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Werde meine Prinzessin

Werde meine Prinzessin

Titel: Werde meine Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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nun war es schwieriger. Lag es an der Umgebung oder daran, dass er sie inzwischen besser kannte? Sie war nicht länger eine Angestellte, sondern eine Persönlichkeit. Er legte eine Hand um ihren Nacken und zog sie an sich. "Es war kein Fehler."
    "Also liebst du mich noch", flüsterte sie erleichtert und schloss die Augen.
    "So etwas kommt nicht in Frage!" durchbrach eine scharfe Stimme die Stille.
    Khalil wich zurück und sah Fatima neben sich stehen. Sie nahm Dora am Arm und führte sie in den Harem. Er trat einen Schritt vor, so als wollte er mit ihnen gehen, aber er wusste seit seiner frühesten Kindheit, dass diese goldene Tür
    unüberwindlich für ihn war. Er hatte noch nie einen Fuß in den Harem gesetzt, und das würde sich an diesem Abend nicht ändern.
    Mit einem unterdrückten Fluch stürmte er den Korridor entlang und trat hinaus auf den Balkon. Tief atmete er den vertrauten Geruch des Meeres und den einzigartigen Duft von El Bahar ein.
    "Ich wäre auch nicht glücklich."
    Khalil blickte auf und sah Malik, seinen ältesten Bruder, an der Brüstung stehen.
    "Du bist gerade mal drei Tage verheiratet und hast schon deine Braut verloren."
    "Ich weiß. Ich werde mit Vater reden."
    "Spare dir deinen Atem. Er wird sich nicht gegen Großmutter stellen. Nicht in dieser Angelegenheit."
    Khalil wusste, dass Malik Recht hatte, aber es gefiel ihm dennoch nicht.
    Malik trat näher, legte ihm eine Hand auf die Schulter und blickte ihn mit großen dunklen Augen an. "Ich finde, du hast eine gute Wahl getroffen. Amber ist nicht geschaffen für das Leben einer Prinzessin", sagte er leise, und dann verschwand er.
    Khalil fragte sich unwillkürlich, ob sein Bruder sich besser an die Nacht mit Amber erinnerte, als sie sich bewusst war.

8. KAPITEL
    Dora musterte die grafische Darstellung, in der die Positionen der amtierenden Regierungsmitglieder verzeichnet waren, nicht aber deren Namen. Mühelos trug sie die entsprechenden Namen ein.
    Fatima strahlte. "Du lernst sehr schnell. Ich hatte gehofft, dass meine Enkelsöhne intelligente Frauen heiraten würden, aber bei Prinzen weiß man ja nie."
    "Danke."
    Fatima war wie immer makellos frisiert und geschminkt. An diesem Tag trug sie Rock, Bluse und hochhackige Schuhe, die ihre schlanken Fesseln zur Geltung brachten. Obwohl subtile, verräterische Anzeichen ihres Alters vorhanden waren, hätte sie für eine Frau Anfang fünfzig durchgehen können.
    Sie saßen auf einem niedrigen Sofa im Harem. Seit elf Tagen lebte Dora hinter den schützenden Mauern. Nur noch drei Tage bis zu ihrer Hochzeit. Alles um sie her wirkte neu und fremdartig, und doch erschien es ihr in mancherlei Hinsicht, als hätte sie schon immer dort gelebt.
    "Und jetzt wollen wir über Geschichte reden", entschied Fatima. "Erinnerst du dich…" Sie brach ab, als Rihana mit einem großen Tablett eintrat. "Ist es schon vier Uhr? Der Nachmittag ist förmlich verflogen."
    Rihana zögerte. "Soll ich später zurückkommen, Eure Hoheit?"
    "Nein. Natürlich nicht." Fatima schnupperte. "Aha, es gibt Zimtsterne zum Tee. Mein Lieblingsgebäck." Sie lächelte. "Du verwöhnst mich, Kind."
    Rihana stellte das Tablett ab und begann, die Köstlichkeiten auf dem Tisch vor dem Sofa aufzubauen.
    Dora, die das Ritual jeden Nachmittag gesehen hatte, stand auf und trat auf den Balkon. Im Gegensatz zu dem normalen Wohnbereich und den Büroräumen blickten die Fenster des Harems nicht auf das Meer, sondern auf die Gärten hinaus.
    Am ersten Abend hatte Fatima sie durch die Gemächer geführt, die entworfen worden waren, um Frauen zu erfreuen wie gefangen zu halten. Es gab Dutzende von Schlafkammern unterschiedlichen Ausmaßes, die den Bewohnerinnen
    entsprechend ihres Ansehens beim König zugeteilt wurden. Die Bäder waren mit kunstvollen Mosaiken verziert, die erotische Szenen zwischen Nixen und Seemännern darstellten. Wasser strömte aus goldenen Händen, und die Juwelen auf der Rückseite der Handspiegel waren groß und echt.
    Die Gemeinschaftsräume waren durch Torbögen, nicht durch Türen abgeteilt, so dass der Bereich weitläufig und offen erschien. Eine verborgene Treppe führte hinauf zu einem kleinen, abgeschlossenen Raum. Früher einmal hatte von dort aus der Eunuch über die Frauen in seiner Obhut gewacht und der König seine Schönheiten besichtigt, um seine Wahl für die Nacht zu treffen.
    Nun stand Dora, eine Frau des einundzwanzigsten
    Jahrhunderts, in demselben Harem. Sie war so anders als die Frauen von früher, deren

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