Werwolf - Der Verfall (German Edition)
auch einige von
unseren Brüdern eine
Gehorsamkeit Lektion.“
Myrac bekam sich kaum noch ein vor
lachen, während die Anderen alle schnell
den Blick zu Boden
senkten.
„Feran steht hiermit offiziell an meiner Seite. Ihr
habt ihm genauso zu gehorchen, wie mir.“,
sagte er
schließlich nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte.
Schwacher und unnatürlich klingender Jubel brannte auf und
Merradine strahlte ihn an. Unwirklich und sehr verschwommen nahm
Cerynia wahr, dass Feran übergelaufen war. Wenn sie nach den
Schlägen noch einen Beweis gebraucht hätte, dann war es die
Tatsache, wie Myrac mit dieser Merradine ihn am Arm packte und
fröhlich lachend, wie alte Freunde mit ihnen zu seinem Haus
ging. Das war ihr letzter Gedanke,
eh sie das Bewusstsein verlor
und weg trat. 23.
Kapitel Sie
aßen zusammen ein kleineres Festmahl und Myrac goss großzügig
Brandy ein. Selbst hier waren gelegentlich Wachen verteilt, doch es
störte den feierlichen Moment kein bisschen -
sie waren
endlich wieder vereint. Auch Merradine wandte sich nun offen an
ihn.
„Ich muss sagen, ich bin sehr positiv überrascht.
Ich hatte anfangs Zweifel, ob du es überhaupt bis hier her
schaffen würdest.“ Myrac warf ihr einen kurzen Blick zu.
Sie zuckte mit den Schultern. „Am Willen habe ich ja nie
gezweifelt“, fügte sie hinzu, „aber du wirktest
immer so unschuldig,
so naiv. Es wirkte einfach nie so, dass du
dich überhaupt bekehren ließest. Umso freudiger stoße
ich mit dir an, dass du endlich erwacht bist.“ Sie prostete ihm
zu.
Myrac wandte sich an ihn, offensichtlich besorgt.
„Sag,
die alte Sache steht nicht mehr zwischen uns oder?“
Wieder
warf er einen Blick auf Merradine und Feran begriff. Er lachte und
trank einen Schluck,
eh er antwortete.
„Unsinn. Ich war
einfach ein Narr damals, wie Merra richtig bemerkt hat.“
Er
lächelte die beiden an.
„Du hast schließlich von
Anfang an gesagt, dass du sie willst. Ich war also selbst
Schuld,
dass ich ihr hinterher lief. Mittlerweile sehe ich vieles
anders, auch euch. Ihr habt schon immer zusammen gehört und ganz
ehrlich Frauen lassen mich mittlerweile kalt, besonders Merra.“
Eine
kleine Spitze konnte er sich nicht verkneifen und er wurde mit einem
leicht geschockten Gesichtsausdruck von ihr belohnt.
„Es
gibt soviel Größeres, das habe ich endlich begriffen. Wir
waren eigentlich immer Freunde,
wir sind zwischenzeitlich nur
verschiedene Wege gegangen.“ Er grinste sie wieder an.
Myrac
lachte. „Auf die Freundschaft!“ Nach einem weiteren
Schluck, fügte er hinzu:
„Und wenn das Gröbste
geklärt ist, finden wir schon noch eine Geliebte für
dich.“
Feran stöhnte und lachte. Myrac blieb gut
gelaunt.
„Du weißt doch, wie ich es meine. Wenigstens
ein Spielzeug zur Zerstreuung. Vielleicht solltest du dir dauerhaft eine
Menschenfrau als Haustier halten. Du schienst heute viel Spaß zu haben.“
Feran
zuckte mit den Schultern. „Ja vielleicht.“
Danach
tranken sie noch lange und sprachen über alte Zeiten. Ziemlich
beschwipst ging er schließlich im Dunkeln nach Hause. Myrac
hatte ihm ein großes Haus geschenkt.
Feran glaubte sich zu
erinnern, dass Bailor hier früher mal gewohnt hatte. Er wollte
eigentlich gerade schlafen gehen, als ihn ein leises Klopfen störte.
Es war Merradine. Er war verdutzt.
„Merra was..?“,
doch sie legte ihm schnell die Hand auf die Lippen, huschte hinein
und schloss die Tür. Besonders viel an hatte sie nicht und sein
Blick glitt, benommen wie er vom Alkohol war,
kurz über ihren
Körper, eh er sich wieder im Griff hatte.
„Der Abend
war doch lang genug, seid ihr denn nie müde?“
Sie
zuckte mit den Schultern und ging einfach an ihm vorbei, eine weitere
Weinflasche unter den Arm geklemmt. Er seufzte. Wenn das so weiter
ging, würde ihn Alkohol in Kombination mit Schlafentzug töten
und nicht irgendein Gegner. In seinem Wohnzimmer war noch Licht an
gewesen und so machte sie es sich bereits dort gemütlich, als er
eintrat. Wieder seufzte er und ergab sich, während er sich
ebenfalls setzte.
„Das war ein netter Abend oder?“ Sie
plauderte einfach weiter, als wenn es nichts weiter ungewöhnliches
wäre und er gar nicht gegangen wäre. Er nickte und
erwiderte das Gespräch aus Höflichkeit, obwohl er sich
eigentlich dringend mal ausschlafen musste. Sie stieß sofort
wieder mit ihm an. Der Wein, den sie mit gebracht hatte war süß
und schwer und schlug ihm sofort in Kopf.
Er hatte es nicht für
möglich gehalten, dass sein Zustand noch
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