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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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zusammen, man geht auseinander, und niemand wird verletzt.« Als er sich halb aus dem Stuhl erhob, wurde Becca wieder hysterisch. Scheiße. »Nun, ja … Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Becca.« Das war alles Sadies Schuld, und es war gut, dass sie morgen früh die Stadt verließ und er sie nie wiedersehen würde. Er hätte ihr nur allzu gern den Hals umgedreht.
    »Das ist so unreif und eklig, Vince.«
    Es war praktisch, und beide Seiten profitierten davon, hätte er dagegenhalten können, doch er hatte keine Lust, mit Becca über Sex und Moral zu diskutieren, und fragte sich, wie lange er noch hier rumsitzen müsste. Dreißig Sekunden? Eine Minute? »Kann ich Ihnen noch etwas bringen, bevor ich gehe?«
    »Gehen Sie nicht.« Sie schluckte und schüttelte den Kopf. »Ich brauche jemanden zum Reden.«
    Was? Sah er aus wie ein Mädchen? Oder wie ein Typ, der gern über solche Scheiße quatschte? »Warum reden Sie nicht mit einer Ihrer Freundinnen? Wenn Sie wollen, hole ich Ihnen eine her.« Nicht dass er sich da besonders angestrengt hätte, sobald er erst mal zur Tür raus war.
    »Die sagen mir eh alle nur, dass ich es abhaken soll, weil alle wissen, dass Slade ein Womanizer ist.« Wieder schüttelte sie den Kopf und putzte sich die Nase. Ihre roten, wässrigen Augen verengten sich. »Ich hoffe, sie fangen sich Filzläuse ein und verbrennen bei einem Unfall in einem Autowrack.«
    Nun mal langsam. Das war brutal und genau der Grund, warum er einen weiten Bogen um Frauen machte, die auf Beziehungen aus waren.
    »Ich will, dass sie verstümmelt und zerfleischt werden, und habe große Lust, sie mit dem Schwerkraftlastwagen meines Onkels Henry Joe zu überrollen!«
    In Vinces Hinterkopf setzte sich ein Schmerz fest, und er bekam ganz eigene Gelüste. Zum Beispiel auf den metallischen Geschmack einer Pistole in seinem Mund.

SIEBEN
    Das Klappern von Sadies hochhackigen Schuhen hallte in dem alten Ranch-Haus wider, als sie zur Küche lief, in der noch Licht brannte. Sie wollte nicht einmal darüber nachdenken, was sie gerade auf Tally Lynns Hochzeit im Brautzimmer getrieben hatte. Sie hatte nichts dergleichen vorgehabt. Hatte sich nicht in größere Verlegenheit bringen wollen als je zuvor in ihrem Leben, aber es war alles so schnell gegangen. Er hatte sie geküsst und angefasst, und ratzfatz war es schon vorbei, bevor es so richtig begonnen hatte.
    Der einzige Lichtblick, das Einzige, was ihr einen Hauch Erleichterung bescherte, war, dass niemand außer Vince und ihr davon wusste. Nachdem sie aus dem Zimmer gestürmt war, hatte sie sich rasch von Tante Bess und Onkel Jim verabschiedet; sie war überzeugt davon, dass sich die Neuigkeit schneller als ein texanisches Lauffeuer verbreitet hätte, wenn irgendjemand Vince und sie gesehen hätte. Schneller, als sie je davor hätte wegrennen können.
    Sie war nicht lange genug geblieben, um sich auch noch vom Rest der Verwandtschaft zu verabschieden, da sie es nicht hatte riskieren wollen, Vince in die Arme zu laufen. Sobald sie zu Hause wäre, würde sie Tally Lynn und den anderen einen netten Brief schreiben und ihren überstürzten Aufbruch mit Kopfschmerzen, einem gebrochenen Fußknöchel oder Herzversagen entschuldigen. Letzteres war gar nicht so weit hergeholt. Allein schon beim Gedanken an Vinces große, heiße Hände überall auf ihrem Körper wich ihr das Blut aus dem Kopf, und sie fühlte sich vor reiner Schmach ganz matt. Dabei würde sie sich, wenn sie ein Mann wäre, deshalb wahrscheinlich nicht geißeln, sondern sich für einen Glückspilz halten und die Sache einfach vergessen.
    Je schneller sie aus Texas rauskäme, desto besser. Texas raubte ihr den Verstand, und es war klar wie Kloßbrühe, dass es ein dicker, fetter Pluspunkt war, Vincent Haven nie wiederzusehen.
    Sie lief an dem formellen Esszimmer vorbei und betrat die hell erleuchtete Küche mit dem Steinfußboden und der gelben Gänseblümchentapete, die noch ihre Mutter in den Sechzigern ausgesucht hatte. Sie rechnete fest damit, in der Essecke ihren Vater sitzen zu sehen, wie er genüsslich ein Glas stark gesüßten Tee schlürfte. Es war noch nicht sehr spät, und er war vermutlich gerade erst aus Laredo zurückgekehrt, doch statt ihres Vaters saßen die Parton-Zwillinge in der Ecke, vor sich zwei angeschlagene Kaffeebecher.
    »Ihr zwei bleibt heute Abend aber lange.« Sadie streifte ihre Schuhe ab, und ihr Mantelsaum strich über den Boden, als sie sich bückte, um sie aufzuheben. Die Riemen ihrer

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