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Werbevoodoo

Titel: Werbevoodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ono Mothwurf
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Mittelstreckenrakete fliegt weiter.«
    »Stimmt, ja, aber das ist was anderes. Und du hast selbst gesagt, für Voodoo sind wir nicht zuständig, Wondrak. Das ist ein Fall für den Parapsychologen auf Pro 7, nicht für die Kripo Fürstenfeldbruck.«
    »Es gibt nur zwei, denen ich gehorche«, sagte Wondrak zu Egon Schneiderweiß. »Der eine ist mein Chef. Die andere ist Charlotte. Und Charlotte sagt mir, dass ich mich um die Mordanzeige von diesem Timo kümmern soll.«
    »Was, deine Katze ist wieder zurück? Wo war die denn die ganze Zeit?«
    »Bei Selena, der verstorbenen Freundin von Timo.«
    Schneiderweiß neigte seinen Kopf langsam von links nach rechts und wieder zurück. »Hmh, das sind wirklich ein bisschen zu viele Zufälle.«
    »Ist die Leiche noch in der Gerichtsmedizin?«
    »Ja, die wird heute freigegeben.«
    »Ruf bitte an, und sag, sie sollen sich mit dem Freigeben noch ein bisserl Zeit lassen.«

     
    Protokoll 1
    Marlies Böttger, verheiratet, 35 Jahre, Pucher Straße 3. Starke, nervöse Raucherin, bekommt oft Päckchen geliefert, hat Clara Braunstätter deshalb eindeutig wiedererkannt. Wechselt ab und zu ein Wort mit ihr, kennt sie aber nicht näher. Ihr Mann arbeitet tagsüber als Fahrer für einen Getränkehändler und ist nie da.

     
    Protokoll 2
    Maria Pallinger, alleinstehend, 62 Jahre, Pucher Straße 17. Sie bekommt ganz selten vom Kurierdienst Päckchen, sondern nur von der Post/DHL. Hat Clara Braunstätter vorher noch nie gesehen. Kann sich aber deutlich an sie erinnern.

     
    Protokoll 3
    Hans Huber, alleinstehend, 42 Jahre, Pucher Straße 29. Bekommt oft Päckchen von verschiedenen Kurierdiensten. Hat Clara Braunstätter mal gesehen, kann aber nicht eindeutig bestätigen, dass sie am fraglichen Tag bei ihm ein Päckchen ausgeliefert hätte.

     
    Protokoll 4
    Franziska Rosshager, 28 Jahre, verheiratet, Pucher Straße 60. Kann sich kaum erinnern, dass sie ein Päckchen bekommen hat. Wirkt eingeschüchtert. Ihr Mann Adam, 34, war auch zu Hause, sagt, er geht nie an die Tür, das macht die Frau.

     
    Protokoll 5
    Günther Bruckmeier, 48 Jahre, geschieden, Aicher Straße 2. Kann sich an Clara Braunstätter erinnern. Es ist ihm offensichtlich unangenehm. Vielleicht Post aus Flensburg. Von einem Erotikversand?

     
    Protokoll 6a
    Hubert Wallberg, Witwer, 54 Jahre, Aicher Straße 24. Hat das Paket für seine Nachbarin entgegengenommen. Bekommt öfter Päckchen. Ist sich sicher, von einem Mann beliefert worden zu sein. Sagt, der wäre irgendwie unsicher gewesen, vermutet, der Fahrer wäre neu in dem Job.

     
    Protokoll 6b
    Anneliese Werner, alleinstehend, 58 Jahre. Aicher Straße 22. War zum Zeitpunkt der Paketannahme im Urlaub, kann also zu Clara Braunstätter keine sachdienlichen Hinweise geben.

     
    Protokoll 7
    Martin Ehrwalder, verheiratet, 28 Jahre, Aicher Straße 60. Kann sich daran erinnern, dass ein Mann geliefert hat. Bekommt oft Päckchen, hat diesen Mann aber noch nie gesehen. Beschreibt den Fahrer als übertrieben höflich.

     
    Protokoll 8
    Tobias Miller, 42 Jahre, verheiratet, Goethestraße 6. Bekommt oft Päckchen. Kann sich genau erinnern, dass ein Mann geliefert hat. Hat es sich gemerkt, weil die Prozedur so lange gedauert hat und er sich dabei gedacht hat: Was für ein Trottel.

     
    Protokoll 9
    Ina Kohlgruber, 33 Jahre, alleinstehend, Bismarckstraße 9. War zum Zeitpunkt der Lieferung nicht zu Hause. Paket wurde vor die Tür gelegt.

     
    Protokoll 10
    Christine Waldmüller, 38 Jahre, verheiratet, Bismarckstraße 32. Erinnert sich genau daran, dass es ein Mann war. Sagte: Der sah nicht aus wie ein Kurierfahrer. Sie bekommt viele Päckchen und sagt, sie hat einen Blick für so etwas.

     
    Wondrak las sich die Protokolle durch und dann kringelte er Nr. 4, Nr. 5, Nr. 6a und Nr. 7 dick ein. »Na bitte – die Probebohrungen waren erfolgreich«, sagte er zu sich, »jetzt setzen wir zur Tiefenbohrung an.«

25. Willkommen im Club
    Wondraks Telefon klingelte. Der Chef war dran: »Wondrak, du musst mir was erklären, kannst du kommen?«
    »Ich bin gleich bei dir.«
    Stürmer war verärgerter, als er am Telefon geklungen hatte. »Was, bitte schön, ist das für eine Rechnung? Und wieso glaubst du, dass wir die für dich bezahlen?«
    Jetzt war die Rechnung der Wasserpumpe für seine Espressomaschine doch auf Stürmers Schreibtisch gelandet. Wondrak hatte eigentlich erwartet, dass sie in der Rechnungsabteilung einfach seine Unterschrift akzeptieren und dass dann das Gemecker

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