Wer zuerst kommt, küsst zuerst
Garth Duncan?“
Ihre jüngste Schwester drehte sich zu ihr um. „Ich habe schon mal von ihm gehört, aber ich glaube nicht, dass ich ihm schon begegnet bin. Warum? Würde er mir gefallen?“
Lexi lachte. „Keine Ahnung. War nur so eine Frage.“
„Ob Cruz mir wohl gefallen wird?“
„Ja.“
„Du hast keine Sekunde gezögert“, stellte Skye fest. „Bist du dir so sicher?“
Lexi machte sich über eine Menge Gedanken, aber nicht über die Begegnung zwischen ihren Schwestern und ihrem Verlobten – auch wenn es ein falscher Verlobter war.
„Ja, das bin ich.“
Sie gingen nach unten. Cruz stand an der Bar und unterhielt sich mit einem anderen Mann. Skye zeigte ihn Izzy.
„Da ist er.“
Als hätte Cruz ihr Interesse gespürt, drehte er sich um und schenkte ihnen sein Killerlächeln. Durch Lexis Körper raste ein Zittern. Neben ihr fächerte sich Izzy mit den Fingern Luft zu.
„Wenn du mit ihm fertig bist, kann ich ihn dann haben?“, flüsterte ihre kleine Schwester. „Nur für Sex. Es wäre nichts Ernstes. Er ist der Hammer.“
„Das ist ja mehr als geschmacklos“, murmelte Skye. „Du bist unmöglich, Izzy.“
„Deshalb habe ich ja auch am meisten Spaß.“
Cruz kam auf sie zu. Lexi stellte sie vor. Er war charmant wie immer, schien aber nur Augen für sie zu haben. Sie konnte die Hitze in seinem Blick spüren. Das Verlangen. Ihr wurde am ganzen Körper heiß, und einen Moment lang fragte sie sich, warum sie ihm überhaupt widerstehen wollte.
6. KAPITEL
C ruz nahm die Gratulationen der Männer entgegen, mit denen er seit Jahren Geschäfte machte. Er spürte, wie sie ihn neu bewerteten. Von nun an mussten sie ihn akzeptieren. Einigen fiel es leichter, sich auf die neuen Umstände einzustellen, als anderen.
Die Verlobungsfeier war genauso edel, wie er sie sich vorgestellt hatte. Etwa zweihundert Gäste wünschten ihm und Lexi nur das Beste. Die meisten Frauen sahen Cruz an, als verstünden sie nur zu gut, warum Lexi ihr Bett mit ihm teilte, während die Männer sich zu fragen schienen, ob es vielleicht ein Fehler gewesen war, Lexi während ihres Single-Daseins nicht behelligt zu haben.
Das ist alles, was ich will – zumindest habe ich das behauptet, erinnerte er sich, als er sich vom Tablett eines vorbeigehenden Kellners ein Glas Champagner nahm. Oder fast alles. Die Verlobung war nur ein Mittel zum Zweck. Er würde das alles noch einmal durchmachen, wenn er die Frau fand, die er wirklich heiraten wollte.
Aber das hatte noch ein wenig Zeit. Er ertappte sich dabei, wie er Lexi beim Small Talk mit verschiedenen Gästen beob achtete.
Sie trug Weiß – ein kurzes Cocktailkleid, das ihre Beine betonte. Er musste an die Situation im Gästebad denken, als er sie immer weiter zurückgedrängt hatte, bis sie mit dem Rücken an der Wand stand. Er war sich halbwegs sicher gewesen, dass sie protestieren würde; dass sie irgendeinen medizinischen oder seelischen Grund vorbringen würde, weshalb sie jetzt nicht mit ihm schlafen könnte.
Dieses Spiel spielte sie jetzt schon seit zwei Wochen. Sie wies ihn zurück. Nach der ersten Nacht hatte er begriffen, dass sie sich nicht davor drücken wollte, ihren Teil der Abmachungzu erfüllen, sondern dass sie Angst hatte. Obwohl er den Grund dafür nicht kannte, wusste er, dass sie Zeit brauchte. Trotz ihrer ersten Begegnung hielt er sie nicht für eine Frau, die mit einem Fremden ins Bett ging. Und sie wussten ja noch nicht besonders viel voneinander.
Also hatte er sich zurückgehalten und sich bemüht, nicht amüsiert zu wirken, wenn sie wieder mal mit irgendeiner bizarren Ausrede ankam, nur damit er nicht bei ihr im Bett schlief. Wenn es sich lohnte, konnte er sehr geduldig sein. Also wartete er … vorerst.
„Du guckst wie ein Raubtier.“
Er sah Izzy auf sich zukommen.
„Tatsächlich?“
Sie folgte seinem Blick zu Lexi. „Die meisten Männer sehen in ihr keine … leidenschaftliche Frau.“
„Die meisten Männer sind blind.“
„Du nicht?“
„Offenbar nicht.“
Lexi stieß zu ihnen. „Macht Izzy dir Angst?“, fragte sie und lächelte ihrer Schwester zu.
„Ich bin nicht Angst einflößend.“ Sie lächelte Cruz an. „Ich bin stark. Einige Männer kommen damit nicht zurecht. Ich glaube, sie befürchten, dass ich sie fessle und solange auspeitsche, bis sie sich mir unterwerfen.“
„Machst du das denn?“
Ihr Lächeln wurde breiter. „Manchmal.“ Ohne weiteren Kommentar schlenderte sie davon.
Lexi sah ihr nach. „Irgendwie ist
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