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Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Titel: Wettflug mit dem Tod (Orion 10) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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General van Dyke ein. »Möchten Sie es mir nicht erklären, McLane?«
    »Es ist so«, erklärte Cliff bereitwillig, »daß sich ›Apollo‹ vermessen hat, Helga Legrelle zu begehren. Er machte ihr einen Heiratsantrag. Da es undenkbar ist, daß Helga einen solchen Fauxpas je begehen könnte, ist es natürlich Spring-Brauner, der jederzeit in das Feuer unserer Bemerkungen gerät. Das Schönste: Wamsler weiß nicht, worum es sich dreht.«
    »Jetzt ist mir vieles klar. Aber in Spring-Brauner haben Sie einen Feind, McLane!« sagte C. O.
    Cliff nickte unerschütterlich.
    »Ich kenne ihn seit meiner Abschlußprüfung. Seit dieser Zeit tobt der lautlose Kampf zwischen uns. Aber, weiter mit Tareyton ...
    Riesige schwimmende Robotmaschinen pflanzen den Reisweizen oder den Weizenreis in den Grund der seichten Meere. Dort wächst und gedeiht dieses Zeug, und wenn es reif ist, steigt es an die Oberfläche und an die Sonnenstrahlen. Der Wind und die Flut treiben das schwimmende Nahrungsmittel zuerst in die Buchten zusammen, dann den Strand hinauf.
    Dort wird es vollrobotisch eingesammelt und gereinigt, anschließend verarbeitet und in Tanks gespeichert. Das alles ist nicht besonders neu, es gab derlei schon früher. Nur: zehn andere Planeten und zu einem Teil auch die Erde, sind von den pünktlichen Nahrungslieferungen abhängig. Die zehn Planeten sind spezialisiert und würden zumindest in eine fatale Lage kommen, wenn die Lieferungen ausblieben. Die Erde wäre davon nicht so stark betroffen, weil sie auf andere Lieferanten ausweichen kann. An dieser Stelle scheint ein Moment der Gefahr sitzen zu können.«
    »Langsam kommt Sinn in unseren Auftrag«, bemerkte Atan Shubashi trocken und sah zu, wie Helga Legrelle mit spitzen Fingern ein kurzes Haar von der Jacke des Bordanzugs entfernte.
    »Hiermit ist es endlich bewiesen!« sagte Helga triumphierend. »Shubashi, dessen Gefühlsleben uns stets ein Rätsel mit einigen Siegeln gewesen war, liebt ein Mädchen mit kurzem, schwarzen Haar.«
    Sie hielt das Haar zwischen den Fingern so, daß es jeder erkennen konnte.
    Atan grinste verächtlich.
    »Irrtum!« sagte er. »Das war die Tochter von Zweihundertvierundsechzig.«
    Die ORION-Crew und Tamara Jagellovsk verstanden.
    »Sein schwarzer Königspudel mit der Nummer 264 hat vor einiger Zeit Junge bekommen. Und jetzt betätigt sich Atan vermutlich als Dompteur«, sagte Cliff erklärend.
    »So oder ähnlich verhält es sich«, bestätigte Shubashi und trank seinen Kaffee geräuschvoll aus.
    Cliff legte seine Unterarme auf den Tisch und machte ein ernstes Gesicht.
    »Bis West/Sechs 039 brauchen wir mit normalschnellen Geschwindigkeiten, wobei wir die Triebwerke unserer drei Schiffe schonen, rund sechs Tage. In diesen Tagen können wir über Konferenzschaltung alles besprechen. Ich schlage vor, wir trinken unsere Tassen leer und treffen uns pünktlich in knapp hundertachtzig Minuten in der Personenschleuse von Basis 104. Zuerst startet die ORION VIII, dann die HYDRA II unter General van Dyke, schließlich Sie, C. O. Erickson, mit der SKORPION. Einverstanden?«
    Sein Vorschlag wurde voll akzeptiert.
    Sie verabschiedeten sich voneinander. Cliff McLane fuhr in seinen Bungalow, aktivierte die verantwortlichen Roboteinheiten, die das Haus bis zu seiner Wiederkehr versorgen sollten und packte dann eine Bordtasche voller sorgfältig ausgesuchter Gegenstände voll. Er hatte keinen genauen Plan, aber etwas in ihm sagte, daß genau diese Dinge die richtigen wären. Schließlich betrachtete er die kühlen, schattigen Innenräume des Hauses voller stiller Wehmut, zuckte die Schultern und stieg wieder in den Turbinenwagen.
    Er war rechtzeitig in der Personenschleuse.
     
    *
     
    Mit dem nötigen Sicherheitsabstand trieben die drei Schiffe durch den Hyperraum, jetzt nach dem sechsten Sprung. Der Planet Tareyton und seine Sonne waren nur noch Stunden entfernt, und Cliff Allistair McLane saß in seiner Kabine an Bord der ORION.
    Auch sein Status als Schiffsführer hatte nicht mehr als einen Quadratmeter mehr ergeben: die Kabine war auf jeder Seite nur wenige Zentimeter breiter als die der anderen Besatzungsmitglieder. Betrat man den Raum, so glaubte man, in einen großen begehbaren Schrank zu kommen – beide Seitenwände bestanden aus einem Raster rechteckiger und viereckiger Flächen. Der Boden war mit antistatischem Teppichmaterial ausgelegt, und selbst über der Tür, die sich in einen Schlitz in der Gangkrümmung zurückschieben ließ, waren tiefe

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