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Titel: Werben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Zimmermann
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scheine den Titel Ein Regentropfen wäscht die gesamte Erde die ganze Zeit unterbewusst gespeichert zu haben. Nach einigem Nachdenken wurde mir beim Lesen des Briefes blitzartig klar, dass Lea mir im Sommer von einem neuen Theaterstück Maltes erzählt hatte.
    Aus irgendeinem Grund wollte sie damals nicht bei der Aufführung anwesend sein. Aber warum dies so gewesen ist, wird mir erst jetzt begreiflich. Somit wird also auch nichts aus meinen lyrischen Bestrebungen. Eine Eigenleistung war diese beste Zeile sicherlich nicht.
    Na ja. Besser so, als anders. Dann sind meine Hausmitbewohner wohl doch ganz nette, aber dennoch ziemlich verschrobene Liebhaber moderner Theaterkunst.
    »Hallo Andy. Danke nochmals für die Einladung zu deiner Party! War sehr lustig!«, gibt mein Kollege Ralf von sich, während er an meinem Arbeitsplatz vorbeischlendert.
    »Ja. Gern geschehen. War echt lustig. Fand ich auch!«
    Die Arbeit ruft. Also nicht im übertragenen Sinne, sondern auf meinem Telefondisplay wird die Nummer meines Chefs angezeigt.
    »Hallo Herr Beaujean. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, spreche ich unvermittelt in den Hörer.
    »Kommen Sie zuallererst in mein Büro. Das wäre bereits eine große Hilfe! Bis gleich.«
    Ich spute mich, um den guten Eindruck, den mein Chef nun wieder von mir gewonnen hat, nicht zu zerstören. Was er wohl will?
    An Perrys ehemaligen Arbeitsplatz vorbeikommend gehe ich schnurstracks zu Herrn Beaujeans Büro. Beim Betreten stelle ich fest, dass dieser nicht alleine im Raum ist.
    »Hallo, Herr Stolle. Dies hier ist Herr Wollny. Er will von uns ein neues Web-Projekt realisieren lassen. Setzen Sie sich doch bitte dazu!«
    Ich gebe Herrn Wollny die Hand.
    »Guten Tag, Herr Stolle.«
    »Freut mich Sie kennenzulernen, Herr Wollny.«
    Ich nehme Platz.
    »So. Tja. Herr Stolle ist unser Webshop-Programmierer, Herr Wollny. Mit ihm werden Sie am meisten zu tun haben, wenn Sie Ihre Website fertig haben!«
    Herr Beaujean grinst mich an.
    »Um was für ein Projekt geht es denn, wenn ich fragen darf?«, kommt es aus mir heraus.
    »Ganz einfach. Ich möchte einen Webshop für Wurstwaren einrichten. Schlesische Wurstspezialitäten. Diese haben den Vorteil, dass sie zum Großteil über den Postweg versendet werden können, weil sie lange ungekühlt haltbar bleiben. Der Markt für solche Produkte ist bisher sehr klein. Ich denke, dass wir großen Erfolg haben werden.«
    Jetzt weiß ich, warum Herr Beaujean so grinst. Nach dem Tofu-Fleischersatz geht es nun richtig um die Wurst . Wer hätte es gedacht. Ein würdiger Nachfolger für meinen letzten Webshop.
    »Aha. Ja. Ein interessantes Betätigungsfeld, Herr Wollny. Wie sieht denn ihre Wurstlinie  – ich meine Deadline aus?«
    »Ende November wäre schön. Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft wollen wir online sein. Wir haben nämlich ein Special. Eine schlesische Santa-Claus-Wurst, die wir polnisch Santa-Clauski nennen wollen.«
    Nun muss ich mir ein Lachen verkneifen. Hoffentlich denken die potenziellen Kunden nicht, dass in diesem Produkt der arme Weihnachtsmann verkocht wurde. Und im April gibt es dann bestimmt die Osterhaski-Wurst . Ob es zu Pfingsten dann den Heiligen Geist in Schmierwurst gibt?
    »Ja. Das sollte kein Problem sein. Wie sieht es mit der Grafik aus? Haben wir schon ein fertiges Layout?«
    »Die kommt von einer anderen Agentur, Herr Stolle. Sie können eigentlich sofort anfangen«, meint Herr Beaujean.
    »Ja gut. Dann mal ran an die Buletten!«, kommentiere ich die Info meines Chefs mit einem fleischgewordenen Witz.
    Ich verabschiede mich von den beiden, nachdem ich eine Daten-DVD mit den Layouts in die Pfoten gedrückt bekomme.
    Diesen Auftrag kann man nur als weiteres Zeichen des Himmels deuten. Von den Vegetariern zu den Fleischfressern. Sehr schön – das Projekt wird schnell zu realisieren sein. Ich kann den Veggie-Shop als Basis nehmen und muss nur die Templates neu erstellen. Binnen zwei Wochen sollte eine erste Version lauffähig sein.
    Die fortgeschrittene Zeit verhindert meinen Start an dieser Sache jedoch. Es ist wieder Mittag. Das Gerede von Aufschnitt hat mich ganz hungrig gemacht – auf zum Essenfassen und runter in die Kantine.
    Dort treffe ich auf Jan, der gerade mit Lea redet. Beide lassen sich eben das Tagesmenü auf ihre Tabletts stellen, da bemerke ich, wie die zwei abrupt aufhören zu sprechen.
    »Hallo ihr beiden Hübschen. Habe einen neuen Auftrag. HAHA. Nach dem Ökokram folgt jetzt die Fleischeslust . Ein Shop für

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