Wettlauf mit dem Tod
ich es mir gerade gemütlich gemacht habe.«
Wahrscheinlich war es Logan, der schon wieder mit irgendwelchen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Er ging ans Telefon.
Doch es war nicht Logan. Es war noch viel schlimmer als alles, was er erwartet hatte.
Er konnte dieses Spiel nicht ewig weiterspielen. Früher oder später würde ihm alles um die Ohren fliegen.
Und mit jedem Tag schien die Katastrophe näher zu rücken.
Sobald Logan am folgenden Tag auf dem Revier auftauchte, nahm Reese ihn zur Seite und zerrte ihn mit sich in einen Korridor. Er wirkte abgezehrt, müde und streitlustig.
»Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
Logan betrachtete Reese eingängig. »Ich nehme an, du hast den anonymen Hinweis bekommen?«
»Verflucht, das ist nicht lustig!« Ein Polizist in Uniform drehte sich nach ihnen um, und Reese bemühte sich schwer atmend um Fassung. »Ja, er ist hier, aber Herrgott noch mal, wie glaubst du, soll ich das wieder in Ordnung bringen?«
In Ordnung bringen? So dachte Reese? Dass Logan von ihm erwartete, dass er irgendeine Lösung für diesen Schlamassel aus dem Ärmel zauberte? Wohl kaum.
Er hatte bereits eingesehen, dass er sich bei Reese entschuldigen musste. »Ich hätte dich da nicht mit reinziehen sollen.«
Reese wich zurück. »Was?«
»Ich habe überlegt, wie ich Rowdy aus der Sache raushalten und gleichzeitig die Informationen, die wir von ihm bekommen haben, nutzen kann. Aber ich hätte dich nicht in diese Lage bringen sollen. Du bist nicht …«
»Das ist doch scheißegal!« Reeses Gesicht war nun direkt vor Logans. In seinen Augen loderte es. »Ich rede doch nicht davon, dass du mich in diesem Fall mit einbezogen hast. Ich bin dein Partner. Ich stehe dir zur Seite, egal, worum es geht.«
Logan kniff die Augen zusammen und forderte leise, aber in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete: »Komm mir nicht so nah.«
Reese stöhnte verzweifelt, blickte Logan forschend an und wandte sich schließlich fluchend ab. Logan konnte ihm ansehen, dass sich seine Frustration von Sekunde zu Sekunde steigerte.
Irgendetwas stimmte mit Reese nicht. Er würde ihm keine Ausflüchte mehr durchgehen lassen. »Ich denke, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um Farbe zu bekennen.«
Reese lachte auf, drehte sich zu ihm um und lachte noch einmal. »Wie du weißt, wurde der Kerl ziemlich in die Mangel genommen. Er hat eine gebrochene Nase, zwei blaue Augen und auch noch einen gebrochenen Finger.«
Logan wartete ab.
»Ich musste ihn Peterson übergeben. Sie ist jetzt gerade mit ihm drin, quatscht auf ihn ein und steckt ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen.«
Wieso sollte sie das nichts angehen? »Aber sie ist der Lieutenant.«
»Und das ist dein Fall. Aber sie hat sich von Anfang an in die Ermittlungen hineingehängt. Sich eingemischt, herumgeschnüffelt …«
Geschnüffelt? »Was zum Teufel hast du eigentlich? Peterson will doch nur der Korruption den Garaus machen. Du weißt doch selbst, dass sie sich nicht auf ihrem Rang ausruht, sondern ungemein engagiert ist.« Mit ihrem entschiedenen Beharren, immer über alles Bescheid wissen zu wollen und sich aktiv in die tägliche Polizeiarbeit einzumischen, hatte sie sich nicht nur Freunde gemacht, aber das schien sie nicht zu stören.
»Nein, Logan, da steckt noch mehr dahinter.«
»Und woher willst du das wissen?«
»Detectives«, ertönte eine schneidende weibliche Stimme hinter ihnen.
Beide drehten sich um. Lieutenant Peterson hielt auf sie zu. Logan grüßte sie nickend.
»Was für ein Glücksfall, Sie beide hier anzutreffen.«
Logan sah auf die Uhr. »Ich bin nur zehn Minuten zu früh.«
Reese verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich lässig gegen die Wand und schien die Ruhe selbst zu sein. Was für ein gerissenes Schlitzohr er doch war.
Petersons Blick wanderte zwischen den beiden hin und her. »Wir haben eine Beschreibung von dem Kerl, der unseren Gefangenen zusammengeschlagen hat. Für mich hört sie sich schwer nach Rowdy Yates an.«
»Tatsächlich?«, fragte Reese feixend. »Groß, blond und muskulös, das trifft auf eine ganze Menge Männer zu.«
Logan enthielt sich eines Kommentars, denn auch auf Reese passte diese Beschreibung.
Peterson schwieg kurz und sagte dann rundheraus: »Morton ist nicht tot.«
»Ach nein?« Logan gab sich keine große Mühe, überrascht zu wirken. »Haben Sie das von dem Gefangenen oder vom Leichenbeschauer erfahren?«
»Genau genommen von beiden.«
Donnerwetter. Da Reese nach wie
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