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Titel: Werben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Zimmermann
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Stimme.
    »Ist schon gegessen, Alter. Schwamm drüber. Alles wird gut!«, antworte ich, während ich ihn vor meinem geistigen Auge wieder in roter Unterwäsche sehe.
    »Okay. Dann Danke für die Einladung. Ich geh’ jetzt einmal mit meiner Freundin Claudia tanzen.«
    Einladung? Ganz gleich. So entschwindet er in Richtung seiner verkappten DJ-Freundin.
    ›Hoffentlich setzen die sich nicht gleich mit ihren nackten Hintern auf mein Bett oder machen Fesselspiele!‹, denke ich, bin aber erleichtert, dass ich mit Perry keinen Ärger mehr haben werde. Sogar Freude empfinde ich für ihn. Wenigstens ist er nicht mehr alleine. Und wie er so dasteht und mit seiner Freundin spricht, wirkt er sehr glücklich. Schön für die beiden.
    Aber was machen die denn da? Muss sie ihm denn die Hand in die Jeans stecken … wahrscheinlich prüft sie den Sitz seines Höschens … an den Anblick muss ich mich noch gewöhnen! Jetzt begebe ich mich unters Volk.
    Draußen auf meinem Balkon atme ich die anregend frische Luft ein. Auf meiner winzigen kitschigen Hollywoodschaukel kann ich Lea und Chris entdecken.
    »Hi, Lea! Hi, Chris! Na alles klar?«
    »Super Fete. Das Bier hat genau die richtige Temperatur. Danke übrigens für deine DVD! Hehe. Hast du auch von einem gewissen Dr. Alban eine E-Mail bekommen?«, grinst Chris mich an.
    »Ja. Du Witzbold.«
    »Alles toll, Andy. Und: Haste Dich mit Perry ausgesprochen?«, fragt Lea mit einem leichten Zähneklappern.
    »Ja. Alles klar. Sag doch: Ist dir kalt? Ich habe eine Decke, die kann ich dir geben!«
    »Ja. Sehr gerne«, erwidert sie mir vor Kälte bibbernd.
    Ich eile in mein Schlafzimmer und krame die Decke hervor, die Jerricke Junior letzthin auf meiner Hängematte in Beschlag genommen hatte. Die Nuss-Nugat-Flecken waren beim Waschen natürlich schon lange entfernt worden. Wer weiß, für was für Flecken man die sonst hätte halten können.
    Draußen lege ich – in einem romantischen Anfall – die Decke um Leas Schultern. Dabei komme ich mir vor, wie einer dieser feinen Gentleman aus dem 18. Jahrhundert.
    »Danke, Andy. Chris … willst du auch ein Stück?«
    »Nein … Nö . Mir ist nicht kalt. Bin ja ein Mann, Schätzchen«, gibt dieser als Reaktion und versucht, meinen Blick mit einem Stirnrunzeln zu erwidern. Irgendwie guckt Lea jetzt leicht pikiert. Sie wollte ja nur nett sein. Verständlich. Ich gehe lieber wieder rein und kümmere mich um meine anderen Gäste.
    Im Wohnzimmer sehe ich Claudia und Perry eng miteinander tanzend. Ich mag zwar liberal sein, aber ich habe doch alle Vorhänge auf. Wenn das die Nachbarn sehen! Die ziehen sich ja fast gegenseitig aus … und dann diese Fummelei. Aber Moment mal!
    Ungeachtet dessen fangen nun auch alle anderen Gäste an, sich zum Rhythmus der Musik zu bewegen. So verbreitet sich Claudias und Perrys Partylaune wie die Hühnergrippe: Nicht so gefährlich ansteckend, aber doch genau so schnell.
    Amüsiert, aber alleine gucke ich dem Treiben zu. Auf einmal werde ich von der Seite angesprochen.
    »Hallöchen, Andreas. Danke für die Einladung. Ich wollte dir nur kurz meinen Freund vorstellen. Das hier ist Florian.«
    Jasmin ist tatsächlich vorbeigekommen.
    »Hallo Florian. Nett Dich kennenzulernen. Also: Solltet ihr Chris suchen, der ist draußen … kaltes Bier ist im Kühlschrank!«, rufe ich den beiden hinterher.
    »Okay. Danke!«, höre ich aus der Diele.
    Drei Minuten später kommt mir der Gedanke, dass das mit Chris und seiner persischen Freundin hoffentlich gut geht – ich werde auf Balkonien lieber nach dem Rechten sehen!
    Da sind sie alle zusammen vereint: Chris, Lea, Jasmin und Florian. Ralf sowie Thomas aus der Agentur stehen zudem quatschender Weise an der alten Backsteinmauer des Nachbarhauses gelehnt – der Balkon ist nun zum Zerbersten gefüllt.
    Die Situation dort wirkt zunächst friedlich, aber Chris scheint tatsächlich eine Laus über die Leber gelaufen zu sein. Ist das Jasmins Schuld? Er guckt so, als ob man ihm zwischen die Beine getreten hätte. Unvermittelt steht er auf und geht auf mich zu.
    »Andy … tut mir leid. Ich geh jetzt. Mir ist es nicht gut. Habe schon den ganzen Tag Magenprobleme. ’Tschuldigung!«
    Und mit einem kurzen Händedruck verabschiedet er sich von mir. Nach draußen zurückkehrend kann ich auch Lea in einer seltsamen Stimmung vorfinden.
    ›Vielleicht sind ja die Jerrickes in der Küche zu Gange und sie hat Malte entdeckt!‹, denke ich und stürme zum Geländer, um nach unten zu

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