Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Titel: Wer zweimal stirbt, ist laenger tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
schon«, wandte ich ein. »Außerdem war ich nicht allein, Sinclair und Tina …«
    »Und du hast Garrett gerettet.«
    »Nun ja …«
    »Und du hast Dickie das Leben gerettet, damals, als all diese Hexen sich auf ihn …«
    »Äh, das war ich nicht.« Hexen? Ich hatte in meinem ganzen Leben keine einzige Hexe getroffen, abgesehen von meiner Stiefmutter. »Hört mal, Leute, ich weiß eure Ermutigung zu schätzen, aber ihr habt eigentlich nur bewiesen, dass ich schnellstens einen Psychiater aufsuchen sollte, und nicht, dass ich den Laden schmeißen kann. Womit ich letztendlich die Welt meine.«
    »Und nachdem es dir bei Garrett gelungen war, hast du versucht, auch die anderen Biester zu retten. Es war nicht deine Schuld, dass sie …«
    »… von meiner erbärmlichen Führerschaft genervt waren und sich in gerechter Wut auf mich gestürzt haben?«
    »Aber du hast herausgefunden, dass deine Schwester der Antichrist ist«, erinnerte mich Laura. »Und bist gut damit klargekommen.«
    Wenn meine Erinnerung mich nicht trog, dann hatte ich einen fürchterlichen Wutanfall bekommen, als ich entdeckt hatte, dass sie fünf Zentimeter größer und zehnmal hübscher war als ich, aber was soll’s! Sie wollten einfach nur nett sein. Es war nicht ihre Schuld, dass sie total falsch lagen, wenn sie in dem Wahn befangen waren, ich wüsste manchmal, was ich tat und warum ich etwas tat.
    »Ich finde, wir könnten uns allmählich mal aus dieser Küche bewegen«, verkündete Jessica. »Bin ich eigentlich die Einzige, die das Gefühl hat, hier schon den halben Tag zugebracht zu haben?«
    »Aber du musst doch zugeben, dass unser Gespräch ziemlich interessant ist«, beharrte der Antichrist.
    »Nein. Gar nicht.«
    Laura zuckte mit den Schultern. »Okay, doch es gibt einen Punkt, den ich gern noch aufklären würde …«
    »Oh, verdammt!« Jessica setzte sich kerzengerade auf und legte eine Hand auf den Bauch. Sie wirkte völlig perplex. »Was war denn das?«
    »Vielleicht Blähungen? Du hast … ähm … so ungefähr alles verputzt, was reinpasst, würde ich sagen.« Ein paar Smoothies, davor Schokostreusel, davor Trauben, davor Erdnuss-Parfait, davor einen Fish Mac und davor eine Zimtschnecke mit extra Zuckerguss.
    »Ich glaube nicht, dass es Blähungen sind …« Stirnrunzelnd rieb sie sich den Bauch.
    »Es müssen Blähungen sein. Du hast doch selbst gesagt, dass es erst nächsten Sommer kommt.«
    »Ich dachte, nächsten Monat«, warf Marc ein.
    »Das hängt davon ab, wo ich bin«, erklärte Jessica, was keinem von uns einleuchtete. Wahrscheinlich war sie inzwischen benommen von … keine Ahnung, zu wenig Kalorien? Oder zu vielen Kalorien?
    »Auuuuuuu! Leute, ich glaube … ich glaube fast, das sind die Wehen.«
    »Sind sie nicht. Sind sie nicht! Wir sind hier nicht in einer dämlichen Donnerstag-Sitcom. Wir sind hier in einer Villa der Verdammten und der Schwangeren, und das sind nicht die Wehen!«
    »Oh, Scheiße, schon wieder eine … ahhhhh … verdammte Hacke!«
    Marc erhob sich. Und ich bekam den neunten Panikanfall dieser Woche.
    »Betsy, das sind Wehen. Das sind die typischen Schmerzen. Ich lieg in den Wehen, und am Ende wird zwangsläufig ein … aua, Mann! … Baby rauskommen.«
    »Hör auf. Hör sofort damit auf!« Wieder einmal wollte Jessica, dass sich alles nur um sie drehte. Die Frau hatte überhaupt kein Schamgefühl. »Du sollst aufhören!«
    Sie setzte sich so plötzlich auf, dass ich zusammenzuckte. Dann grinste sie. »Reingelegt.«
    Alle schwiegen erschrocken. »Du Miststück«, presste ich zwischen den Zähnen hervor. Die Erleichterung war so groß, dass mir ein wenig schwindelig war.
    »Hey, es hat doch geklappt. Für ein paar Augenblicke hattest du alle deine Sorgen vergessen.«
    »Für ein paar Augenblicke habe ich einen nie zuvor gekannten Schrecken verspürt, du miese Zicke!«
    »Nichts zu danken«, sagte Jess, und ich wusste ehrlich nicht, ob ich sie schlagen oder umarmen sollte. Also machte ich, dass ich hinauskam.

35
    Ungefähr eine Stunde später fielen mir ein paar passende Entgegnungen zu den wohlmeinenden Ermunterungen meiner Freunde ein, dass ich mich »beim Regieren doch nicht so total dämlich anstellen würde«, doch bevor ich mich auf die Suche nach ihnen machen konnte, um sie mit meiner Logik in Grund und Boden zu stampfen, kam Sinclair aus der Bibliothek geschossen, hob mich hoch und warf mich in Höhlenmenschenmanier über die Schulter.
    »Das funktioniert vielleicht bei anderen Vampirköniginnen«,

Weitere Kostenlose Bücher