Werwolf - Der Verfall (German Edition)
mit
Nahrung versorgt. Alle paar Tage ging er Nachts jagen, um seine Gier
im Griff zu haben, verwischte jedoch sorgfältig seine Spuren.
Bei einer so großen Stadt, wie Ankares,
würde es eh
nicht weiter auffallen. Soweit er es beurteilen konnte, war diese
Gegend noch unberührt von Wölfen.
Er war etliche hundert
Meilen von der nächsten Werwolf Siedlung entfernt und hier in
der Stadt oder deren Umgebung hatte er keinen anderen Wolf spüren
können. Während er sich etwas zu essen machte, überlegte
er wieder, wie es weiter gehen sollte. Er hätte hier gut leben
können,
doch er wollte sein Rudel nicht untergehen lassen. Er
konnte nicht einfach wegsehen,
während Myrac seine Macht
immer weiter ausdehnte und Andere quälte. Alleine konnte er
jedoch auch nichts weiter ausrichten, was er brauchte waren
Verbündete.
Feran bezweifelte sehr, dass er selbst wenn man
ihn nicht entdeckte, aus den alten Siedlungen Genossen befreien
könnte. Ganz gleich aus welchem Grund, dort würde ihm
niemand folgen.
Er könnte neue anzapfen...Aber zum einen,
wusste er nur in der Theorie, wie es ging und er würde
vermutlich mehr töten, als umwandeln .
Zum
anderen wäre er damit nicht besser, als Myrac. Er würde
dazu nur im äußersten Notfall greifen. Seine Gedanken
wanderten wieder dazu wie unglaublich gerissen er gewesen war.
Keiner
hätte wirklich gedacht, dass er dahinter steckte. Zumal es bei
allen Siedlungen gleichermaßen losging. Einfach mal eben Neue
erschaffen und alte Abtrünnige so verteilen,
dass man sie
nicht erkannte. Wider seinen Willen war er beeindruckt, obwohl er
seine Spielchen schon immer gekannt hatte. Über Merradine wollte
er gar nicht erst weiter nachdenken.
Für Feran war sie eine
Verräterin und wenn sie von Myrac und seinen Vorstellungen von richtig und falsch überzeugt war, dann war das nicht sein Problem. Sollte sie ruhig
mit unter gehen,
sie war schließlich groß genug, um
selbst zu entscheiden.
Auf gewisse Weise fühlte er sich sogar
ein wenig erleichtert durch ihren Verrat. Er hatte schon an sich
gezweifelt, warum er einfach nicht glücklich zu werden schien,
obwohl sie ihm vermeintlich alles gegeben hatte. Seine Gefühle
hatte er gut im Griff. Sie hatte durchweg gelogen, also hatte er die
wahre Merra nie kennengelernt und seine Gefühle waren mit diesem
Geständnis gestorben, auch
wenn sein plötzlich schnelleres Herz klopfen ihn verspottete .
Er
verdrängte es einfach. Was ihn viel mehr als alles andere traf,
war diese Kaltblütigkeit.
Wie sie ihm ohne mit der Wimper zu
zucken, eine regelrechte Beziehung hatte vorgaukeln können und
urplötzlich eiskalt sein konnte. Klar, was wusste er schon, was
normal war. Aber er war sich sicher, dass er nie Jemanden nur so zum
Spaß und als Zeitvertreib Gefühle heucheln könnte.
Was
Merra betraf, das war für ihn Grauzone. Er hatte ja wirklich
Gefühle für sie gehabt, er war sich nur jetzt weniger denn
je sicher, ob das wirklich Liebe war. Da er es selbst nicht wusste,
war es also auch keine Lüge ihr gegenüber gewesen. Gemocht
hatte er sie ja alle mal.
Er verdrängte diese Gedanken
genervt. Er wollte nun wirklich nicht mehr über diese
Frau nachdenken, er hatte schlimmere Probleme. Wieder überlegte er,
wie es weiter gehen könnte. Eigentlich gab es nur eine Lösung,
eine sehr offensichtliche noch dazu.
Er müsste versuchen sich
an ihre Vettern zu wenden. Es war nicht ganz ohne Gefahr, da der
offizielle Bündnisvertrag ja nie unterschrieben wurde. Aber was
blieb ihm anderes übrig?
Ja, er würde sich auf zu ihnen
machen. Noch ein letztes Mal ordentlich jagen und dann würde er
losziehen. Er hörte nur ein leises Surren und war plötzlich
mit Pfeilen an die Wand genagelt - schmerzhafte Pfeile.
Sie
konnten ihm nicht ernsthaft etwas anhaben, aber angenehm waren sie
auch nicht.
Er grunzte und rupfte sie sich schnell heraus, die
kleinen Wunden würden schnell verheilen.
„Beweg dich
nicht oder ich schieße dir ins Herz!“ Er wandte sich um.
Sie musste sehr gut sein,
er hatte ihr an schleichen und Tür
öffnen nicht bemerkt, eh er von Pfeilen durchbohrt war.
Aber
vielleicht war er auch nur zu sehr in Gedanken gewesen. „ Hast
du nicht zugehört?“ Er war belustigt. „ Wenn
ich dir etwas tun wollte, dann lägst du bereits auf dem Boden.
Aber nur zu, tu dir keinen Zwang an, schieß weiter auf mich.“
Er bewegte sich wieder Richtung Küche und wich schnell einem
erneuten Surren aus, ohne sich auch nur umzudrehen. „ Glück“,
murmelte sie. Er lachte. „
Weitere Kostenlose Bücher