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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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wirklich verlobt, Scheich Fehz“, wandte sie ein, nachdem sich der Juwelier verabschiedet hatte.
    „Natürlich sind wir verlobt, und in ein paar Stunden haben Sie den Ring als Beweis.“ Gleich darauf verschwand die Härte aus seinem männlichen Gesicht, und er fuhr mit einem charmanten Lächeln fort: „Im Übrigen glaube ich nicht, dass Sie mich jetzt, wo wir verlobt sind, weiterhin Scheich Fehz nennen können.“

6. KAPITEL
    „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass diese Reise so gründlich schiefgehen könnte“, sagte Liv, nachdem die Stewardess die Reste des köstlichen Mittagessens abgeräumt hatte. Sie hatten das wunderbare Mahl – gebackener Red Snapper in einer scharfen Tomatensoße mit Krabben, serviert auf dem goldschwarzen Porzellan des Königshauses Fehz – fast schweigend verzehrt.
    „Dabei habe ich mir die ganze Zeit eingeredet, besonders vorsichtig zu sein.“ Sie schüttelte frustriert den Kopf. „Ich bin so enttäuscht von mir selbst.“
    „Warum das denn?“
    „Ich bin einfach davon ausgegangen, dass ich besser auf mich aufpassen kann. Und dann lande ich im Gefängnis.“ Sie faltete die Hände in ihrem Schoß und zuckte leicht die Schultern. „Außer mir selbst kann ich niemandem einen Vorwurf machen. Es ist meine eigene Schuld.“
    „Wie kam es denn überhaupt dazu?“
    Liv suchte nach Worten. Wie sollte sie ihm erklären, was an diesem Tag passiert war? Sie wusste es ja selbst nicht. Sie hatte sich wochenlang das Gehirn zermartert, ohne Erfolg. Den entscheidenden Moment, in dem sie in Gefahr geraten war, hatte sie verpasst. Sie biss sich auf die Unterlippe.
    „Ich habe Elsie angeboten, ihre Tasche zu nehmen“, begann sie schließlich mit unsicherer Stimme. „Sie schleppte die ganze Zeit diese schreckliche Tasche mit sich herum. Ich bot ihr an, sie in meinen Rucksack zu packen, damit sie womöglich nicht noch irgendwo liegen bleibt.“
    Khalid hörte aufmerksam zu. „Kannten Sie Elsie gut?“
    Liv schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht, wir hatten uns erst ein paar Tage zuvor kennengelernt. Aber ich mochte sie auf Anhieb. Sie gehörte zu einer großen Gruppe von jungen Leuten aus Europa, den USA und Australien, eine lustige, bunt zusammengewürfelte Truppe. Viele hatten sich auf der Fahrt durch Spanien angefreundet. Ich bin an der marokkanischen Grenze zu ihnen gestoßen. Wir gondelten eine Woche lang durch Marokko, bevor wir beschlossen, nach Jabal zu fahren.“
    „Warum ausgerechnet Jabal?“
    „Wir hatten den Bus nach Kairo verpasst, und es kam uns vor wie ein Abenteuer. Alle sagten, Jabal sei billig, und wir könnten dort von der Hauptstadt mit dem Bus nach Kairo fahren.“
    „Dann war also Ägypten das Ziel?“
    „Auf jeden Fall wollten alle die Pyramiden und die Grabkammern sehen. Ich hatte es sowieso als Höhepunkt meiner Reise geplant. Mich einer Gruppe von Leuten anzuschließen, hielt ich für besonders klug, dabei …“ Sie unterbrach sich und zuckte hilflos die Schultern.
    „Wenn Sie nicht wären …“, fuhr sie mit dumpfer Stimme fort. „Ohne Ihre Hilfe wäre ich da nie mehr rausgekommen.“
    „Aber ich habe Ihnen geholfen, und ich bin bereit, Ihnen auch weiterhin zu helfen.“
    Sie hob den Kopf und schaute ihn an. Er hielt ihren Blick so fest, dass es ihr nicht gelang, sich loszureißen. Sie erschauerte heftig, aber sie wusste nicht, ob das an dem Ausdruck in seinen dunklen Augen oder an seiner leicht heiseren Stimme lag.
    Er war so ungeheuer männlich – selbstbewusst, kontrolliert, leicht ironisch und in manchen Momenten sogar sexy. Das war eine explosive Mischung – bestimmt nicht nur für ein Kleinstadtmädchen wie sie.
    Plötzlich vermisste sie den Tisch zwischen ihnen, den die Stewardess nach dem Essen zusammengeklappt und weggeräumt hatte. Er war eine Art Schutzschild gewesen, nun erschien Khalid ihr noch einschüchternder. Er saß dicht neben ihr – viel zu dicht, dachte sie – und obwohl sich ihre Körper nicht berührten, konnte sie die Wärme und Energie spüren, die von ihm ausging.
    Liv fühlte sich im Augenblick extrem schutzlos und verletzlich. Sie brauchte eine Barriere, um andere Menschen nicht zu nah an sich herankommen zu lassen.
    Vielleicht, vermutete sie, war das einer der Gründe dafür, warum manche Frauen sich freiwillig verschleierten: Sie konnten sich dahinter verstecken.
    Liv fand es interessant, aber auch beängstigend, wie rasch sie sich in Gegenwart des Scheichs veränderte. Sie hatte sich vorher noch nie schwach

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