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Werwelt 03 - Der Nachkomme

Werwelt 03 - Der Nachkomme

Titel: Werwelt 03 - Der Nachkomme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Stallman
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sich Sarah zu, richtete sich gerade auf und streckte seine Arme nach beiden Seiten, lockerte sich zum Au f bruch.
    Aus blitzenden Augen sah sie ihn an, und ihm fiel ein, wie er über das Feuer im Hogan hinweg in ihre Augen g e blickt hatte, und seine Entschlossenheit verließ ihn.
    »Tja, ich muß jetzt wieder gehen«, sagte er und rührte sich nicht von der Stelle.
    »Ich habe das Gefühl, daß wir einander sehr gut kennen, Barry«, bemerkte Sarah. Der freundliche Konversationston war fortgewischt aus ihrer Stimme, die jetzt leise und tief klang, mit einer Schwingung von Intimität.
    Es wird nicht passieren, dachte Barry, sich in Zorn h i neinsteigernd. Ich werde es nicht zulassen. Morgen fahr ’ ich nach Hause. Ich bin kein schwacher, treuloser Schü r zenj ä ger. Doch er sah die Frau an, lächelte wie sie, spürte, wie ihre Augen über sein Gesicht glitten, wandte schul d bewußt den Blick, sah sie wieder an.
    »Sie sind –« , begann er, und seine Stimme klang heiser wie das Quaken eines Frosches. Er räusperte sich und lac h te verlegen. »Sie sind eine sehr attraktive Frau, Miss Lak u chai«, brachte er schließlich hervor. »Ich glaube, ich gehe jetzt besser.«
    Sie glitt von der sonnenbeschienenen Mauer und nahm seine Hand in ihre kühlen, glatten Finger, um ihn durch eine niedrige Türöffnung in eines der alten Steinhäuser zu führen.
    »Hier, Mr. Golden, sehen Sie«, sagte sie, als wäre sie e i ne Fremdenführerin, »einen der vier Räume in diesem Haus. Es ist die Vorratskammer, in der das Getreide gel a gert wurde. Und hier –« sie führte ihn weiter, noch immer seine Hand in der ihren haltend und ihn mit sich ziehend, als sie durch eine weitere steinerne Tür trat »- und hier s e hen Sie den Raum, wo das Essen vorbereitet wurde. Sie würden es die Küche nennen, oder la cocina auf Sp a nisch.«
    Sie trat durch die letzte Türöffnung in einen Raum, der kein Dach hatte, so daß das Sonnenlicht schräg hereinfiel und die Steine der Wand mit hellem Ocker übergoß. Barry spürte die Wärme, die von der Wand zurückgeworfen wu r de. Der Boden war mit Sand bedeckt. Er hatte das Gefühl, als stünde er in einem seichten Brunnen, der, trocken und leer, dem Himmel geöffnet war. Brennend war er sich der Berührung der kleinen Finger bewußt, die jetzt warm wa r en und seine Hand drückten, als sie in dem dachlosen Raum standen. Sein Geist wollte sich der Frau nicht z u wenden, obwohl sie ihm nahe war, und ihm, langsam und regelmäßig atmend, jetzt direkt ins Gesicht blickte.
    Sie ließ seine Finger los und streichelte sehr überlegt mit beiden Händen seine Wangen. Tiefe Röte schoß ihm ins Gesicht, und eine prickelnde Erregung rann seinen Rücken hinunter, so eisig, als wäre mit einem Schlag alle Wärme aus seinem Körper gewichen. Mit hängenden Armen stand er da und blickte auf das blauschwarze Haar, das mit wo l lenen Bä n dern geflochten und zu einem schimmernden Knoten gedreht war, der tief in ihrem Nacken lag. Ihre Hände wa n derten über sein Gesicht, ein Finger hinter sein linkes Ohr. Er brachte es fertig, in ihr Gesicht hinunterzu b licken . Sie lächelte schwach, die Lippen an den Mundwi n keln leicht hochgezogen. Nur ein Blitzen weißer Zähne zeigte sich zwischen ihren Lippen. Er schauderte zuckend, gewahr, daß sein Körper auf ihre Berührungen seines G e sichts und seines Halses reagierte.
    »Lassen Sie das bitte, Miss Lakuchai«, sagte er, und se i ne Stimme klang seltsam, als gehörte sie jemand anderem.
    Er spürte, daß das Tier in seinem Inneren erwacht war und an die Oberfläche emporstieg. Er würde dies nicht g e schehen lassen, dachte er verzweifelt.
    »Ich werde das nicht –« begann er.
    Ihre Hände griffen in sein Haar und zogen sein Gesicht zu dem ihren herunter. Ihre Lippen glitten über die seinen, so daß wieder ein Schauder der Erregung seinen Rücken hinunterschoß, und seine Beine zu zittern begannen. Jetzt küßte sie seine Lippen, leckte sie leicht, und hielt ihn i m mer noch fest bei seinem Haar. Er hätte den Kopf nicht bewegen können, ohne Gewalt anzuwenden. Er spürte den Genuß des anderen in seinem Inneren, spürte, daß sein e i gener Körper sich angesprochen fühlte und das Widerstr e ben dahinschmolz. Ein Versuch, dies alles zu erklären, formte sich in seinem Geist, etwas vom Zusammentreffen von Zeit und Ort, doch er konnte sich ihm nicht zuwenden, so sehr bedrängte ihn die Frau. Er hatte sie mit seinen Hä n den nicht berührt, doch er fühlte das

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