Werwolf - Der Verfall (German Edition)
hätte
viel länger wirken müssen und selbst wenn es nachlässt,
dürfte er sich nicht so schnell verwandeln können.
Er
muss wirklich sehr wütend gewesen sein.“ Myrac grinste und
hatte eher zu sich selbst gesprochen. Nun wandte er sich an
Merra. „ Er
wird schon zurück kommen und einlenken und selbst wenn nicht, so
sind außerhalb der Siedlungen genug von unseren Freunden “ ,
lachte er fies. „ Soll
er ruhig laufen, er hat eh nichts davon.“
Und ohne nochmal
einen Blick auf die am Boden liegende Serena zu werfen,
verließen
sie Seite an Seite den Raum. Ihre Zeit war gekommen, sie würden
das Rudel stärker denn je machen. Merradine hatte zwar so ihre
Zweifel, aber Myrac widersprach man meistens lieber nicht. Eigentlich
war es eine Befreiung sich nicht mehr länger verstellen zu
müssen und auch der Machtübergang, war wie geplant absolut
reibungslos verlaufen. Und doch hätte sie irgendwie mehr
erwartet von Feran's Seite. Sie sah sich nicht als eitel, aber für
ihren Geschmack steckte er es doch zu gefasst weg oder er hatte sich
schlicht besser im Griff, als sie erwartet hätte.
So oder so
hatte sie sich eine größere Wirkung von ihrem gemeinsamen
Auftritt mit Myrac erhofft. Nun ja, wenigstens war es vorbei, sagte
sie sich. Sie müsste kein Interesse mehr an ihm heucheln. Er war
durchaus ein netter Junge und sein Aussehen war ihr ebenfalls
angenehm aufgefallen.
Aber mehr war da eben auch nie gewesen. Eine
nette kleine Auffrischung für ihr Selbstbewusstsein, Jemanden zu
haben, der nur sie wollte und auch noch mit Gefühlen daher
kam.
Mit Myrac war es ganz anders. Einfach nur wilde Leidenschaft.
Aber das war völlig okay für sie.
Es war aufregend und
führte sie zu Macht. Was sollte sie mit einem sensiblen
Jüngling, als den sie Feran sah. Da zog sie die Lust und vor
allem die neue Machtposition deutlich vor.
Und es war bei weitem
nicht so, dass Myrac nie über Gefühle sprach. Es war nur
irgendwie wesentlich erwachsener als das Geschwafel von Feran.
Anfangs hatte sie ihn für ziemlich rabiat gehalten, wenn sie da
so an seine Geburtstagsfeier dachte. Aber irgendwie war das
mittlerweile gerade das verlockende. Sein wildes unberechenbares
Wesen. Mal abgesehen davon,
wenn man sich erstmal auf ihn einließ
und wirklich zuhörte, steckten sehr viele vernünftige
Ansichten hinter seinem Verhalten. Er hatte ihr gezeigt, wie naiv sie
früher gewesen war und dass es mehr als schwarz und weiß
gab. Er war kein übler Kerl, eben nur anders.
Merradine's
Lippen verzogen sich zu einem gemeinen Lächeln. Das würden
die Anderen nun auch endlich erfahren und wer im Weg stand, würde
eben beseitigt werden. Ihr wäre es zwar lieber gewesen, er hätte
mit Feran eindeutig abgeschlossen, damit sie nicht ständig an
ihn erinnert werden würde, doch man konnte ja nicht alles haben.
Für den Anfang sollte ihr die Rudel Regentschaft an Myrac's
Seite genügen. 13.
Kapitel Ankares
war eine laute, lärmige Stadt, die niemals zur Ruhe zu kommen
schien. Ständig war irgendetwas los und die Ausdünstungen
der Menschen, machten den Gestank teilweise nur schwer erträglich.
Hier her hatte sich Feran zurück gezogen, um sich zu erholen und
neue Kraft zu tanken. Es war mittlerweile einige Wochen her, seit
seiner Konfrontation mit Myrac.
Gott allein wusste, was sich
Politik technisch mittlerweile alles getan hatte. Im Grunde war Feran
auch dankbar es nicht so genau zu wissen. Er brauchte Frieden und
musste einen kühlen Kopf bewahren, um zu planen wie es weiter
gehen sollte. Er war sich noch nie so hoffnungslos vorgekommen. Es
hatte immer irgendjemand gegeben, an den man sich in Notfällen
wenden konnte, immer Jemand, der die Fragen beantworten konnte. Es
war nicht so, dass Feran nicht klug wäre oder selbstständig,
aber es war eben etwas anderes, vollkommen alleine zu sein.
Er
fühlte sich, als wenn er der Letzte seiner Art wäre.
Serena
konnte man nicht länger zählen, Bailor tot, Walerion
verschollen oder auch tot.
Zählte er stumm ab. Und alle
lebenden Wölfe waren mittlerweile unter Myrac's Hand,
da war
Feran sicher. Entweder sie stimmten ihm zu oder wollten nur etwas
Macht und Anerkennung ab haben, etliche hatten vermutlich auch
einfach Angst und schwiegen darum. Magen knurren unterbrach seine
Grübeleien. Er ging zur Küche.
Feran hatte frisch
nachdem er angekommen war, einige Geldbörsen erleichtert. Für
jemand wie ihn, war es kein Problem blitzschnell zu zu greifen. Mit
dem Geld hatte er sich in ein leeres Haus einquartiert und
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