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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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ihm an ihr gefielen. Er hätte nichts dagegen, wenn sie bliebe. Als er in die Stadt gekommen war, hatte er auch geglaubt, nur eine Woche oder auch zwei zu bleiben. Dumm gelaufen, oder um es mit Donald Rumsfelds Worten zu sagen, es gab bekanntes Bekanntes, bekanntes Unbekanntes und unbekanntes Unbekanntes. Die Presse hatte den ehemaligen Verteidigungsminister wegen dieser Äußerung verspottet, doch für Jungs wie Vince, die ins bekannte Unbekannte gezogen waren, um dann in einer Scheiße aus unbekanntem Unbekannten zu landen, klang es völlig logisch. Deshalb liebte er auch ausgeklügelte Pläne mit bekanntem Bekanntem. Es gefiel ihm, Komplikationen zuvorzukommen. Sah Probleme gern kommen, bevor ein bekanntes Bekanntes zu einem bekannten Unbekannten wurde. Oder noch schlimmer, zu einem unbekannten Unbekannten, und einem nichts anderes mehr übrig blieb, als alles in die Luft zu sprengen und auf alles zu schießen, das sich bewegte. Die Saftsäcke einfach niederzubrennen.
    »Du bist ein netter Mann und verdienst eine nette Frau.«
    Was nur zeigte, wie wenig Ahnung sie hatte. Er war kein netter Mann. Er hatte Dinge gesehen und getan, über die er nie mit jemandem außerhalb der Teams sprechen würde. Dinge, die Zivilisten nie verstehen würden. Entsetzliche Dinge, die Spuren in seiner Seele hinterlassen hatten, die ihm jedoch nicht leidtaten und die er wieder tun würde, wenn sein Land ihn darum bitten würde. Dinge, die er tun würde, um seine Familie zu beschützen. Nur dass seine Familie ihn nicht mehr als Beschützer brauchte.
    »Ich find dich echt klasse, Vince.« Mit großen braunen Augen sah sie ihn an.
    Sein Handy piepste, und er zog es aus seiner Tasche. Er öffnete die Nachricht und las: Rette mich. Im Gas and Go gab es noch eine Menge zu tun. Er hatte schon den ganzen Tag Wohnungen besichtigt und die letzten vier Tage mit Sadie verbracht. Er war mit der Renovierung im Verzug, konnte heute aber noch ein paar Stunden schaffen. Er musste heute noch ein paar Stunden schaffen, bevor er in ein paar Tagen nach Seattle aufbrach. Die unvorhergesehene Reise würde ihn zeitlich noch mehr zurückwerfen, was ihn wiederum Geld kosten würde.
    Geld zu verlieren hasste Vince fast so sehr, wie unbekannte Unbekannte und anderen etwas schuldig zu sein.
    Er steckte das Handy in die Seitentasche seiner Cargohose. »Es ist schon spät«, sagte er. »Zeit, nach Hause zu gehen.« Er wedelte Becca zur Hintertür hinaus und sprang in seinen Truck. Während der Fahrt zur Ranch machte er sich nicht die Mühe, sich zu fragen, warum er alles stehen und liegen ließ, nur um Sadie zu retten. Es ergab keinen Sinn, und ihm war es lieber, wenn Dinge einen Sinn ergaben. Ein ausgeklügelter Plan. Ein klares Ziel. Ein bekanntes Bekanntes.
    Er bog vom Highway ab und fuhr durch das Eingangstor zur JH-Ranch. Er hätte sich gern eingeredet, dass es nicht mehr als eine Bettgeschichte war. Das war die einfache Antwort. Unkompliziert. Eindeutig. Aber als Sadie dann auf ihn zukam, mit den Stiefelabsätzen kleine Staubschwaden aufwirbelte und verflucht sexy aussah, war sie eine einzige megaheiße Komplikation. Was der alte Don Rumsfeld unter bekannte Unbekannte verstand.
    Am klügsten wäre es gewesen, sofort umzukehren, bevor der unbekannte Faktor dieser Gleichung sich zu einer Katastrophe ausweitete. Er hasste Katastrophen. Hasste das Gefühl, das ihn beschlich, als befände er sich auf unbekanntem Territorium. Jeder gute Krieger wusste, wann eine Aktion abgebrochen werden musste. Wann man sich sofort verpissen musste. Eine halbe Sekunde lang erwog er, einfach kehrtzumachen. Doch dann lächelte sie und hob die Hand zu einem zaghaften Winken, und es fühlte sich an, als hätte ihn jemand ins Zwerchfell geboxt. Er vergaß fast zu atmen. Er drückte auf den Knopf an der Tür, und das Fenster glitt auf.
    »Hallo, Seemann«, sagte Sadie in einer hellen Staubwolke, die sich von der unbefestigten Straße erhob. Sie sah durchs geöffnete Fenster, und ihr Blick traf auf schwarzes Haar und grüne Augen in einem Gesicht, das bei jedem Wiedersehen noch attraktiver zu werden schien.
    »Wo soll’s denn hingehen?«, fragte er.
    »Egal.« Sie wedelte den Staub weg. »Interesse?«
    »Kommt drauf an.« Er grinste. »Woran dachtest du denn?«
    Sie lächelte, ein aufrichtiges Lächeln, zum ersten Mal an jenem Tag. »Voreilige Entscheidungen, die wir danach bestimmt bereuen.«
    Er deutete auf den leeren Sitz neben ihm. »Spring rein.«
    Das ließ sie sich nicht zweimal

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