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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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Hände flach auf seine Brust, immer noch unsicher, ob sie ihn wegschieben oder enger an sich ziehen sollte. Sie war noch nie einem Mann wie Khalid so nahe gekommen.
    Die Männer, mit denen sie bisher ausgegangen war, waren sehr jung, unfertig gewesen, keine gestandenen Persönlichkeiten. Khalid hingegen war stark und mutig, er stand mit beiden Beinen fest in der Wirklichkeit und kämpfte für seine Überzeugungen.
    Er scheute sich nicht, alles aufs Spiel zu setzen, um eine Frau zu retten …
    Bei diesem Gedanken verflog auch der letzte Rest ihres Widerstands.
    Er fühlte sich gut an. Sie spürte die kräftigen Muskeln an seinem Oberkörper, unter ihren Handflächen pochte kräftig und gleichmäßig sein Herz.
    Khalid wurde nicht müde, ihren Mund immer wieder neu zu entdecken. Er zeichnete mit der Zunge die Konturen ihrer Lippen nach, genauso wie er mit dem Finger dem Fluss auf der Landkarte gefolgt war. Von Khalid geküsst zu werden, war eine Einladung in eine geheimnisvolle Welt; Liv konnte die Wüste spüren, die in seinem Blut pulsierte, diese herrliche stille Endlosigkeit aus Sand.
    Als er den Kuss vertiefte, krallte sie ihre Finger fester in sein Hemd. Sie wurde so von ihren Gefühlen überwältigt, dass sie kaum Luft bekam.
    Als sie spürte, wie seine Lippen sie wieder und wieder in Besitz nahmen, erschauerte sie heftig. Obwohl ihr die Knie zitterten, fühlte sie ein Begehren in sich auflodern, das jeden zusammenhängenden Gedanken unmöglich machte.
    Sie sehnte sich nach etwas, für das sie keine Worte hatte. Nach etwas Neuem, Unbekanntem.
    Nach Leidenschaft, dämmerte ihr schließlich, während er ihr Haar löste und ihr zärtlich eine Strähne aus dem Gesichtstrich.
    Ja, sie wollte geliebt werden. Sie wollte ihn.
    Er hob den Kopf, und musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. „Und jetzt, Liv?“, fragte er gedehnt mit heiserer Stimme. „Hast du jetzt gespürt, dass wir zusammengehören?“

7. KAPITEL
    Es war die zweite Nacht in Folge, in der Khalid durch Olivias Schrei geweckt wurde. Wieder eilte er in ihr Zimmer, machte Licht, und ein weiteres Mal fand er sie schlafend vor.
    Er war so besorgt, dass er noch eine ganze Weile auf der Schwelle stehen blieb. Die Mondstrahlen fielen über ihr Bett, schärften ihr Profil und spielten in ihrem silberblonden Haar.
    Warum hatte sie ständig Albträume? Hatte es etwas mit Ozr zu tun? Gab es da vielleicht noch etwas, das sie ihm nicht erzählt hatte? Ein Ereignis, von dem sie nicht wollte, dass es ans Tageslicht kam?
    Auch als er am nächsten Morgen aufwachte, war seine Besorgnis noch nicht verflogen. Er ging an Deck und sah Liv an der Reling lehnen. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und genoss die Morgensonne. Der Wind spielte mit dem Saum ihres leichten meerschaumfarbenen Kleides und wehte ihr die silberblonden Haare ins Gesicht.
    Wie schön sie ist, dachte er, während er ihren Anblick auskostete. Und sie war nicht nur hübsch, herzerfrischend und jung, sondern – das wusste er spätestens seit dem Kuss von gestern Abend – auch überaus begehrenswert. Er war sich ganz und gar nicht sicher, ob er dieser Anziehungskraft widerstehen konnte.
    „Guten Morgen“, begrüßte sie ihn lächelnd, während sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
    „Guten Morgen.“
    Liv deutete auf ein vorbeifahrendes großes Schiff. „Ich wusste gar nicht, dass auf dem Nil so reger Verkehr herrscht.“
    „Stimmt. Obwohl das noch gar nichts ist im Vergleich zu früher. Bevor die Straßen ausgebaut wurden, war der Nil die Hauptverkehrsader, bis gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Man schätzt, dass im Mittelalter auf dem Nil regelmäßig zwischen dreißig- und vierzigtausend Schiffe verkehrten.“
    „Das ist ja kaum zu glauben“, sagte sie erstaunt. „Der Nil war schon immer das Herzstück der ägyptischen Zivilisation.“
    Sie schaute auf eine felluca, ein kleines ägyptisches Segelboot, das jetzt an ihnen vorbeizog. „Die Landschaft hier ist noch viel schöner als ich sie mir vorgestellt habe, alles so friedlich und fruchtbar und grün.“
    „Das Flusstal wird überall landwirtschaftlich genutzt. In Ken Ombo wirst du sehen, dass …“
    „Ken Ombo!“, unterbrach sie ihn lebhaft. „Das ist doch der Ort, wo man dem Gott der Krokodile einen Tempel erbaut hat … Moment mal … wie heißt er doch gleich?“ Sie blickte nachdenklich zum Horizont. „Sobek?“
    Er musste sich eingestehen, dass ihre Begeisterung ansteckend war. Alles an Olivia war

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