Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)
geküsst, wenn er nicht in den Spiegel gesehen hätte, in diesen Lichtstrahl, der über ihren hübschen Mund und die unglaublichen Brüste fiel, die sich zuvor an seiner Brust gerieben hatten. Vielleicht war es keiner seiner besten Einfälle gewesen, aber protestiert hatte sie nicht gerade, und er hatte sich in weniger als einer Sekunde von halbsteif auf vollsteif gesteigert.
Er beugte sich vor, stützte sich mit den Unterarmen auf die Knie und blickte durch die Dunkelheit auf die Spitzen seiner Slipper. Sie war ihm zwar keinen Sex schuldig, aber wenn sie nicht mit ihm hatte schlafen wollen, hätte sie ihn stoppen sollen, bevor er die Hände auf ihre vollen Brüste gelegt hatte. Sie war alt genug, um zu wissen, wohin es führte, wenn man rumknutschte und ein Mann seine Hand in den Slip einer Frau schob. Sie war alt genug, um zu wissen, dass letztlich beide etwas davon hatten. Klar, vielleicht war dies nicht gerade der beste Ort, um Sex zu haben, aber es gab Hotels in der Stadt. Er hatte sie mit eigenen Augen gesehen. Sie hätte sich eins aussuchen können, doch stattdessen war sie weggerannt, als wäre der Teufel hinter ihr her. Und hatte ihn mit nichts als einem Steifen zurückgelassen. Nichts als Frustration. Nichts. Nicht einmal ein Dankeschön.
Das Licht ging an, und Vince blickte auf, als eine junge Frau in einem kaugummirosanen Kleid hereinkam, deren lange blonde Korkenzieherlocken rund um ihren Kopf festgesteckt waren. Sie blieb wie angewurzelt stehen und riss entsetzt die Augen auf. Ihre Hand fuhr zum Oberteil ihres schulterfreien Kleides, und sie schnappte nach Luft. »Was machen Sie hier drin?«
Gute Frage. »Ich bin verabredet.« Vince war es gewöhnt, schnell zu schalten und sich plausible Lügen einfallen zu lassen. Er war darin ausgebildet worden, immer nur so viele Informationen preiszugeben, um Vernehmungsoffiziere in Schach zu halten. »Aber ich glaube, sie ist schon weg.« Er wusste auch, wann es Zeit für einen Themawechsel war, und deutete auf ihr Kleid. »Wie ich sehe, sind Sie Brautjungfer.«
»Ja. Ich heiße Rebecca und Sie?«
»Vince.« Er wollte es lieber noch nicht riskieren, aufzustehen und die junge Rebecca zu verschrecken.
»Mit wem waren Sie denn verabredet?«
»Mit Sadie.« Der Schwanzfopperin.
»Die ist gerade gegangen.« Sie setzte sich auf den Stuhl neben ihm. »Sie sind versetzt worden.«
Auf eine Art, die Becca nichts anging, weshalb er lieber sitzen blieb.
»Liebe ist scheiße«, jammerte sie und brach zu Vinces Entsetzen in Tränen aus. Sie schüttelte fassungslos den Kopf, und ihre Locken wippten, während sie ihm alles über ihren Freund erzählte, diesen niederträchtigen, nichtsnutzigen Womanizer Slade. Sie ließ sich ausführlich darüber aus, wie lange sie zusammen gewesen waren und welche Zukunftspläne sie bereits geschmiedet hatte. »Er hat alles kaputt gemacht. Er hat mich mit dieser Schlampe Lexa Jane Johnson betrogen!« Becca griff nach einem Taschentuch auf der Ablage. »Lexa Jane«, schluchzte sie. »Sie ist dumm wie Brot und schon öfter geritten worden als ein Kirmes-Pony. Warum stehen Männer auf solche Weiber?«
Vinces Erektion fiel augenblicklich in sich zusammen, und er war fast dankbar für Beccas Hysterie. Aber nur fast, denn er war noch nie der Typ gewesen, der gefühlsduselige Frauen leiden konnte.
»Warum?«, fragte sie ihn noch einmal.
Er hatte die Frage für rein rhetorisch gehalten. Oder die Antwort für sonnenklar, doch Becca fixierte ihn mit ihren feuchten Augen, als wollte sie eine Antwort von ihm. »Warum Männer auf Frauen stehen, die leicht zu haben sind?«, hakte er nach, nur um sicherzugehen, dass sie sich nicht missverstanden.
»Ja. Warum machen Typen gern mit Schlampen rum?«
Er hatte das Wort »Schlampe« noch nie gemocht. Die Leute warfen zu wahllos damit um sich, und es implizierte, dass eine Frau unanständig war, nur weil sie Spaß an Sex hatte. Was nicht immer stimmte.
»Warum wollen Typen das?«
Er mochte ein guter Lügner sein, aber dass er taktvoll wäre, hatte ihm noch nie jemand vorgeworfen. »Weil manche Frauen uns nicht verarschen. Wir wissen genau, was sie erwarten, und dazu gehört nicht, erst zum Abendessen und dann ins Kino ausgeführt zu werden.«
Becca legte die Stirn in Falten. »Ist das nicht für beide Seiten emotional oberflächlich?«
»Klar.« Er legte die Hände auf die Armlehnen seines Stuhls und machte Anstalten aufzustehen. »Genau darum geht’s ja. Um emotional oberflächlichen Sex. Man kommt
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