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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Moment besonders elend. Bei ihrem Deal mit Cruz sollte niemand verletzt werden. Schon gar nicht seine Tochter. Auch wenn sie dafür nicht verantwortlich war. Lexi hatte schließlich nicht gewusst, dass sie existierte. Aber Cruz hätte vorsichtiger sein müssen.
    „Ich weiß, dass dein Vater sich bisher noch nie festgelegt hat“, sagte Skye. „Aber er wird Lexi heiraten. Du wirst sehen. Sie werden zusammenbleiben, und wir werden eine Familie sein.“
    „Vielleicht.“ Kendra klang nicht überzeugt.
    „Ich möchte mein Enkelkind öfter sehen“, forderte Juanita, während sie in ihrer hellen Küche Tomaten schnitt.
    Cruz’ Mutter mochte eine kleine Frau sein, doch das änderte nichts daran, dass sie in ihn hineinsehen konnte. So wie jetzt. Sie warf ihm „den Blick“ zu. Das hatte bei ihm schon als Kind funktioniert, und es funktionierte immer noch.
    „Ich werde es versuchen“, sagte er und wusste, dass ihr das nicht reichen würde.
    Tatsächlich schnaubte seine Mutter spöttisch. „Versuchen? Du bist ihr Vater. Du brauchst es nicht zu versuchen. Mach es einfach. Wie oft siehst du sie denn?“
    „Hin und wieder.“
    „Ein Mädchen braucht seinen Vater. Besonders jetzt. Sie ist fünfzehn. Es gibt Jungs. Du solltest dafür sorgen, dass niemand sie ausnutzt.“
    „Ihre Mutter …“, begann er.
    Juanita winkte geringschätzig ab. „Ich spreche mit dir . Sie ist viel zu schnell groß geworden. Die Jahre vergehen immer schneller. Als du mir sagtest, dass deine Freundin schwanger ist, dachte ich nur: Er soll sich nicht das Leben ruinieren. Aber wir haben die falsche Entscheidung getroffen. Wir alle.“
    „Du meinst, ich hätte sie heiraten sollen?“
    „Nein. Aber du hättest dich mehr um sie beide kümmern sollen. Einen Scheck zu schicken, ist nicht genug.“
    „Mom, du musst mich damit in Ruhe lassen.“
    „Und du musst dich deiner Verantwortung stellen. Kendra ist quasi eine junge Frau. Mädchen werden schneller erwachsen als Jungs.“
    Das „Mädchen“, um das es hier ging, sah im Nebenzimmer fern. Sie waren am Morgen aus Dallas runtergefahren, um mit seiner Mutter zu Mittag zu essen. Eine Entscheidung, die Cruz allmählich bereute.
    „Willst du, dass sie erwachsen wird, aufs College geht und ein neues Leben beginnt, ohne zu wissen, wer du bist?“
    „Sie weiß, wer ich bin.“
    Er wäre gern davongelaufen, aber das ging nicht. Nicht vor seiner Mutter. Aber warum konnten sie nicht über etwas anderes sprechen? Das hier erinnerte ihn zu sehr an den Streit, den er mit Lexi ausgetragen hatte. Er konnte den Frauen in seinem Leben einfach nicht entkommen.
    „Sie kennt deinen Namen und weiß, wo du wohnst, aber du hast keine richtige Beziehung zu ihr. Sie kennt nicht Cruz, den Vater. Du hättest dich mehr mit ihr beschäftigen sollen. Geld ist nicht genug. Man muss auch Liebe geben.“
    Das eine Wort, das Cruz nicht hören wollte. „Die Liebe ist eine einzige Lüge“, murmelte er.
    Juanita stellte sich hinter ihn und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Sprich nicht so. Willst du damit sagen, dass du nicht glaubst, dass ich dich liebe?“
    Er rieb sich den Kopf und wünschte, er hätte den Mund gehalten. „Nein.“
    „Willst du damit sagen, dass du mich nicht liebst?“
    Er seufzte. „Ich liebe dich, Mom. Das weißt du genau.“
    „Was ist mit deiner Tochter? Liebst du sie? Sagst du ihr das?“
    „Bedräng mich nicht so“, sagte er. „Kendra ist in guten Händen. Das reicht.“ Niemand schien zu begreifen, dass seine Tochter besser dran war, wenn er nicht ständig in ihrer Nähe war. Sicherer.
    „Das reicht nicht. Sie gehört zur Familie.“
    „Genauso wie damals dein Ehemann. Hast du ihn geliebt?“
    Seine Mutter wandte sich wieder den Tomaten zu. Sie gab sie in eine Schüssel und rührte den Koriander unter. „Unsere Ehe war arrangiert, und nein, ich habe ihn nicht geliebt. Er war kein guter Mensch.“
    Das war eine Untertreibung.
    „Aber er hat mir dich geschenkt“, fuhr sie fort und warf ihm wieder „den Blick“ zu. „Du bist mein Sohn, und deinetwegen hat sich das alles gelohnt.“
    Er dachte an die Schläge, die sie ertragen hatte. Die Beschimpfungen. Wie sie mit gebrochenen Knochen und dunkelvioletten Augen zur Arbeit gegangen war. Wie sich niemand erkundigt hatte, ob es ihr gut ging. Niemand hatte geholfen.
    „Ich war es nicht wert“, sagte er.
    „Du warst alles wert. Du bist mein Sohn.“
    Sie glaubte es wirklich. Er sah es in ihren Augen. Wie war das möglich?
    „Mom,

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