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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Blauton hatte und die Wolken das Sonnenlicht filterten, sah die Lobby von Titan World wie eine Kirche aus. Als Lexi auf die Fahrstühle zuging, erinnerte sie sich an einen Kirchgang als Acht- oder Neunjährige. Eines der Kindermädchen hatte sie mitgenommen. In der Sonntagsschule war es um die Macht Gottes gegangen. Lexi hatte Schwierigkeiten bekommen, weil sie der Lehrerin sagte, ihr Vater sei mächtiger als Gott.
    Die Frau bestand darauf, dass sie bis nach der Hauptpredigt blieb und mit dem Priester sprach. Lexi stand in seinem beeindruckenden Büro und sagte dem Mann, dass sie schon viele Menschen habe sagen hören, Jed Titan sei mächtiger als Gott. Manchmal sage Jed das sogar selbst. Er sei ihr Papa, also müsse es stimmen.
    Der schockierte Religionsführer rief ihren Vater an. Jed fuhr zur Kirche, marschierte in das Büro und verkündete, dass sie in Texas lebten, wo ein Mann sein konnte, was er wollte, sogar mächtiger als Gott. Dann fuhr er mit Lexi zu Bronco Billy’s zum Mittagessen und ließ sie bestellen, was sie wollte.
    Später, als ihr von den Unmengen Milchshake schlecht war, rief sie ihren Vater, doch er kam nicht. Das Kindermädchen hatte sie saubergemacht, nachdem sie sich übergeben hatte,und Lexi war allein in ihrem Bett eingeschlafen. Ihr Daddy mochte mächtiger sein als Gott, aber das war nicht das Einzige, was sie gemeinsam hatten. Er war auch genauso beschäftigt und unerreichbar.
    Jetzt fuhr sie mit dem Aufzug zur Etage der Geschäftsleitung und war mit ihren Gedanken immer noch in ihrer Kindheit. Pru wäre vielleicht für sie da gewesen, aber Izzy war damals noch ein Baby, und dann gab es ja auch noch Skye. Pru war immer liebevoll mit Lexi umgegangen, doch zwei Kinder, die nicht mal achtzehn Monate auseinander waren, hatten sie immer auf Trab gehalten.
    Sie ging auf Jeds Büro zu. Seine Assistentin winkte sie herein.
    Lexi fand ihren Vater am Telefon vor. Mit einer Geste bedeutete er ihr, hereinzukommen, zeigte dann auf den Hörer und machte mit der rechten Hand eine Bewegung, als wolle er sich die Kehle durchschneiden.
    „Natürlich, Ted. Jederzeit. Du weißt, ich bin ein großer Fan. Mhm. Ich muss Schluss machen. Sicher. Bald.“
    Jed legte auf. „Ich weiß, dass es hilfreich sein kann, gute Kontakte zu Kongressabgeordneten zu haben, aber sie können einem unheimlich auf die Nerven gehen. Wie geht es dir, Lexi? Und deinem Mann?“
    „Es geht ihm gut.“
    „Gut. Gut. Und, was brauchst du?“
    Jed war gut sechzig Jahre alt, aber immer noch ein attraktiver Mann. Geld schien die Makel eines Mannes einfach zu glätten. Warum also hatte Jed nach Prus Tod nicht wieder geheiratet? Ihr Freitod dürfte ihn kaum so sehr mitgenommen haben, dass er nicht in der Lage gewesen war, sich auf jemand anderen einzulassen. Denn dazu hätte er an einen anderen Menschen denken müssen außer an sich, und Lexi bezweifelte stark, dass er dazu in der Lage war.
    Es musste Frauen in seinem Leben geben. Aber soweit sie wusste, hatte er keine Affären. Zumindest hatte er noch nie eine Frau zu Partys nach Hause eingeladen.
    „Hast du eine Freundin?“, fragte sie unverhohlen.
    „Was kümmert es dich, ob ich eine Freundin habe, oder ob in China ein Sack Reis umfällt?“
    „War nur so eine Frage.“
    „Mein Privatleben geht dich nichts an, kleines Mädchen.“
    „Schon gut. Dann sprechen wir über was anderes.“
    „Du steckst in Schwierigkeiten.“
    „Danke für dein Vertrauen.“
    „Habe ich unrecht?“
    „Es gibt tatsächlich ein Problem, aber nicht so, wie du denkst. Ich möchte über Garth Duncan sprechen.“
    Sie beobachtete Jed genau, während sie sprach, aber er zeigte keinerlei Reaktion. Sein Blick blieb fest. Kein Muskel zuckte.
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nickte langsam. „Verdammt guter Geschäftsmann. Ein Hai. Spielt hart, aber meistens fair. Ich hatte noch nicht viel mit ihm zu tun.“
    Was vermutlich stimmt, dachte sie.
    „Er versucht, die Familie zu zerstören“, fuhr sie fort.
    Auch darauf reagierte Jed nicht. „Was bringt dich zu dieser Behauptung?“
    „Alles, was in letzter Zeit passiert ist. Die gedopten Pferde in deinem Rennstall, die Anklage wegen Insiderhandels. Skye steht eine Untersuchung wegen Geldwäsche bevor.“ Sie hatte beschlossen, ihm nichts von dem Darlehen zu erzählen. „Ich werde von einer Kundin verklagt, und ich habe den Verdacht, dass sie in irgendeiner Beziehung zu Garth steht.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Mein Gott, Daddy,

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