Werwolf - Der Verfall (German Edition)
dumm war er dann auch nicht,
aber er kam und das allein zählte. Einen Augenblick musterten
sie sich.
Sie hatten sich so oft als Kinder oder Jugendliche
verwandelt und er erkannte ihn mühelos.
Ein Grinsen breitete
sich auf seinem Gesicht aus.
„Ich habe mich schon gefragt,
wie lange du mich noch warten lässt Feran.“
Er
verwandelte sich und nickte Myrac zu.
„Gib es zu. Wenn du
mich so leicht bekommen hättest, wäre es dir zu langweilig
gewesen.“
Myrac lachte. „Da hast du allerdings
Recht.“
Er schaute nun interessiert zu den Anderen, vor
allem auf Cerynia schien sein Blick zu verweilen. „Was hast du
mir da mit gebracht?“ Feran lächelte fies.
„Ich
habe meine Irrtümer schnell eingesehen und dachte mir jedoch,
dass du mich nicht so schnell wieder aufnehmen willst. Also musste
eine Geste her. Betrachte dies als Wiedergutmachung meines
Verfehlens. Es sind Abtrünnige, die ihre Fehler eingesehen
haben. Wie ich bitten sie um deine Gnade, wieder aufgenommen zu
werden. Sie wollen dem Rudel nutzen und erwarten dein Urteil.“
„Interessant. Du warst schon immer für eine Überraschung
gut, das mochte ich so. Zeigt euch!“, fuhr er sie mit
gefährlich glitzernden Augen an.
Sie verwandelten sich und
senkten ihre Blicke zum Boden.
„Walerion.“ Myrac war
überrascht.
„Wie hast du den denn auf gegabelt?“
Feran grinste.
„Ich bin weit herum gekommen. Ich dachte es
dürfte dem Ganzen eine besondere Note verleihen, dass nach all
den Demütigungen damals, sein Leben nun in deiner Hand liegt.“
Myrac lachte.
„Mir scheint ich kann teilweise von dir noch
etwas lernen. Es gibt viel zu besprechen. Doch was ist mit dem Weib
da?“ Wieder schienen seine Augen genüsslich auf ihr zu
verweilen.
Cerynia blickte stur zurück. Warum konnte sie
nicht wenigstens so tun, als würde sie sich an den Plan halten.
Ihr Trotz würde Myrac nur noch anstacheln. Feran fluchte
innerlich, es war nicht zu ändern.
„Ebenfalls eine
besondere Würze für dich. Sie ist eine Jägerin.“,
er betonte die Worte nachdrücklich. Alle anderen zuckten
zusammen und starrten sie jetzt genauer an.
„Du hast
bestimmt gehört, dass sie in einem Anfall von Widerstand sich
neu gegründet haben.
Ich fand es amüsant dir eine der
ihren zu schicken. Ich habe den Anderen kein Wort davon verraten,
damit sie hier überhaupt ankommt.“
Myrac's Begeisterung
schlug offen auf seinem Gesicht Wellen. Das hatte Feran befürchtet,
doch sie brauchten eine glaubhafte Erklärung, sonst würde
ihr Plan nie klappen. Wenigstens sprach es für ihn, dass einige
der Wölfe ihn wütend anstarrten aufgrund der Entdeckung, wer Cerynia wirklich war. Sie schienen jedoch sowieso nichts zu
befürchten zu haben. Myrac war vertieft in ihren Anblick und
Feran wollte sich lieber nicht so genau fragen, was er in diesem
Moment dachte.
Ein Räuspern der Wache holte ihn schließlich
in die Gegenwart zurück.
„Was wollt ihr nun tun
Herr?“
Myrac brachte ihn mit einer unwirschen Handbewegung
zum Schweigen.
„Feran kommt mit mir, wir haben einiges zu
klären. Was die anderen betrifft...
Weise ihnen Aufgaben zu,
wenn sie nur das kleinste Anzeichen von Widerwillen zeigen, töte
sie.“ Keinem entgingen Myrac's Worte, aber sie zeigten keine
Gefühlsregung. Es war jedem klar gewesen, was sie hier
erwartete. Er fuhr fort.
„Walerion scheint mir eh nicht mehr
lange unter uns zu weilen, er wird wohl am wenigstens Scherereien
machen. Nach einer gründlichen Ausbildung, soll er wieder die
Kleinen unterrichten und was das Weib betrifft...“ Myrac
grinste sie wieder auf schauderhafte Weise an.
„Schick sie
zunächst zu Merradine. Sie soll sie einweisen in ihre Rolle als
Sklavin. Ich befasse mich später noch mit ihr.“ Myrac
wandte sich direkt an Feran.
„Wir haben nicht nur die
Siedlungen von denen im Griff, sondern halten sie uns mittlerweile
auch persönlich. Ich fand sie können ruhig etwas tun, dafür
dass wir sie nicht alle sofort umbringen.“, strahlte er. Feran
lächelte zurück. Er musste sich sehr anstrengen, doch sie
hatten alle ihre Rolle zu spielen, sonst wäre das ganze
Unterfangen von Anfang an chancenlos.
„Eine brillante Idee,
wieso kam nicht schon längst einer darauf?“ Myrac
nickte.
„Endlich hat mal jemand dieses Rudel im Griff und
führt es zu alter Stärke zurück. Komm!“,
er
legte ihm den Arm um die Schultern und führte ihn von den
Anderen weg. „ Ich
will alles wissen, vor allem wie du die sieben Wachen bei unseren
Vettern überlisten konntest und auch
Weitere Kostenlose Bücher