ging ein paar Schritte weiter, um sich auf das Geländer zu stützen, das am Kanal offenbar dem Zweck diente, Unachtsame, Betrunkene oder Bekiffte davon abzuhalten, ins Wasser zu fallen und zu ertrinken. Dabei fiel ihr auf, dass es aber nur in der Nähe der Brücke ein solches Geländer gab. „Sie sehen müde aus”, sagte Thomas besorgt. Als sie aber nur mit den Schultern zuckte, setzte er sich in Bewegung.
    „Kommen Sie, es kann bis zu einer Stunde dauern, bevor Herb sich meldet. In der Zwischenzeit können wir mit Sicherheit irgendwo etwas essen und trinken.” Sofort hellte sich ihre Miene auf, da die Aussicht auf einen Sitzplatz und einen Drink ihre Lebensgeister weckte. Sie waren noch nicht weit gekommen, da mussten sie einer weiteren Gruppe Männer ausweichen, die sich deutlich wüster verhielten und erkennbar betrunken oder bekifft oder vielleicht sogar beides waren. Instinktiv nahm Thomas ihren Arm und zog sie zur Seite in eine Toreinfahrt, damit sie nicht mit den Männern aneinandergerieten.
    Inez stolperte über eine Unebenheit im Pflaster, und obwohl Thomas sie auffing, verlor er selbst auch für einen Moment das Gleichgewicht, sodass sie beide ein paar Schritte wie zwei Betrunkene weitergingen, ehe sie an einer Hauswand Halt fanden. Sie verzog mürrisch das Gesicht über dieses Missgeschick, doch als sie den Kopf hob und Thomas ansah, da war dessen Miene wie versteinert, und seine Augen blitzten in der Dunkelheit der Einfahrt silbern auf. Ihr wurde bewusst, dass sie wie gebannt den Atem anhielt, da ihr das Ganze aus einem unerfindlichen Grund wie eine sehr gefährliche Situation vor kam. Als er sich leicht vorbeugte und sie auf den Mund küsste, wurde ihr der Grund allerdings schnell klar. Sein Verlangen war deutlich zu spüren, und der Kuss hatte etwas

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