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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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Khalids Leidenschaft. Ihre Haut prickelte, die Knie waren weich.
    Der Kuss gestern Abend war so zärtlich gewesen, so verführerisch, dass sie fast dahingeschmolzen war. Aber dieser Kuss eben hatte eine Grenze überschritten. Und er hatte ihr gezeigt, dass sie sich nicht unter Kontrolle hatte. Nicht im Geringsten.
    Diese Wahrheit beunruhigte sie am meisten. Sie hatte sich nicht unter Kontrolle. Sie wusste nicht einmal, welche Rolle sie hier spielte. War sie Gefangene oder Prinzessin?
    Gleich darauf kam am Ufer ein außergewöhnlicher Tempel in Sicht. „Kom Ombo“, flüsterte sie. Sie waren angekommen.
    Liv und Khalid legten den kurzen Weg vom Hafen zum Tempel zu Fuß zurück. Dort trafen sie ihren Führer, einen berühmten Ägyptologen und alten Bekannten von Khalid.
    „Es ist mir ein Vergnügen“, sagte der Mann, nachdem Khalid ihm Liv vorgestellt hatte. „Scheich Fehz hat mir mehr als einmal geholfen. Ich fühle mich geehrt, Ihnen einen meiner Lieblingstempel zeigen zu dürfen. Alles, was Sie dort sehen, ist in doppelter Ausführung vorhanden. Eine perfekte Symmetrie. Aber sehen Sie selbst.“
    Der Führer hätte seine Sache nicht besser machen können, dennoch schaute Liv immer wieder zu Khalid. Er schien Abstand zu suchen, stand meilenweit von ihr entfernt.
    Was war los mit ihm? Was hatte ihn erzürnt? Immerhin war er es doch gewesen, der sie geküsst hatte.
    Aber vielleicht hätte sie den Kuss nicht erwidern dürfen …
    Vielleicht war sie in seinen Augen zu freizügig … schließlich waren sie sich erst vor wenigen Tagen zum ersten Mal begegnet. Noch dazu kannte sie seine Kultur, seine Denkweise nicht.
    Sie verbot es sich, weiter darüber nachzudenken und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Erläuterungen ihres Führers, der gerade die Funktion der beiden Gebetsräume des Tempels erklärte. „Die westliche Seite war dem Sonnengott Horus geweiht und die östliche Sobek, dem Gott der Krokodile.“
    Liv starrte auf Khalids Rücken. Trotz aller guten Vorsätze konnte sie sich nicht konzentrieren. Warum schaute er sie nicht einmal an? Das war doch kindisch!
    Sie wurde wütend. Kurzerhand, ohne nachzudenken, ging sie zu ihm und legte ihm die Hand auf den Arm.
    Er drehte sich um. Sein Gesicht wirkte abweisend und verschlossen.
    Liv reckte trotzig das Kinn. „Ich lasse mich nicht einschüchtern von dir“, sagte sie mit gesenkter Stimme.
    „Gut so“, murmelte er zustimmend und konzentrierte sich wieder auf die Ausführungen seines Freundes.
    Liv schaute auf Khalids markantes Profil und den geraden Rücken, bevor sie ihn ein zweites Mal berührte. „Du hast kein Recht, mir irgendetwas vorzuwerfen.“
    Diesmal wandte er kaum den Kopf, als er leise zurückgab: „Ich werfe dir nichts vor.“
    Ach nein? Und warum behandelte er sie dann seit fast einer geschlagenen Stunde wie Luft? Abgesehen davon, dass er sie seinem Freund vorgestellt hatte, tat er, als sei sie nicht anwesend.
    Sie näherte sich ihm noch weiter. „Ich habe nichts falsch gemacht. Du hast mich geküsst. Du hast kein Recht, mir böse zu sein.“
    Jetzt fuhr Khalid so schnell herum, dass Liv erschrocken zurückwich. Er zog sie zu sich heran, bis sie mit dem Rücken vor ihm stand. „Ich bin dir nicht böse“, flüsterte er ihr dann ins Ohr. „Und vorwerfen tue ich dir erst recht nichts. Lass uns einfach Kom Ombo genießen, ja?“
    „Und warum siehst du mich dann nicht einmal an?“, fragte sie, bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie verletzt sie war. „Du meidest mich, als ob ich die Pest hätte.“
    Sie sah mit flehendem Blick zu ihm auf. Khalid musterte sie lange aus dunklen Augen, in denen die Leidenschaft loderte. Dann beugte er sich zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich versuche nur, bis zur Hochzeitsnacht die Finger von dir zu lassen, habiba. Obwohl ich zugeben muss, dass ich das extrem schwierig finde.“
    Liv schoss das Blut in die Wangen. „Oh.“
    „Ja, oh, ganz recht!“, wiederholte er lächelnd und strich über ihre heiße Wange. „Jetzt verstehst du mich wahrscheinlich besser, oder?“
    „Tut mir leid.“
    „Natürlich tut es dir leid.“
    Als er erneut ihr Gesicht streichelte, wurde ihr noch heißer. „Und sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Sie errötete noch mehr, senkte den Kopf und entfernte sich einen Schritt weit von ihm.
    Er begehrte sie.
    Sie schluckte schwer, wobei sie ein heftiges Kribbeln im Bauch verspürte. Ägypten wurde von Tag zu Tag gefährlicher.
    Eine Stunde später saßen

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