Werwolf - Der Verfall (German Edition)
gar nichts.
Wir hatten mit den Anderen ja gerechnet,
aber dass du schon so hoch in der Gunst stehst,
wussten wir
nicht.“ Myrac lächelte, als neben ihm ein tiefes Grollen
erklang. „ Ah
Vater, lange nicht gesehen. Natürlich ist auch dein Aufstieg
bemerkenswert, auch wenn nicht weiter verwunderlich.“ Skerres
Lippen waren immer noch zusammen gepresst, scheinbar hatte er mehr
als das Grollen nicht von sich geben können. „ Aber
um dir eine Erklärung zu geben Feran, ich hatte es schlicht und
ergreifend satt nur im Hintergrund zu stehen. Ich mache doch nicht
die ganze Arbeit und lasse dann Andere die Lorbeeren ernten.“
Serena's Augen zogen sich zusammen.
Die Wirkung des Giftes oder
was es auch war, wurde also eindeutig besser je länger man
wartete! „Es war also von Anfang an dein Werk. Du steckt hinter all den Angriffen.“
Feran ließ es nicht
wie eine Frage klingen. „ Natürlich,
was dachtest du denn? Dass die dummen Viecher, die ihr euer Rudel
nennt,
alleine auf solche Gedanken kommen? Das hat mir
unbeabsichtigter Weise,
mein lieber
Vater beigebracht:
wie unglaublich dumm die Meisten sind, dadurch jedoch absolut
geeignet, gelenkt zu
werden.“
Serena räusperte sich. Sie schien noch
Schwierigkeiten zu haben, doch hatte eindeutig wieder Gewalt über
ihren Mund. „ Warum
Myrac? Warum deine eigenen Brüder? Die Menschen sind das eine,
aber warum Wölfe? Vor allem, beider Seiten?“ Etwas
flackerte auf in seinem Gesicht, doch er grinste sofort wieder. „ Ich
werde dir gerne antworten, doch zunächst entschuldige mich. Das
Nervengift wirkt doch kürzer, als ich dachte.“ Was als
nächstes kam, war so unerwartet, dass Feran nur geschockt auf
den Tisch starren konnte. Myrac hatte plötzlich eine Waffe, eine
Art Schwert, gezogen und mit einem kraftvollen Hieb die Köpfe der
Abgesandten abgeschlagen!
Serena stieß einen spitzen Schrei
aus. Ironischer Weise war Kelladres Kopf genau auf dem Bündnisdokument gelandet und tauchte dieses in Blut. Feran war fassunglos. Er kannte
diese Spielchen. Er kannte Myrac, seit sie denken konnten! Er wusste
seine Vorliebe für dramatische Auftritte und diese vollkommene
Ruhe, eh der Sturm plötzlich losbrach. Er hatte es gewusst!
Und
doch hätte er niemals gedacht, dass er so kalt und tödlich
war! Andere, die für ihn die Schmutzarbeit machten, ja, aber er
selbst? Und Merradine? Feran wusste einfach nicht mehr,
was er
noch denken sollte. Myrac hatte mittlerweile Serena mit einem Schlag
ins Gesicht zum Schweigen gebracht. „Tut mir leid, weise
Anführerin “,
meinte er spöttisch. „ Aber
wir wollen doch nicht unnötig Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Die
Rede war von Brüdern ,
ich wüsste nicht, dass ich besonders brüderliche Zuneigung
gespürt hätte, als ich ins Exil geschickt wurde, na ja mit
einer Ausnahme.“, fügte er hinzu und grinste Merradine
lüstern an.
In Feran's Ohren rauschte es. „ Wie
konntest du uns so verraten?“, zischte er sie an. Und
mich ,
fügte er stumm in Gedanken hinzu. Sie schien kein bisschen
verlegen, sondern sah ihm ganz offen in die Augen. „ Myrac
hat einfach die richtigen Ansichten
und wenn es für den richtigen Weg bedeutet,
mit dem Alten zu
brechen, dann tu ich das.“ Sie lächelte Myrac kurz an, eh
sie fortfuhr. „ Du
brauchst gar nicht einen auf schockiert machen, ich habe dir immer
wieder Andeutungen gegeben, wenn du dich entsinnst. Aber du, in
deiner beschränkten Weltsicht, hast nur Myrac, den
Bösen ,
gesehen.“ Sie lachte. „ Als
alles bei dir nichts nützte, habe ich dich sogar offen
losgelassen und dich zu Anderen gedrängt.
Aber hoffnungsloser Narr, der du bist, hast du nur noch weiter an mir
geklammert.“
Wieder lachte sie und Myrac stimmte mit
ein.
Sie standen schlicht da und lachten, einfach so...Nachdem
Myrac sich einigermaßen gefasst hatte, wandte er sich an
ihn. „ Ach
komm sei nicht so streng mit ihr, sie tat es für unsere neue
Weltordnung. So wie ich eben ein paar Morde anordnete.“, fügte
er mit einem Seitenblick auf Serena hinzu. „ Wir
wollen das Rudel wieder zu alter Stärke führen und ihm
seine wahren Rechte geben und das bedeutet nun mal, dass das Schwache
ausgemerzt werden muss. Davon mal abgesehen,bitte ich dich.“,
lachte er wieder, „ Du
hast doch nicht ernsthaft geglaubt, nur weil du mit meinem Spielzeug spielen
durftest,
dass es deines wäre? Sie hat von Anfang an mir
gehört, was ich dir aber auch offen sagte.
Es war einfach ein
lustiges kleines Spiel, dir ein paar Gefühle aufzutischen
Weitere Kostenlose Bücher