Werwolf - Der Verfall (German Edition)
ihren Mund entfernt, hin. „ Sag
ah!“, lachte er. Merradine wehrte sich, doch gegen drei Mann,
dazu noch Wölfe hatte sie keine Chance. Myrac berührte mit
dem blutigen Fleisch schon sanft ihre Lippen - „ Myrac,
das reicht!“ Alle zuckten vom lauten Zwischenruf zusammen. „ Was
gibt es Feran?“ Er schien irritiert. „ Möchtest
du sie lieber füttern?“ „ Wenn
sie nicht will ist das ihr gutes Recht, lass sie gehen!“ „ Wieso
sollte ich, wo wir doch soviel Spaß gerade haben?“ Feran
trat an sie heran. „ Wenn
offensichtliche Gründe nicht zählen, dann überlege mal
was passiert, wenn sie ihrer Familie hier von erzählt. Glaubst
du dein Vater wird so ein Skandal erfreuen?“
Myrac's Grinsen
geriet ins Flackern. „ Er
würde es bestimmt verstehen, er war auch mal jung.“ „ Er
vielleicht, aber auch das Rudel? Und wessen Ruf würde wohl
darunter leiden, wenn das hier ans Licht käme?“ Myrac
verzog sein Gesicht. „ Du
hast Recht. Hier nimm,“ er stieß Merradine von sich, „ ich
habe für Schwächlinge eh nichts weiter übrig. Sie zu
dass du sie nach Hause bringst und dann komm zurück und lass uns
weiter feiern.“ Und schon war er wieder am grinsen.
Feran
fiel es in dem Moment schwer ihm nicht eine reinzuhauen, aber Merra
war im Moment wichtiger, eh sie es sich wieder anders überlegten.
Er half ihr auf und verschwand mit ihr in der Dunkelheit. Eine Weile
schwiegen sie. „ Danke...“
Feran blickte auf. „ Ich
hätte schon früher eingreifen müssen, es tut mir
leid.“ Sie zuckte mit den Schultern. „ Immerhin
hast du eingegriffen und nur das zählt unterm Strich.“ Er
betrachtete sie. „ Versteh
mich nicht falsch, aber mich würde interessieren...also...rochen
sie gar nicht köstlich für dich?“ „ Dasselbe
könnte ich dich fragen, du standest als Einziger abseits.“
Wieder schwieg er. „ Sie
taten mir einfach so leid. Wenn sie wenigstens Leichen gewesen wären.
Aber sie saßen da, voller Angst und haben einen angeschaut und
dann Myrac's überflüssige brutale Reaktion.
Wenn er ihn
vorher umgebracht hätte okay, aber er schien sich schlicht einen
Spaß daraus zu machen die Menschen besonders zu quälen.
Ich konnte da einfach nicht.“ Sie schauderte.
Er strich ihr
über den Rücken. „ Das
war richtig so, du brauchst dich nicht zu rechtfertigen.“ Sie
lächelte ihn dankbar an „Merradine, Feran!“ Beide
zuckten heftig zusammen.
Wie aus dem Nichts, war Walerion vor sie
getreten. „ Es
ist schon Morgen, ich weiß ja wie die Jugend denkt, aber
übertreiben...“,
Walerion stockte der Atem. „ Merra,
was ist denn mit dir passiert?“ „ Nichts.“
Ihre Stimme klang selbst für Feran zu piepsend, als dass nichts
sein könnte.
Verdammt, sie hatten einfach nicht mehr an das
Blut gedacht. So schlimm sahen sie auch gar nicht aus, aber Walerion
war wie immer nichts entgangen. „ Und
wie konnte nichts dann
Flecken auf dir hinterlassen, die Blut sehr ähnlich sehen?“
Er
legte seine Stirn in Falten. Feran bemühte sich um ein Wogen
glätten, aber sein Kopf war noch sehr umnebelt, was das Denken
erschwerte. „ Das
muss bestimmt vorhin passiert sein, als wir tanzten und dabei Wein
umher reichten.“
Walerion durchbohrte ihn mit seinen
Blicken. „ Merra,
wir sind am Rand des Waldes. Ich denke den Rest des Weges schaffst du
bestimmt allein.“ Beklommen schaute sie zu Feran, der ihr
jedoch ermutigend zu nickte. Kaum war sie ein paar Schritte gegangen,
wandte sich Walerion an ihn. „ Ich
muss sagen, ich bin enttäuscht.
Wenn ihr schon lügen
müsst, hättet ihr euch wenigstens etwas glaubhafteres
ausdenken können.“ Feran musste grinsen. Es war kein
bisschen angemessen in der Situation, aber es war das erste Mal seit
langem, dass er sich wieder wie ein ertappter Junge fühlte und
Walerion ihn rügte. „ Führe
mich zu den Anderen. Wir werden verspätete Nachzügler jetzt
ebenfalls nach Hause schicken, ihr hattet schließlich lang
genug. Einige von uns stehen mittlerweile schon wieder auf und ihr
feiert noch immer.“
Der Alte schüttelte nachsichtig den
Kopf, „manchmal möchte man glatt wieder jung sein.“
Feran
überlegte rasch. Würde er sich in irgendeiner Form
verweigern, würde das Walerion's Misstrauen sofort wecken. Die
andere Lichtung war schließlich viel tiefer drinnen.
Es war
unwahrscheinlich, dass Walerion sie bemerken würde. Also führte
er ihn zur nahe liegenden Hauptlichtung. Als sie ankamen, waren die
meisten eh schon weg. Ein paar lagen noch schlafend da, doch
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