Wer zuerst kommt, küsst zuerst
als sie wieder und wieder zu nehmen.
Bald, versprach er sich selbst. Bald nehme ich sie mir.
„Besser?“, fragte er, als sie die Tanzfläche verließen.
Sie nickte und schenkte ihm ein Lächeln. „Danke. Normalerweise breche ich wegen so einer Kleinigkeit nicht gleich ein. Du warst …“
„Ich konnte es nicht glauben, als ich davon gehört habe. Haben Sie ihn wirklich eingefangen? Ich war mir sicher, dass er sein Leben lang vor der Gefangenschaft fliehen würde.“
Ohne hinzusehen, wusste Cruz, wer mit ihnen sprach. Lexi betrachtete die Frau neben ihm.
„Lexi, das ist Sabrina“, stellte er sie vor. „Eine alte Freundin. Sabrina, Lexi, meine Verlobte.“
„Oh, ich weiß natürlich, wer sie ist, Cruz. Ich bin beeindruckt. Eine Titan.“
Lexi machte einen Schritt zurück. „Wie nett von Cruz, Sie einzuladen.“ Die Worte stimmten, doch der Ton hätte Glas schneiden können.
Sabrina lachte leise. „Keine Sorge. Das hat er nicht. Ich bin mit jemand anderem hier. Sie wissen schon: alt, reich, nicht sehr clever. Die besten Qualitäten bei einem Mann. Von dir mal abgesehen, Cruz. Für dich habe ich immer eine Ausnahme gemacht.“
Die beiden Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein, dachte Cruz. Sabrina war overdressed. Sie trug ein mit Perlen versehenes Kleid, das eine Nummer zu klein war. Große Diamanten baumelten an Ohren, Hals und Handgelenk. Als er noch jung und dumm gewesen war, hatte er sie für welterfahren und mondän gehalten. Sie hatten ein Arrangement gehabt – eines, das beide glücklich gemacht hatte. Eines ohne Verpflichtungen. Dann hatte Sabrina versucht, die Regeln zu ändern.
Lexi warf ihr ein knappes Lächeln zu. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, ich muss mal in der Küche nach dem Rechten sehen. Es war reizend, Sie kennenzulernen.“
Und weg war sie.
„Na, die ist ja mal ein echter Gewinn“, kommentierte Sabrina. „Gut gemacht.“
„Danke.“
Er sah Lexi nach, bis sie im hinteren Teil des Hauses verschwunden war. War sie aufgebracht gewesen? Er redete sich ein, dass es keine Rolle spielte. Sie hatten einen Deal, sonst nichts. Seine Vergangenheit war irrelevant und außerdem auch nicht zu ändern, selbst wenn er gewollt hätte. Was nicht der Fall war. Sie müsste damit klarkommen.
Er wandte sich wieder Sabrina zu und bat sie um einen Tanz.
„Schlampe“, murmelte Lexi von ihrem Platz neben einer großen Pflanze. Sie hasste sich dafür, dass sie sich versteckte, hatteaber auch keine bessere Idee.
„Selbstgespräche sind nie ein gutes Zeichen.“ Dana kam auf sie zu und stellte sich neben sie. „Wen beschimpfst du denn so fürchterlich?“
Lexi machte eine Kopfbewegung zur Tanzfläche, wo sich die künstliche Blondine in ihrem viel zu engen Perlenkleidchen an Cruz klammerte.
„Ich hasse sie“, grummelte Lexi. „Sieh dir mal ihre Figur an. Ist es etwa fair, dass eine einzige Frau so viele Kurven hat, und ich nicht eine einzige?“
„Das hat sie doch bloß ihrem Schönheitschirurgen zu verdanken“, beruhigte Dana sie. „Guck doch mal. Die Brüste bewegen sich kein bisschen. Und in fünf Jahren ist die sowieso fett.“
„Meinst du?“ Lexi hörte die Hoffnung in ihrer Stimme. „Sie ist eine Ex-Freundin. Eine von Millionen.“
„Na und? Das mit euch ist doch eh nur ein Geschäft, oder nicht?“
„Ja, aber es ist meine Verlobungsfeier. Dass er so an ihr hängt, ist peinlich.“
Ihre Freundin räusperte sich. „Also, erstens hängt sie an ihm, nicht andersrum. Und zweitens verliebst du dich doch nicht etwa in ihn, oder?“
„Nein. Natürlich nicht. Aber ich muss mir Gedanken um meinen gesellschaftlichen Ruf machen.“
Dana schnaubte spöttisch. „Seit wann?“
„Du weißt, was ich meine.“
„Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher. Wenn du mich fragst, hatte er einen Haufen Frauen, aber keine hat ihm was bedeutet. Nach ein paar Wochen lässt er jede fallen. Keine kommt wirklich an ihn ran.“
Lexi starrte ihre Freundin an. „Entschuldige mal, woher willst du das wissen?“
„Ich habe ein bisschen nachgeforscht.“ Dana versuchte nicht mal, ein bedauerndes Gesicht zu machen. „Du bist meine Freundin, und jetzt hast du einen falschen Verlobten, über den ich nichts weiß. Ich werde nicht zulassen, dass dir was zustößt.“
Lexis Anspannung löste sich auf. „Danke. Ich bin froh, dass du mir den Rücken sicherst.“
„Irgendjemand muss es ja tun. Du bist viel zu vertrauensselig. Aber zurück zu Cruz. Er hatte als Kind
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