Werwolf - Der Verfall (German Edition)
besser.“
Feran schwieg
einen Moment. „ Da
waren Kerzen...“ „ Was
meinst du damit genau?“ „ Sie
haben die Hauptlichtung gesehen, überall waren kleine Gläser
mit Kerzen für die Stimmung aufgestellt.“ „ Ja,
nur das war an der großen Lichtung, was hat das
mit...“
Walerions Augen wurden groß. „ Ihr
Idioten habt im dichtesten Stück Wald neue Kerzen im Dunkeln
aufgestellt?“ Feran nickte. „Und dann euch als wärt
ihr noch nicht angetrunken genug, hochprozentiges hinterher gekippt?“
Feran nickte wieder. Walerion stöhnte und massierte sich die
Stirn. „ Ich
weiß es nicht mit Sicherheit, aber wo hätte der Brand
sonst her kommen sollen?
Es muss mit den Kerzen zusammen hängen.
Als ich mit Merra los gegangen bin, sah der Situation entsprechend
alles noch gut aus. Und als wir wieder kamen, war ich genauso
geschockt, wie Ihr.“
Walerion schwieg und sah nachdenklich
ins Kaminfeuer, was er in den Morgenstunden
entfacht hatte. Er
glaubt irgendwie nicht an einen Unfall durch den Wind, aber es ließ
sich eh nichts beweisen, also verwarf er den Gedanken. „ Ich
denke, also vielleicht ist jemand aus Versehen gegen eines der Gläser
gekommen und da sie nicht ganz nüchtern waren“, Walerion
schnaubte, „ werden
sie es vielleicht nicht bemerkt haben, erst als es zu spät
war.“ „ Und
dann sind sie weggelaufen und haben die Menschen dem Flammentod
überlassen,
füge ich hinzu.“ „ Vielleicht
hatten sie Angst oder vielleicht wären sie ja mit Hilfe wieder
gekommen...“ „ Feran,
als wir kamen waren die Flamen schon am Höhepunkt angelangt und
hatten dank der Sandflächen aufgehört sich weiter
auszubreiten. Du kennst Myrac besser als jeder Andere,
wie kannst
du ihn jetzt in Schutz nehmen?“ „ Tu
ich doch nicht!“, fuhr Feran auf. „ Es
ist nur...Ich will kein Verräter sein und...je schlimmer seine
Taten sind, umso schlimmer sind auch meine, weil ich beteiligt war.“
Walerion musterte ihn. „ Es
war wichtig, dass du die Verantwortung nicht einfach von dir weist
und natürlich warst du beteiligt, aber es liegt nicht in deiner
Verpflichtung dir Myrac's Lasten aufzulegen. Du hast Situation
bezogen weitest gehend richtig gehandelt. Du hättest lediglich
schon früher eingreifen sollen oder Hilfe holen, da du es nicht
konntest. Aber selbst das kann man dir nur schwerlich zum Vorwurf
machen, so wie sich der Abend entwickelte. Du bist nicht unschuldig,
aber du trägst auch keine große Schuld! Rede dir so etwas
nicht ein, nur weil Myrac seit seiner Geburt entschlossen ist, alle
Regeln zu umgehen!“ „ Was
wird jetzt passieren?“ Walerion wägte seine Worte
vorsichtig ab. „ Wir
werden Rat halten müssen und dann wird Myrac angeklagt werden.
Ich nehme an,
ihr werdet als Zeugen nochmal befragt werden.
Vermutlich werdet ihr Verantwortungslektionen erhalten und man wird
euch eine Menge Arbeiten auf lasten, da ihr immerhin beteiligt
wart.
Aber zumindest solltet ihr weitest gehend ohne größeren
Ärger davon kommen.“
Feran schwieg, er hatte es
verdient ganz gleich was da kommen würde. „ Und
Myrac?“ Walerion sah müde aus. „ Das
kann ich dir leider nicht sagen, man wird sehen. In dem Fall wird das
ganze Rudel über sein Urteil entscheiden.“ Er erhob
sich. „ Ich
muss mich jetzt mit Einigen beraten.“ Feran nickte
bekümmert. „ Vielleicht
möchtest du vorerst hier bleiben und meine Papiere etwas
ordnen?“
Beim raus gehen murmelte Feran ihm ein Danke
hinterher, er war sicher dass Walerion es noch gehört hatte.
Er
war rasch an Bailor's Haus und hatte unterwegs Serena gleich mit
eingesammelt. Nach kurzem Höflichkeiten Austausch, hatte
Walerion die ganze Geschichte bis ins letzte Detail geschildert und
nun schwiegen die drei. Bailor fand als erstes seine Stimme
wieder. „ Dir
ist doch eines klar: so grausam seine Taten gewesen sein mögen,
die toten Menschen werden kaum Einen interessieren.“ Serena
fuhr sofort auf.
Er beschwichtigte sie. „Es ist mir nicht
gleichgültig. Ich sage nur, wie die meisten Anderen es sehen
werden und so ist es nun mal.“ Walerion stimmte ihm zu. „ So
gerne ich ihm seine Taten vor Augen führen möchte, da wird
nicht viel zu machen sein.
Was jedoch ein Fakt ist: er hat sich
und seine Freunde und beinahe den ganzen Stamm,
in höchste
Gefahr gebracht. Er hat ohne Zustimmung unnötig Jagd auf
Menschen gemacht,
noch dazu auf viele, nicht nur einen und es
dürften wenn wir Pech haben noch weitere Konsequenzen
kommen.
Ich erinnere euch nur an unsere lieben
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