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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Warum verstand er sie nicht? „Cruz, sie ist ein Kind. Dein Kind. Du hast Verantwortung.“
    „Um die sich mein Buchhalter jeden Monat kümmert. Kendra hat alles, was sie braucht.“
    „Außer einem Vater.“
    Er zuckte nur leicht zusammen. „Ich habe meinen Vater nicht gebraucht, und ihr geht es genauso. Sie kommt gut zurecht.“
    „Sie fühlt sich wie ein Stück Scheiße. Du hast weder mir noch sonst irgendwem von ihr erzählt. Es gibt nichts zu essen im Haus. Wie kommt sie zur Schule und zurück?“
    „Keine Ahnung. Darum kümmert sich ihre Mutter.“
    „Du musst dich damit beschäftigen.“ Sie verstand einfach nicht, warum er sich ihr nicht verbunden fühlte. „Fühlst du denn gar nichts, wenn sie in deiner Nähe ist?“
    „Abgesehen von dem brennenden Verlangen, überall zusein, nur nicht hier?“ Jetzt ging er. Im Türrahmen blieb er stehen. „Du steckst viel zu viel Energie in die Sache. Sie bleibt ein paar Wochen, dann ist sie wieder weg. Mach dir keine Sorgen deswegen.“
    „Sie ist deine Tochter“, murmelte sie in dem Wissen, dass sie nicht zu ihm durchdringen würde.
    „Warum wiederholst du das immerzu?“
    „Weil sie eine eigenständige Person ist. Warum bist du nur so wild entschlossen, ein riesiges Arschloch zu sein?“
    Seine Augen verdunkelten sich. „Ich schätze, das liegt mir im Blut.“
    Er ging, und sie stand allein in der Küche. Allein und mit dem Gefühl, das Schlechteste aus der Situation gemacht zu haben. Sie stützte die Ellbogen auf die Arbeitsfläche und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    Welche Art von Mann schrieb einen Scheck und machte sich dann aus dem Staub? Und selbst wenn sie vielleicht den Teenager verstehen konnte, der keine Verantwortung gewollt hatte – inzwischen war Cruz ein Mann. Es gab keine Ausreden.
    Lexi musste daran denken, wie es war, als Kind von seinem Vater ignoriert zu werden. Jed war immer schwer beschäftigt gewesen. Jede Minute, die er ihr geschenkt hatte, war kostbar gewesen. Für diese Momente hatte sie gelebt. Eltern waren wichtig, selbst dann noch, wenn ein Kind alt genug war, um über den Konflikten zu stehen. Lexi kämpfte täglich um Jeds Anerkennung. Skye hatte die Liebe ihres Lebens aufgegeben, um einen Mann zu heiraten, der ihrem Vater besser gefiel. Izzy riskierte täglich ihr Leben, um sich und Jed irgendwas zu beweisen.
    Warum konnte Cruz nicht sehen, wie sehr er Kendra verletzte?
    Sie richtete sich auf und marschierte in sein Arbeitszimmer. Er saß hinter seinem Schreibtisch und starrte aus einem Fenster ins Dunkle.
    „Cruz“, begann sie.
    Er sah sie an. „Was soll der Wirbel? Sie ist nicht dein Kind.“
    „Aber sie ist ein Kind und keine Pflanze. Du kannst ihr nicht einfach eine Pizza hinwerfen und erwarten, dass es ihr gut geht.“
    „Das ging bisher aber immer.“ Er stand auf. „Sieh mal, alle paar Jahre kommt sie her und bleibt für eine Weile. Als sie noch jünger war, habe ich jemanden angestellt, der sich um sie kümmerte, aber das braucht sie nicht mehr. Sie hat es mir vor einigen Jahren selbst gesagt. Es geht ihr prächtig. Sie kommt und geht, wann sie will, und wir lassen einander in Ruhe. Das ist genug.“
    „Das ist gar nichts. Ist es dir noch nie in den Sinn gekommen, dass sie mehr will? Sie will eine Beziehung. Du bist ihr Vater. Sie braucht deine Liebe. Du musst für sie da sein.“
    „Es geht hier um mich und Kendra, nicht um dich und Jed.“
    „Kinder brauchen alle dasselbe.“
    „Ich habe meinen Vater nicht gebraucht. Das Leben war schöner, als er weg war.“
    „Du schlägst Kendra nicht.“ Aber war sein Vater vielleicht der Knackpunkt? Wollte Cruz sichergehen, dass Kendra niemals so von ihm dachte wie er von seinem Vater? „Sie will, dass du sie liebst.“
    „Ich kenne sie ja kaum, und du kennst sie überhaupt nicht. Lass uns beide in Ruhe.“
    „Ich kann nicht.“
    „Du willst nicht. Du willst die Dinge unbedingt ändern. Aber das hier ist weder dein Haus noch dein Kind noch deine Angelegenheit. Also halt dich zum Teufel da raus.“
    Wenn er geschrien hätte, hätte sie zurückschreien können. Doch seine Stimme war ganz ruhig, fast schon unheimlich.
    Sie würde nicht gewinnen. Nicht an diesem Abend. Und im Augenblick war Kendra wichtiger als er.
    Sie verließ sein Arbeitszimmer und ging nach oben. Kendras Zimmer war das letzte auf der linken Seite. Der Raum war klein, aber fröhlich eingerichtet, mit einem Doppelbett an einer Wand und einem Tisch vor dem Fenster.
    Dort saß Kendra und

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