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Wetterleuchten

Wetterleuchten

Titel: Wetterleuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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er ein brennendes Streichholz hineinwarf. Der Geruch von Feuerzeugbenzin lag schwer in der Luft, was alle Zweifel darüber ausräumte, was er vorhatte.
    Becca spürte, wie Jenn sie am Arm packte. »Er will das Baby verbrennen!«, flüsterte sie hektisch. »Er will seine Knochen verbrennen!«
    »Irgendetwas hat er bestimmt vor zu verbrennen«, war Ivars Kommentar. Er trat mit Eddies Gewehr in den Händen vor und sagte: »Du wirst ein Feuer brauchen, das heißer brennt als die Hölle, Eddie. Was hast du mit dem Baby gemacht? Wie ist das Baby gestorben?«
    Als Eddie herumwirbelte, wirbelte was verdammt... die Schlampe hat mich verraten ... hätte ihn verstecken sollen ... bin es losgeworden ... aber das hat nicht gereicht ... mit ihm herum. Becca hörte seine Gedanken, als wären sie Gegenstände, die auf die Luft einschlugen. Aber er erwiderte: »Wovon redest du überhaupt, Thorndyke?«
    »Hast du das Baby ertränkt? Hast du ihm auf den Kopf geschlagen? Hast du dem Baby etwas zum Schlafen gegeben und dann das Ding da beschwert und es über Bord geworfen?«
    Ivars Worte waren hart, sein Flüstern aber nicht. Es lautete: hätte es wissen müssen ... hätte es sehen müssen ... aus Liebe etwas zu tun , bringt nichts , wenn es so endet ... Das verstand Becca nicht ganz. Sie wollte aber unbedingt herausfinden,was zwischen den beiden Männern vor sich ging, und fragte sich, ob es eine Möglichkeit gab ... Sie hatte bisher immer Diana dazu gebraucht; durch sie waren die Visionen bei ihr ausgelöst worden, aber vielleicht ... wenn sie den Mann berührte, wie es Diana getan hatte ... in dieser äußerst verzweifelten Situation ...
    »Da ist kein Baby drin«, blaffte Eddie ihn an. »Denkst du das etwa, Thorndyke? Hat sie dir das erzählt?«
    »Vielleicht hast du das Baby auf den Kopf fallen lassen«, sagte Ivar. »Es könnte ein Unfall gewesen sein, so was kommt vor. Dann hast du das Kind in einen Kasten gesteckt und den Kasten über Bord geworfen.«
    »Ich hab dir doch gesagt, da ist kein Baby drin, du Idiot. Ruf die Bullen, wenn du das wirklich denkst, und sag ihnen, sie sollen gleich Handschellen mitbringen.«
    »Ich gebe dir die Chance, das Richtige zu tun. Sag, was mit dem Kind geschehen ist, damit Sharla ihren Frieden finden kann.«
    »Sharla, Sharla«, höhnte Eddie. Er sprach ihren Namen wie ein Schimpfwort aus. »Du wolltest sie schon immer, stimmt’s? Na, jetzt hast du sie ja, und du kannst sie gerne behalten. Ich habe das hier, und mit dem, was da drin ist, sind wir quitt. Hier und jetzt.«
    »Wirst du mir endlich die Wahrheit sagen?«, fragte Ivar ihn. »Hast du das Baby irgendwo versteckt, bis du es umbringen konntest? Nachdem du es weggebracht hast? Hast du seinen armen, leblosen Körper da reingestopft und ...«
    Eddie brach in schallendes Gelächter aus, dass Becca einen Moment lang dachte, er wäre betrunken. Aber sein Flüstern klang nicht betrunken, ebenso wenig wie das von Ivar. Zusammen mit Jenns Flüstern knisterte die Luft nur so von Gedanken.
    Was er denkt... verdammter Idiot... hätte nach Hause gehen sollen, weil irgendwas Schlimmes ... jemand muss anrufen bei... lass es zu, es spielt keine Rolle ... Sharla, Sharla... wünschte, ich hätte es gelassen, wo ich es gefunden habe... die Robbe kommt, weil ...da war sie, nackt und wunderschön und ... Das alles war in höchstem Maße verwirrend, und es gelang ihr nicht, sinnvolle Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Sie verspürte den starken Drang, Eddie Beddoe zu berühren, wie Diana ihn berührt hatte, weil ihr das als die einzige Möglichkeit erschien, Klarheit zu erlangen.
    Sie trat vorsichtig einen Schritt nach vorne. Ivar packte sie am Arm und sagte: »Ich habe dir gesagt, du sollst ...«
    »Sie müssen mich lassen. Bitte.«
    Verlier keinen ... kann nicht leben mit ... das ist doch durchgeknallt ... waren Ivars und Jenns Reaktionen. Aber sie löste sich sanft aus Ivars Griff und trat einen weiteren Schritt auf Eddie zu.
    Eddie sagte: »Du rufst den Sheriff am besten jetzt gleich. Benutz das Telefon in der Hütte. Er wird sich bestimmt riesig freuen, den ganzen Weg bis hierher zu kommen, um sich anzusehen, was ich gleich hier verbrennen werde. Na los. Los. Benutz das dämliche Telefon, denn du willst mir sowieso nicht glauben und vertraust lieber einer Frau, die schon ihr Leben lang nicht mehr alle beieinander hat.«
    Er hob die Axt noch einmal. Dieses Mal benutzte er die Klinge und schlug auf den Kasten und das Schloss ein. Das Schloss fiel ab und

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