Wer zuerst kommt, küsst zuerst
sie nicht ganz normal.“
„Ich finde sie charmant.“
„Interessant.“ Sie hakte sich bei ihm unter. „Wahrschein lich ist es gut, dass du von Izzy abgelenkt warst. So hast du nicht bemerkt, dass mein Vater ungeduldig auf die formelle Vorstellung wartet.“
Cruz zuckte die Achseln. „Jed Titan ist auch nicht anders als andere Männer.“
„Wenn du meinst.“
Sie führte ihn in eine Ecke, wo ihr Vater im Kreise seiner Freunde stand.
Alles große, gut gekleidete, überfütterte Männer. Altes Geld machte die Luft dick und schwer. Es hatte eine Zeit gegeben, da wäre er nervös gewesen und hätte sich Gedanken über seine Kleidung gemacht und darüber, was er sagen sollte. Aber das war vorbei. Er war wohlhabender als einige dieser Männer, und wenn er erst in ihrem Alter wäre, würde er sie alle übertreffen. Außer vielleicht Jed. Das Titan-Vermögen reichte über Generationen zurück. Es würde eine Weile dauern, ehe er damit konkurrieren könnte.
Lexi wartete auf eine Pause in der Unterhaltung. „Daddy, das ist Cruz Rodriguez. Cruz, mein Vater, Jed.“
„Sir“, sagte Cruz und reichte Jed die Hand.
Die Gruppe zerstreute sich in alle Richtungen, als Cruz und Jed sich die Hand schüttelten.
Jed hatte dunkelblaue Augen und einen stechenden Blick, mit dem er die Menschen bewertete. Cruz ließ ihn den Augenblick beherrschen. Er hatte keine Sorge, als unzulänglich eingestuft zu werden. Er wusste genau, was er Lexi zu bieten hatte und was Jed von ihm denken würde.
„Sie sind also der Mann, der mir mein kleines Mädchen stehlen will“, sagte Jed und ließ seine Hand los. „Ich habe Sie überprüft. Hinter ihrem Geld sind Sie jedenfalls nicht her.“
„Nein, Sir.“
Jed schwenkte seinen Drink. „Sie müssen mich nicht Sir nennen. So alt bin ich noch nicht.“
„In Ordnung.“
„Wenn Sie glauben, Sie haben alles, um Lexi glücklich zu machen, dann nur zu. Haben Sie schon mal meine Waffensammlunggesehen?“
„Nein.“
„Wirklich beeindruckend. Vergessen Sie das nicht.“ Er küsste Lexi auf die Wange. „Und jetzt geh und gib vor deinen Freunden mit ihm an.“
„Ja, Daddy.“
Sie gingen davon. Lexi sah beunruhigt aus.
„Was?“, fragte Cruz. „Hast du eine Explosion erwartet?“
„Nein. Natürlich nicht. Er hat dich überprüft und dir gedroht. Jetzt kann er in die texanische Ruhmeshalle für Väter einziehen.“
Er zog sie in eine Ecke, legte die Hand unter ihr Kinn und hob ihren Kopf, bis sie ihn ansah. Traurigkeit lag in ihrem Blick.
„Sag es mir“, verlangte er.
„Er meint es nicht so. Das mit der Waffensammlung. Das würde ein Interesse implizieren, das er nicht hat. Aber es gibt auch was Positives: Ich habe eine charmante Nachricht von meiner Mutter erhalten, in der sie mir zu meiner Verlobung mit einem Mann gratuliert, der in der – ich zitiere – ‚Autobranche‘ tätig ist. Sie hofft, dass wir glücklich werden.“
Es gefiel ihm gar nicht, sie so traurig zu sehen. Das Bedürfnis, sie aufzuheitern, überraschte ihn. „Wolltest du, dass sie zur Feier kommt?“
„Ich wollte, dass sich wenigstens einer von meinen Eltern dafür interessiert. Aber egal. Ich habe heute noch nichts gegessen, und der Champagner ist mir zu Kopf gestiegen. Vergiss, was ich gesagt habe. Es geht mir gut. Ich habe ja Skye und Izzy, nicht wahr?“
Er hätte gern gesagt, dass sie ihn hatte, wenn auch nur für ein paar Monate, aber er wusste nicht, ob sie das beruhigend fände. Unsicher, was er machen sollte, nahm er sie bei der Hand und führte sie auf die Tanzfläche. Wie bestellt spieltedas Orchester ein langsames Lied.
Er zog sie dicht an sich und legte seine Hand auf ihre Taille. Sie lehnte sich an ihn. Wortlos wiegten sie ihre Körper im Takt der Musik.
Um sie herum tanzten andere Paare. Kellner gingen mit Tabletts umher, auf denen Häppchen und Champagner standen. So feierten also die Schönen und Reichen. Genau das wollte er. Akzeptiert werden und seine Frau in den Armen halten.
Er beugte sich hinunter und gab ihr einen leichten Kuss. Sie schmiegte sich noch enger an ihn. Ein zaghafter Schauder ließ ihren Körper erzittern.
Ihre Reaktion hätte ihn freuen sollen. Schließlich bewies sie, dass er sie nicht kalt ließ. Das Problem war nur: Ihre Erregung ließ auch ihn nicht kalt. Er wollte sie. Seine Erektion pochte schmerzhaft. Er verzehrte sich schier vor Lust. So war es jedes Mal, wenn er Lexi sah. Sie brauchte nur in seiner Nähe zu sein, und er konnte an nichts anderes denken,
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