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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sei ich vom Mars, und sagt: ‚Lana hat es mir erzählt.‘“ In Wes’ Augen spiegelten sich immer noch Schock und Ungläubigkeit. „Die ganze Zeit schütze ich Lana vor der Wahrheit, schütze auch Wizard, und jetzt stellt sich heraus: Sie weiß schon lange Bescheid.“
    „Mein Exmann war genauso wie Wizard“, erklärte Brittany. „Er konnte auch nie die Hose anbehalten. Man lernt, die verräterischen Zeichen zu erkennen.“
    „Als ich eben mit ihr telefoniert habe, hätte ich sie am liebsten danach gefragt. Ich meine – warum ist sie immer noch mit ihm zusammen? Aber was hätte ich sagen sollen? ‚He, Lana, wann hast du entdeckt, dass du Wiz mit Dutzenden anderer Frauen teilen musst, und warum zum Teufel lässt du dir das gefallen?‘“
    „Vielleicht hofft sie, dass er sich ändert“, meinte Brittany. „Wenn sie das allerdings wirklich hofft, ist sie eine Närrin. Solche Männer ändern sich nicht.“
    Brittany verstand, was in Wes vorging. Lana musste wissen, dass sie nur mit den Fingern zu schnipsen und sich scheiden zu lassen brauchte, und Wes gehörte ihr. Ganz offensichtlich würde Wes in einer Beziehung Pitbull-Qualitäten zeigen.
    Niemals würde er untreu werden. Er konnte ja nicht einmal Wizard die Treue brechen, weil er sein Freund war.
    Brittany zweifelte nicht im Geringsten daran, dass Wes Lana auf ewig lieben würde.
    Und sie war eifersüchtig. Wenn Lana zur Vernunft kam, Wizard einen Tritt gab und sich für Wes entschied, dann wäre ihr das gleiche Glück sicher, das Melody und Cowboy bereits gefunden hatten.
    „So. Jetzt weißt du eine ganze Menge mehr über mich, als du wissen wolltest, nicht wahr?“ Wes lächelte kläglich und stand auf. „Na ja, immerhin habe ich drei Tage ohne Zigaretten durchgehalten.“
    „Oh nein, das wirst du nicht tun.“ Brittany stand auf und blockierte den Weg aus dem Wohnzimmer. „Du gehst jetzt nicht los, um Zigaretten zu kaufen. Du hörst auf zu rauchen, und wenn ich dafür ein Nikotinpflaster kaufen und es dir eigenhändig aufkleben muss!“
    Dafür erntete sie ein Lächeln, und in seinen Augen tanzten wieder kleine Funken. „Das würde mir gefallen.“
    „Auf deinen Arm “, präzisierte sie. Er kam näher, und sie wich immer weiter zurück, durchs ganze Wohnzimmer, bis sie gegen die Tür stieß. Mit dem Rücken zur Tür breitete sie die Arme aus, als wollte sie sie versiegeln. Als könnte sie ihn so davon abhalten, zu gehen. „Ich bin Krankenschwester, weißt du noch? Ich weiß, wie man so etwas macht.“
    „Ich könnte sterben für eine Zigarette“, gab er zu.
    „Na und?“, fragte Brittany. „Es gibt noch mehr Dinge auf der Welt, die du nicht haben kannst.“ Zum Beispiel Lana. „Du packst das schon!“
    Hinter ihr wurde schwungvoll die Tür geöffnet, knallte mit Wucht gegen ihren Hintern und schubste sie nach vorn.
    So ähnlich musste sich ein Footballspieler fühlen, der vom gegnerischen Verteidiger gestoppt wurde. Sie stolperte über die Teppichkante und wäre zu Boden gegangen, wenn Wes sie nicht aufgefangen hätte.
    Brittany war fast so groß wie er, und sie hätte einiges darauf gewettet, dass die Bundweite seiner Jeans geringer war als ihre. Obwohl er eher durchschnittlich groß und sehr schlank war, bestand der Mann nur aus Muskeln wie Beton. Er fing sie mühelos auf und kam dabei kein bisschen ins Wanken. Dadurch geriet sie ihm allerdings so nah, wie es näher nicht ging.
    Zumindest nicht in bekleidetem Zustand.
    Einerseits hatte Wes sie in seinen Armen aufgefangen. Andererseits hatte sie versucht, sich an ihm festzuhalten, und dabei die Arme um seinen Nacken geschlungen. Andy stand in der Tür, und das Bild, das sich ihm bot, war sehr missverständlich.
    „Hoppla, tut mir leid!“ Er drehte sich hastig um und zog die Tür hinter sich zu.
    „Warte!“ Brittany löste sich von Wes und riss die Tür wieder auf. „Ich habe nur versucht, Wes davon abzuhalten, Zigaretten zu kaufen.“
    Andy lachte. „Aha. Scheint eine sehr effektive Methode zu sein.“
    Auch Wes lachte. „Schön wär’s. In Wirklichkeit stand sie nur direkt vor der Tür. Du hast sie fast umgeworfen, Junge.“
    „Entschuldige, tut mir leid.“ Andy klang allerdings gar nicht so, als täte es ihm leid. Im Gegenteil, er klang ausgesprochen fröhlich. Zu fröhlich. Gezwungen fröhlich.
    Brittany musterte ihn und fragte sich insgeheim, ob er und Dani sich versöhnt hatten.
    „Du bleibst wieder über Nacht, richtig?“, wandte Andy sich an Wes. „Ich meine, ich

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