Werwolf - Der Verfall (German Edition)
ihrer ersten Begegnung hatte Merradine nichts als
Abneigung gegenüber Myrac gezeigt.
Sie blieb stets höflich,
war jedoch eindeutig keine von denen, die ihm heimlich hinterher
schauten.„Aus Prinzip. Ich verliere nicht gern.“ „ Das
wäre mir jetzt aber nicht aufgefallen.“, selbst Myrac
musste grinsen. „ Früher
oder später wird sie einsehen, dass sie mich liebt. Du wirst
schon sehen. Alle mögen mich, da mache ich jetzt keine
Ausnahme.“ „ Darum
geht es dir also. Sie ist dir im Grunde egal oder? Hauptsache es
zeigt niemand offen,
dass er dich zur Hölle wünscht.“
Myrac rammte ihn von der Seite. „ Klar,
was dachtest du denn, etwa dass mich ihr langweiliges Leben wirklich
interessiert?“
Feran konnte nur, wie so häufig den Kopf
schütteln. Aber es war schließlich Myrac's Problem und
wenn sie tatsächlich so dumm war auf ihn reinzufallen, dann ging
ihn das nichts an. „ Ganz
ehrlich, wenn ich mir
meine Haare wachsen ließe und zu dir nein sagte, würdest
du mich genauso bespringen wollen oder? Hauptsache
Herausforderung...“
Myrac lachte und tat so als würde
er sich schütteln. „ Nee,
du bist dann doch nicht mein Typ.“
Ab da war Schweigen und
sie konzentrierten sich auf ihr Training. Feran konnte einfach nur
abwarten, was bei Myrac's Feier passierte und im Notfall ihn mit
Alkohol und Männer
Raufereien ablenken.
Vielleicht passierte ja auch ein Wunder und Merra und die Anderen
würden einfach nicht kommen, weil sie die Schnauze voll hatten
von Myrac. Naja wohl eher nicht, korrigierte sich Feran. Das würde
wohl doch ein Traum bleiben. Wenn es nach ihm ging, konnte der
Geburtstag seines Freundes gar
nicht schnell genug kommen. Je schneller er da war, umso schneller
war auch der Wirbel wieder vorbei und er musste sich nur um
alltägliche Wutausbrüche kümmern. 3.
Kapitel Geburtstage
sprachen sich immer schnell herum, vor allem wenn es um
Volljährigkeit ging.
Alle brannten natürlich darauf die neuen Wölfe
in der Gemeinschaft zu begrüßen. Mit dem erreichen der 50
waren sie wirkliche Wölfe und allgemein akzeptiert, während
sie als Kinder kaum weiter beachtet wurden. Myrac war durch seinen
Vater ein besonderer Fall und bekam noch mehr Aufmerksamkeit als zu
solchen Anlässen eh schon üblich war.
Der Sohn des hohen,
beliebten Ratsmitgliedes
würde endlich in die Fußspuren seines Vaters treten.
Walerion hatte es vor diesem Tag gegraust, seit der Abwahl damals und
seiner letzten Konfrontation mit Myrac. Solange er ein Kind gewesen
war, konnte Walerion sich noch bemühen, ihn zu lenken und ihm
die Fehler seines Handelns aufzuzeigen. Aber als vollwertiger
Wolf,
würde er der zweite Skerres sein. Er konnte tun und
lassen, was er wollte solange er offiziell die Regeln befolgte.
Moralische Aspekte und der Kodex im eigentlichen Sinne, waren schon
länger nicht mehr relevant. Es zählte nur, dass es keine
allzu grobe Regelverletzung gab, alles andere war egal - erst Recht
innerhalb der Politik. Wortklaubereien und schändliches
Verhalten versteckt hinter hübschen Gerede und Posen waren an
der Tagesordnung.
Walerion seufzte. Er ließ sich gehen. Es
sprach einiges für seine Gedanken, aber herum jammern wollte er
auch nicht. Wohin er auch sah, überall waren aufgeregte junge
Wölfe zu entdecken.
Myrac schien absolut jeden zu seiner
Feier eingeladen zu haben. Volljährigkeit hin oder her dachte
Walerion, er würde in den späten Abendstunden mal ein Auge
auf sie werfen. Auch vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft hatten
sich an Regeln zu halten und gerade wenn Alkohol im Spiel war, konnte
man nie wissen. Plötzlich stutzte Walerion.
Der eine Junge
kam ihm bekannt vor. Wobei Mann es
mittlerweile mehr traf. Es war Feran!
Der hatte sich ja gemausert.
Vom neugierigen Naseweis von früher, war nicht viel übrig
geblieben. Feran erkannte ihn, im selben Moment. „ Meister!
Ich habe euch lange nicht gesehen.“
Die Anderen in seinem
Trupp lachten. „ Das
ist nur Walerion.“ „ Hast
du schon heimlich was getrunken?“ „ Bailor
ist jagen!“ Ferans Lächeln erstarrte. „ Er
war mein Meister früher und eurer genauso und für mich ändert
sich daran nichts, nur weil es in der Politik Änderungen
gab!“ Einen Moment lang herrschte Stille.
Walerion war
überrascht über die heftige Reaktion des jungen Mannes. Im
Gegensatz zu ihm hatte er sein Lächeln jedoch nicht einmal
abgelegt. „ Das
Laster der Volljährigkeit. Man fühlt sich stark und jedem
überlegen und vergisst gern seine Anfänge.“,
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