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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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beängstigend. Und dass sie ihre Gedanken überhaupt in diese beängstigende Richtung schweifen ließ, bedeutete, dass sie etwas für ihn empfand. Nun war etwas für jemanden zu empfinden nicht zwangsläufig etwas Schlechtes, aber zu viel für jemanden zu empfinden wäre wirklich schlecht. Darüber wollte sie jetzt lieber nicht nachdenken. Das würde sie später tun, wenn sie über all die anderen verkorksten Dinge in ihrem Leben nachdenken musste.
    Danach saß sie im Schneidersitz auf seiner hinteren Terrasse und trank Lone Star. Der harte Beton kühlte ihren Hintern, während sie gemeinsam den Sonnenuntergang beobachteten.
    »Ich habe für Montagnachmittag einen Flug nach Seattle gebucht.«
    Sadie trug nur ihren Slip und sein braunes T-Shirt, das ihr bis knapp über die Knie reichte. »Warum?«
    »Jetzt wo ich weiß, dass ich noch ein Weilchen hier sein werde, muss ich ein paar von meinen Sachen aus dem Lager holen.« Er saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt neben ihr und hatte die nackten Füße auf den untersten Querstab der schmiedeeisernen Brüstung gestellt. Er trug seine Cargohose und sonst nichts. »Für die Rückreise miete ich mir einen Transporter.« Er trank einen Schluck. »Ich bleibe ein paar Tage dort, besuche meine Schwester und unternehme was mit Conner.«
    »Ist das dein Neffe?«
    »Ja. Und ich bin mir sicher, dass ich auch den Kotzbrocken sehen muss.«
    »Sam LeClaire?«
    »Genau. Gott, ich hasse den Typen. Vor allem jetzt, wo sich die Regeln geändert haben.«
    Sie trank einen Schluck und blinzelte in die orangefarbene Sonne, die langsam hinter den Bäumen versank. »Du meinst, seit er mit deiner Schwester verlobt ist?«
    »Nein. Seit der KB mich rausgeholt hat, kann ich ihm keine mehr reinhauen.«
    Sadie verschluckte sich. »Rausgeholt?«, hustete sie. »Wo raus?«
    »Aus dem Knast.« Er sah sie aus den Augenwinkeln an. »Letzten Dezember hab ich mich mit ein paar Typen in einer Bar geprügelt.«
    »Mit ein paar? Wie viele waren es denn?«
    »Zehn vielleicht.« Er zuckte mit den Achseln, als sei das keine große Sache. »Sie haben sich für knallharte Biker gehalten.«
    »Du hast gegen zehn knallharte Biker gekämpft?«
    »Die haben sich für knallhart gehalten .« Er schüttelte den Kopf. »Waren sie aber nicht.«
    Trotzdem. »Zehn?«
    »Zuerst waren es nur zwei oder drei. Die anderen haben sich noch auf uns draufgestürzt, bis es eine richtige Schlägerei war und jeder auf alles eingeprügelt hat, was sich bewegte.«
    »Was war der Grund?«
    »Ein paar Typen mussten unbedingt das Maul aufreißen, und ich hatte keine Lust, mir das anzuhören.«
    »Was?« Ihre Kinnlade klappte herunter und schnappte wieder zu. »Du hast eine Schlägerei mit Bikern angefangen, weil sie etwas gesagt haben, was dir nicht passte?« Das war Wahnsinn. Es ergab keinen Sinn. »Hättest du nicht einfach weggehen können?«
    Er sah sie aus den Augenwinkeln an, als sei sie die Durchgeknallte. »Ich bin durchaus für das Recht auf Redefreiheit und all den Mist. Aber mit dieser Freiheit geht auch die Verantwortung einher zu wissen, wovon man spricht. Und wenn jemand behauptet, dass das Militär nur aus ungebildeten Vergewaltigern besteht, hab ich das Recht, ihm das Maul zu stopfen. Nein. Sogar die Verpflichtung .«
    »Das hat der Biker behauptet?« Sie hätte eher gedacht, dass Biker Soldaten verteidigten.
    »Das war in Seattle«, antwortete er, als erklärte das alles. »In Washington wimmelt es von durchgeknallten Liberalen.«
    Das war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, ihm zu sagen, dass sie Obama gewählt hatte.
    Er griff in die Seitentasche seiner Hose und zog sein Handy hervor. »Du hast meine Energie verbraucht, und ich sterbe vor Hunger. Cheetos werden da nichts ausrichten.« Er bestellte eine Pizza und half Sadie auf die Beine. »Wenn ich weiterhin so viel Mist esse und mit dir rumhänge, statt zu arbeiten, werde ich dick.«
    Sie stellte sich vor ihn und legte die Hand auf seinen flachen Bauch. »Ich glaub nicht, dass du dir deshalb Sorgen zu machen brauchst.«
    »Ich bin nicht in Form.«
    »Im Vergleich zu wem?«
    Er lief zurück in die Wohnung, und sie folgte ihm in die Küche. »Im Vergleich zu der Zeit, als ich noch täglich trainiert habe.« Er warf ihren Hut von dem Karton, der auf der Küchentheke stand. »Meine Schwester hat mir auch alte Fotos und so ’nen Mist mitgeschickt, als sie mir meine Steuerunterlagen zugesandt hat.« Er griff in den Karton und zog eine Hand voll Fotos heraus, von denen er

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