Werwelt 03 - Der Nachkomme
Erwachen starken B e gehrens und wußte, daß es nicht nur sein eigenes Begehren war, sondern das des anderen in seinem Inneren. Er zitterte in ungläubiger Verwunderung über die Macht dieser Lust, die ihn jetzt zu überfluten drohte wie rasch steigendes Wasser.
Sie knöpfte sein Hemd auf, und ihre Hände glitten über seine Brust. Er war jetzt erregt, seine Atemzüge wurden kürzer, wie die der Frau. Zart und behutsam berührten ihre Finger ihn, wie er noch nie berührt worden war, so daß ihm der Kopf sang und sein Speichel zu fließen begann wie der eines Hundes. Sie brachte ihn zum Klingen wie ein erfa h rener Liebhaber ein jungfräuliches Mädchen, und er fühlte sich noch hilfloser in seiner starren Zurückhaltung. Noch immer wollte er es nicht tun, wollte es nicht getan haben, wollte es vielleicht tun, wollte eigentlich nur eines: jenseits dieses Moments der Entscheidung sein. Ihre Fingerspitzen strichen über seine Brustwarzen, so daß sein Körper sich mit Gänsehaut überzog. Er wagte es nicht, in ihr Gesicht hinunterzublicken.
»Faß mich an«, befahl sie und nahm eine seiner Hände, um sie an ihre Wange zu legen. »Faß mich an.«
Seine Hand fühlte die glatte braune Wange, den Hals und die Schulter. Seine andere Hand hob sich wie von selbst und zog den schlanken Körper der Frau an den se i nen, so daß ihr ganzer Körper mit seinen Tälern und Höhen sich an den seinen preßte, sich in den seinen hinei n schmiegte, und überall dort, wo sie einander berührten, sich Feuer entzündete. Barry stöhnte, knirschte mit den Zähnen und drückte den Körper der Frau an sich, unfähig, es nicht zu tun, als die Macht des anderen ihn überkam, und er der gähnenden, unersättlichen Lust nachgab, die durch ihn hi n durchtoste.
Mit einer Roheit und Heftigkeit, die er an sich selbst noch nie erlebt hatte, riß er sich und der Frau die Kleider vom Leib, und die Frau half ihm. Sie bissen und keuchten wie in Raserei, krallten sich ineinander wie Katzen, wä h rend sie sich auf dem Boden im Sand wälzten, rollten über ihre weggeworfenen Kleider, rissen und zerrten aneina n der. Aus Küssen wurden Bisse, aus Umarmungen schrec k liche Umklammerungen, und beide schrien sie immer wi e der auf, während sie miteinander um den Sieg zu ringen schienen. Raserei verdunkelte seinen Geist. Barry stöhnte und schrie, während er mit dem schlanken braunen Körper der Frau kämpfte, der katzengleich, ottergleich, glatt und schlüpfrig unter ihm lag, sich um ihn wand wie eine Schlange. In bli n der Leidenschaft kämpfte er mit ihr, bis sie über ihm war, seinen Bauch kratzte, fand, was sie suc h te und sich auf ihn niederwarf wie in einer simulierten Vergewaltigung. Er war hilflos, willenlos, toll vor Lust, fortgerissen von der Leide n schaft des Tiers, das in seinem Inneren tobte und doch nicht heraus konnte, irgendwie außer Kraft gesetzt war. Barry spürte dessen rasendes Bemühen, um jeden Preis hervorzu b rechen, es selbst zu sein in dem Kampf mit dieser Indian e rin. Aber es konnte nicht. Die Gewalt mit der es wütete, überschwemmte Barry, tauchte ihn in die Leide n schaft des Tieres, während die Frau mit den Händen auf seinen Körper einschlug, ihn kratzte, in die Schultern biß, bis sie bluteten. Und er wand sich unter ihr, während seine Leidenschaft und jene gewa l tigere Kraft des Tiers in seinem Inneren bis zum Unerträ g lichen anschwollen. Er meinte, er müßte zu heißen Spli t tern zerbersten.
Und plötzlich hielt sie inne, bannte ihn irgendwie. Mit einer Hand griff sie unter sich, hielt ihn so fest, daß die Leidenschaft, die bersten wollte, aber jetzt nicht konnte, sich in seinem Körper auszubreiten begann, wie geschmo l zenes Metall unter seiner Haut durch sein Fleisch floß. Die Augen traten ihm aus den Höhlen, als er zu ihr aufblickte und gewahrte, daß sie gespannt auf ihn heruntersah. Ihre Augen suchten etwas in den seinen, während die Hand ihn an der Vollendung hinderte.
»Jetzt versuchen wir es noch einmal«, sagte sie und ließ los, so daß er einen plötzlichen Andrang verspürte und e r neut begann, sie mit harten Stößen zu bedrängen. Sie ging mit ihm, langsamer, doch mit steigender Geschwindigkeit, bewegte ihren Leib in langsamen Kreisen, während er sich ihr entgegenwölbte, hilflos in seiner Lust, die jetzt wieder aufwärts pulste, dem Gipfel entgegen. Er begehrte es heft i ger als sonst irgend etwas in seinem Leben, fühlte den e r bitterten Kampf des Tieres in seinem Inneren, der
Weitere Kostenlose Bücher