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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Montagmorgen war eine Besprechung mit Dickie Briscoe, Snooks Perry und Tyrus Pratt angesetzt. Der Ranchmanager und die Vorarbeiter wollten mit ihr über ihre Pläne sprechen. Schließlich war sie nun die alleinige Eigentümerin von 4000 Hektar Land, mehreren Tausend Stück Vieh und einem Dutzend registrierter American Paint Horses. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie auch ein paar Hütehunde und eine Menge Scheunenkatzen ihr Eigen nannte.
    Ein Teil von ihr wäre wie immer am liebsten davongelaufen. In ihren Wagen gesprungen, um alles hinter sich zu lassen. Und doch war da auch ein Teil, neu und verblüffend, der dableiben wollte, um zu sehen, was sie tun konnte.
    Ein leichter Wind fuhr in die Wildgräser und wirbelte Staub auf. Sie blieb mitten auf der Straße stehen und sah zurück zum Haus. Sie war schätzungsweise anderthalb Kilometer gelaufen. Sie sollte umkehren.
    »Alle sagen, dass Sadie die Stadt verlässt, sobald sie die Kohle von ihrem Vater hat.«
    Vince blickte zu Becca auf. Er hatte sie seit einer Woche nicht mehr gesehen. Hatte schon geglaubt, sie hätte ihn vergessen. Pech gehabt. »Ach ja?«
    »So sieht’s aus.«
    Er warf ihr eine kalte Dose Dr Pepper aus der Coleman-Kühlbox zu, die im Büro des Gas and Go auf dem Boden stand. Heute hatte sie eine kurze Bubblecut-Frisur. Ein bisschen seltsam, aber nicht so sehr wie der schiefe Schnitt von vor ein paar Tagen. »Ich weiß nicht, was sie vorhat.« Sie hatte nicht mit ihm darüber gesprochen.
    »Bist du nicht mit Sadie Jo zusammen?«
    Er kniete sich hin und wühlte in den Untiefen seines Werkzeugkastens. Die Renovierung dauerte länger als geplant. Statt zu arbeiten, hatte er sich den ganzen Tag Wohnungen angesehen, und jetzt musste er die Arbeit unterbrechen, um früher als erwartet nach Seattle zu fliegen.
    »Bist du es nicht?«
    »Bin ich was nicht?«
    »Mit Sadie Jo zusammen?«
    Sein Liebesleben ging Becca nichts an. »Ich weiß nicht, ob ich es so nennen würde.«
    »Wie würdest du es denn nennen?«
    Er blickte zu der nervigen kleinen Einundzwanzigjährigen auf. »Ich nenne es: Das geht dich nichts an.«
    Stirnrunzelnd öffnete Becca die Dose. »Ich hab gesehen, wie du sie angeguckt hast, Vince.«
    »Wann?«
    »Als ich letzte Woche hier war und sie angebraust kam.« Sie lehnte sich mit der Schulter in die Türöffnung, wo sich noch vor wenigen Tagen die Türpfosten befunden hatten. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, auch die Holztüren und die Schalungen zu entfernen, aber der jahrzehntelange Qualm von Luraleens Zigaretten war in das Holz gezogen, sodass es stank wie in einer Bar in Las Vegas. »Du hattest ein Funkeln in den Augen.«
    Das war verdammt lächerlich. Wenn irgendwas in seinen Augen gefunkelt hatte, dann die pure Lust. »Bei mir funkelt nichts«, erklärte er der jungen Frau, die Glitzer auf den Augenlidern trug. Er wühlte weiter nach seiner Wasserwaage und fügte hinzu: »Bei mir hat’s noch nie gefunkelt.«
    »Und ob es gefunkelt hat.«
    Sein Gesicht fühlte sich heiß an, und hätte er es nicht besser gewusst, hätte er geglaubt, dass er verlegen war. Was einfach verdammt lächerlich war. Er wurde nie verlegen.
    »Weißt du noch, als wir uns auf Tallys Hochzeit kennengelernt haben?«
    Das würde er bestimmt nicht vergessen. Er stand auf und schnappte sich seinen Werkzeuggürtel vom Schreibtisch.
    »Ich dachte nicht, dass ich nach Slade je wieder jemanden finden würde.«
    Er schlang sich den weichen Ledergürtel um die Taille. Himmel, war sie dramatisch.
    »Aber das hab ich. Sein Name ist Jeremiah.«
    Er blickte auf und fragte sich, warum sie glaubte, dass ihn das kümmerte. Ach ja, sie hielt ihn für ihren Dad.
    »Deshalb komm ich jetzt nicht mehr so oft vorbei.«
    Welch ein Glück.
    »Bleibt Sadie denn nun hier?«
    Selbst wenn er sich das wünschte, sie hatte immer gesagt, dass sie so schnell wie möglich wieder aus Lovett verschwinden wollte. Zurück in ihr richtiges Leben. Als sie sich kennengelernt hatten, war das einer der Gründe gewesen, warum er sie so reizvoll gefunden hatte. Inzwischen gab es für ihn viele Gründe, sie reizvoll zu finden. Vom Offensichtlichen mal abgesehen war sie intelligent und zäh. In den letzten Tagen hatte sie Stärke gezeigt. Anders als seine Mutter, die immer auf die Knie gefallen war, wenn sie zusammenbrach, blieb Sadie kerzengerade stehen und trat mit ruhiger Würde dem entgegen, was auf sie zukam. Das gefiel ihm an ihr. Aber dass Sadie wegwollte, gehörte nicht mehr zu den Dingen, die

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