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Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Titel: Werwolf - Der Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hellmann
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geraumer Zeit, doch es kam nie zur
Anwendung, ohne guten Grund. Mit meiner Abwahl brach eine neue Ära
auf gewisse Weise an und ich durfte miterleben, wie alles wofür
ich gearbeitet hatte sich von einen auf den anderen Tag änderte,
nur weil einer von uns zu viel Machthunger hatte und mit meiner Form
der Politik nicht zufrieden war.“ „ Man
sieht ja, wohin es uns gebracht hat“, grummelte Feran. „ Da
magst du Recht haben.“ „ Ihr
sagtet Machthunger, aber Skerres hat doch erst jetzt mit
gemischt?
Damals schlug er Bailor vor, waren es dann nicht andere
Motive zu dem Zeitpunkt zumindest noch?“ Walerion schüttelte
den Kopf. „ Ich
habe keine Beweise, aber ich bin sicher dass er schon damals die
gleichen Ziele hatte.
Er ist schlicht ein geduldiger Mensch. Hätte
er sofort nach meinem Amt damals gestrebt, wären die Anderen
vielleicht misstrauisch geworden. Sie hätten angefangen Fragen
zu stellen, ob es wirklich richtig war mich abzusetzen trotz Jahre
langer, treuer Arbeit für unser Rudel. Es war nur logisch, dass
sich Skerres also mit dem nächst besten zufrieden gab: einen
alten Mann durch einen hoffentlich dummen Krieger ersetzen, den er
lenken könnte. Und es bestand ja immerhin eine geringe Chance,
dass Bailor aus Freundschaft zu mir, verzichtet hätte. So wäre
Skerres sofort an die Macht gekommen. Nehme ihn dir als Lektion,
Feran! Du kannst gegen hunderte Krieger gewinnen und dann gegen einen
Einzelnen verlieren, wenn es sich um Wölfe wie Skerres
handelt.
Sei bitte niemals so oberflächlich, deinen Gegner zu
unterschätzen.“ Feran dachte über seine Worte nach,
während Walerion seine letzten Habseligkeiten zusammen
räumte. „ Unter
dem Versprechen, dass nur du diese Schwelle übertrittst, gebe
ich dir meinen Schlüssel. Serena kannst du vertrauen, doch bei
allen anderen wäre ich vorsichtig.“ Feran machte große
Augen, als er den Schlüssel entgegen nahm. „ Ich
verspreche es.“ „ Und
Feran?“ „ Ja?“ „ Ich
möchte damit nichts sagen, nur als allgemeinen Ratschlag: Familie und Freunde können
einen genauso verraten. Ich würde mein Vertrauen an deiner
Stelle nicht damit begründen, dass du Zuneigung für manche
Wölfe verspürst. Gefühle werden dich vor Verrat nicht
schützen.
Pass auf dich auf!“ Walerion gab ihm ein
letztes Mal die Hand und machte sich dann auf.
Als er Richtung
Siedlung Ausgang wanderte, blickte er ein letztes Mal zurück und
sah in der Ferne Serena. Er nickte ihr zu und verließ Magrai,
sein Rudel, seine Heimat.
Serena blickte ihm noch lange nach, auch
nachdem er schon fort war. Dann eilte sie zu Bailor. Auch hier hatte
sie eingegriffen. Sie konnte den Befehl nicht rückgängig
machen und selbst wenn, hätte Skerres dagegen gestimmt. Aber sie
hatte festgelegt, dass es keine Zuschauer geben würde. Nur die
nötigsten Zeugen, die bestätigen sollten, dass alles seine
Richtigkeit hatte und es vollzogen wurde. Er wurde auf eine Lichtung außerhalb der Siedlung
gebracht. Bailor hatte seit ihrem letzten Gespräch kein Wort
mehr gesagt und schien sehr in sich gekehrt. Als sie ankamen, war
schon alles vorbereitet. Er sollte enthauptet werden, so würde
der Tod am schnellsten eintreten. Skerres hatte aufhängen als
Idee angeregt, doch ein Blick von Serena genügte, damit er das
Thema fallen ließ. Der Henker stammte aus einem anderen Dorf. Sie selbst hatten keinen, da nie
einer nötig gewesen war in den letzten Jahrzehnten. Er schien
bereit und wandte sich nun an Bailor. „ Möchtest
du noch etwas sagen?“ Endlich blickte Bailor auf. „ Nein,
ich habe gesagt was ich zu sagen hatte.“
Er kniete sich
nieder und blickte dabei unablässig in Serena's Augen. Sie sah
wieder ihr letztes Gespräch vor Augen. Da die Hinrichtung erst
nachmittags statt finden sollte, hatte sie ihn zu einer letzten
gemeinsamen Jagd überredet. Eine Zeit lang klappte es auch und
sie dachten an etwas anderes, während sie gemächlich einem
Hirsch durchs sonnige Gestrüpp folgten. Doch dann blieb Bailor
einfach stehen und ließ ihn bewusst entkommen. Ihren Blick im
Nacken spürend, hatte er sich zurück verwandelt und nur
Schultern zuckend gemeint, dass wenigstens der Hirsch am Leben
bleiben könne, wenn doch Bailor in ein paar Stunden eh tot war.
Serena hatte nicht gewusst, was sie darauf sagen sollte. Wie
soll man auch einen so schlechten Fakt in etwas positives wandeln,
ohne lügen zu müssen? Also
hatte sie sich schlicht neben ihn ins Gras gesetzt und an seine
Schulter angelehnt. „

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