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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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„Ich werde dir später sagen, was ich denke.“
    „Hast du das gesehen?“, fragte Skye und zeigte auf Izzys Bein.
    Lexi schaute nach unten und heulte kurz auf, als sie die lange Schramme sah. Von der Mitte des Oberschenkels bis kurz unters Knie verlief eine dick verkrustete Wunde.
    „Ich will gar nicht wissen, woher du das hast“, meinte Lexi.
    „Vom Klettern.“ Izzy klang vergnügt. „Ich bin abgerutscht. Ist nicht schlimm. Mir geht’s gut.“
    Lexi sah zu Skye, die die Augen verdrehte.
    „Sie wird nie erwachsen“, kommentierte sie. „Ich habe ihr gesagt, sie soll vorsichtig sein, aber glaubst du, sie hört mir zu?“
    „Oh, bitte“, wandte Izzy ein. „Ich bin schon groß.“
    Die beiden Schwestern zogen sich auf liebevolle Art auf.Lexi versuchte, sich über den Schlagabtausch zu amüsieren, aber sie fühlte sich irgendwie ausgeschlossen.
    So war es schon immer, dachte sie wehmütig. Skye und Izzy waren nur ein Jahr auseinander. Sie war drei Jahre älter. Skye und Izzy hatten die gleiche Mutter und den gleichen Vater. Lexi war nur durch Jed mit ihren Schwestern verbunden. Manchmal fühlte sie sich wie eine Außenseiterin.
    Izzy schlüpfte in eine Seidenhose mit Schlitz an der Seite. Die Öffnung reichte bis knapp unter die Wunde. Dazu zog sie ein leuchtend rotes Neckholdertop an, das perfekt zu ihren dunklen Haaren und den braunen Augen passte. Sie war das heiße, wilde Kind.
    Sie betrachtete sich im Spiegel. „Okay, ich sehe toll aus. Also Lexi, dann lass mal alles über den Typen hören. Cruz Rodriguez. Den Namen kenne ich. Er ist reich, was ich nicht besonders spannend finde. Aber er hat einen eigenen Rennstall. Ob er mich wohl mal einen seiner Superflitzer fahren lässt?“
    „Frag ihn doch“, schlug Lexi vor und machte sich im Geiste eine Notiz, Cruz aufzufordern, ihr den Wunsch abzuschlagen. Izzy brauchte niemanden, der ihre Abenteuerlust zusätzlich anstachelte.
    „Du bist doch nicht schwanger, oder?“, erkundigte sich Izzy.
    Lexi hustete. „Nein. Weit davon entfernt.“ Denn dazu wäre Sex erforderlich, und das war ja etwas, das sie seit knapp zwei Wochen erfolgreich zu verhindern wusste.
    „War ja nur eine Frage. Du hast es so lange vermieden, dich fest zu binden. Ich kann mir nicht erklären, warum du deine Meinung geändert hast.“
    „Sie hat sich Hals über Kopf verliebt“, mischte Skye sich ein. „Zumindest ist das die Geschichte, die sie mir aufgetischt hat. Oder gibt es inzwischen eine neue?“
    Lexi behielt die fröhliche Maske auf, obwohl sie am liebsten in Deckung gegangen wäre. „Nein. Es ist die Liebe.“
    „Hmm.“ Skye sah diskutierwütig aus.
    Izzy nahm die goldene, mit Diamanten besetzte Halskette vom Frisiertisch. „Besser du als ich“, sagte sie. „Ich fände es entsetzlich, mich zu binden. Männer sind toll. Um Sex zu haben, meine ich. Was ist schlecht daran? Aber eine feste Bindung? Ist so was von nicht mein Ding.“
    „Familie ist wichtig“, wandte Skye ein. „Wurzeln sind wichtig. Möchtest du nicht zu jemandem gehören? Einen Platz haben?“
    Izzy schloss die Kette, legte den Finger quer zwischen ihre Lippen und machte ein Geräusch, als wäre sie geknebelt.
    Wie verschieden sie doch waren. Lexi musste lächeln. Skye und Izzy hatten zwar die gleiche Mutter, aber trotzdem trennten sie Welten. Skye wollte ein traditionelles Leben. Izzy ging es darum, jeden erdenklichen Nervenkitzel mitzunehmen, immer und immer wieder. Und Lexi … Sie zog die Stirn kraus. Wo stand sie? Vielleicht irgendwo dazwischen?
    Aber jetzt ist alles anders, dachte sie traurig. Seit Jed uns zu Konkurrentinnen gemacht hat.
    „Was ist los?“, fragte Izzy, als sie ihren Blick im Spiegel auffing.
    „Nichts.“
    „Es ist doch irgendwas.“
    „Jed. Der Deal. Die Siegerin kriegt alles.“
    Die Schwestern sahen einander an.
    „Er hat seine Gründe“, meinte Skye und hörte sich geziert an.
    „Dämliche Gründe“, erwiderte Izzy. „Er ist ein Volltrottel.“
    Vielleicht, dachte Lexi. Aber obwohl Izzy stets behauptete, die Meinung ihres Vaters spiele keine Rolle, hatte sie ihm nichtsagen wollen, dass sie an dem Erbe nicht interessiert war.
    Die Siegerin bekommt alles, dachte sie. Was hieß, dass zwei von ihnen leer ausgingen. Sie hatten Witze darüber gemacht, dass Lexi die Firma wollte, Skye Glory’s Gate und Izzy die Welt. In Wahrheit wollten sie alle drei einen Vater, der sie liebte. Die Siegerin bekam alles.
    Sie schüttelte das deprimierende Thema ab. „Izzy, kennst du

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