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Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Titel: Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
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Getreideflocken, vollführte zur Verabschiedung einen schnellen Sonnengruß und verschwand in den Flur ihrer gemeinsamen Wohnung.
    * * *
    Horstkötter und Ergün berichteten in aller Ausführlichkeit von ihren Gesprächen mit den Mitschülern von Daniel Hövelmeyer. Die Spurensicherung hatte in Hövelmeyers Zimmer im elterlichen Haus nichts sicherstellen können, was ihnen einen Hinweis geliefert hätte. Obwohl es auch sonst kaum erwähnenswerte Erkenntnisse gab, dauerte der Vortrag der beiden beinahe zwanzig Minuten. Jan hatte Mühe, seine Augen offen zu halten. Eine seltsame Müdigkeit hielt ihn schon den ganzen Morgen im Griff.
    Vera Jesse betrat das Besprechungszimmer. Sie trug einen dicken Ordner unter dem Arm und nahm am Kopfende des großen Tisches Platz.
    »Ich unterbreche euch nur ungern, aber es gibt Neuigkeiten vom LKA «, würgte sie Horstkötter ab, der gerade in seiner unnachahmlich einschläfernden Art die Aussage von Irene Hövelmeyer bestätigt hatte, dass ihr Sohn bei seinen Mitschülerinnen besonders beliebt gewesen sei.
    »Es scheint tatsächlich so zu sein, wie wir bereits gedacht haben«, fuhr sie konzentriert fort. »Der Anschlag auf dem Hoeker-Fest galt auf gar keinen Fall Daniel Hövelmeyer.«
    »Aha, und wem dann?«, fragte Horstkötter eingeschnappt.
    »Wir können nur Vermutungen anstellen«, blieb Vera Jesse vage.
    »Wirst du noch etwas präziser?«, warf Manni Opitz ein. »Oder ist das Frauensprache, die wir Männer nicht verstehen können?«
    »Wenn ihr mich einfach mal ausreden lasst«, entgegnete Vera genervt.
    »Natürlich«, brummte Opitz.
    »Insgesamt haben die Leute aus dem LKA -Labor drei Fässer identifiziert, in denen Blausäure gefunden wurde. Zum einen das Fass, von dem Hövelmeyer getrunken hat. Ein zweites an einem Stand auf dem Neuen Markt und schließlich noch eins auf dem Linnenbauerplatz. Die beiden letzteren waren glücklicherweise noch nicht angestochen. Auffällig ist die Tatsache, dass alle drei Fässer an Bierständen des Pächters Peter Tietz beschlagnahmt wurden. Wenn ich richtig informiert bin, hat Kollege Stahlhut bereits mit ihm gesprochen?«
    Kai Stahlhut saß zurückgelehnt auf seinem Stuhl und nickte lächelnd. »Ich werde gleich davon berichten.«
    »Gut, ich bin gespannt«, sagte Vera. »Interessant ist außerdem, dass die Konzentration der Blausäure erheblich differierte. Laut dem vorliegenden Bericht gab es lediglich ein Fass, dessen Konzentration tödlich war.«
    »Und ausgerechnet davon musste Hövelmeyer trinken«, murmelte Bettina Begemann.
    »Wenn nicht er, dann ein anderer«, fuhr Vera fort. »Es war unvermeidbar.« Sie hielt kurz inne und trank einen Schluck Wasser. »Wir müssen den Weg, den die Fässer genommen haben, bevor sie auf das Fest geliefert wurden, nachvollziehen. Irgendwo zwischen Brauerei und Hoeker-Fest müssen sie manipuliert worden sein. Ich denke, man kann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass dies nicht die Tat eines Einzelnen gewesen ist. Allein der logistische Aufwand lässt auf mehrere Täter schließen.«
    »Haben die im LKA eigentlich auch schon herausgefunden, wie die Blausäure in die Fässer gelangt ist?«, wollte Jan wissen. Allmählich kehrten seine Lebensgeister zurück. Lag es an Veras Neuigkeiten oder an der dritten Tasse Kaffee, die er gerade in sich hineingeschüttet hatte? Die Antwort gab sein Körper, als ihm die Tasse beinahe aus der zitternden Hand gefallen wäre.
    »Es ist denkbar, dass die Blausäure mittels einer feinen Nadel durch die Gummidichtungen in das Fass injiziert wurde«, sagte Vera. »Vielleicht ist das Gift auch bereits während des Abfüllprozesses beigemischt worden. An dieser Stelle halte ich es für sinnvoll, das Wort an unseren Herforder Kollegen zu übergeben.« Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, nahm Vera Platz und forderte Stahlhut mit einer Handbewegung auf, von seinen Ermittlungen zu berichten.
    »Meinen Sie Oldinghaus oder mich?«, fragte Stahlhut zwinkernd.
    »Legen Sie einfach los!«, sagte Vera humorlos. Jan betrachtete Stahlhut argwöhnisch. Es behagte ihm nicht, wie sich sein Kollege aufspielte.
    »Schon gut«, wiegelte Stahlhut ab. »Ich werde berichten, was ich gestern in Erfahrung bringen konnte.«
    Er erhob sich und begann im Raum auf und ab zu laufen. Er erzählte von den Gesprächen mit Peter Tietz und Dr. Steinhaus.
    »Wir sollten nicht unbedingt davon ausgehen, dass der Anschlag Tietz gegolten hat«, schloss er seinen Vortrag. »Die Distribution

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