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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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aus. Wofür er sich rächen wollte, wusste Morton allerdings nicht. Dafür kamen eine Menge Dinge infrage.
    Er musste lachen, ließ sein Opfer dabei jedoch keine Sekunde aus den Augen. »Sie wussten also, dass ein Cop gegen mich ermittelt?« Morton wartete auf die Erklärungen, die kommen würden, die Ausflüchte und Beteuerungen, mit denen sein Gegenüber versuchen würde, eine mögliche Bestrafung zu umgehen. Doch er erntete lediglich ein Schulterzucken und offen zur Schau getragene Gleichgültigkeit.
    »Die Cops ermitteln doch ständig gegen Sie.« Unerschütterlich, ohne den Blick abzuwenden. »Das war doch noch nie ein Problem für Sie, denn schließlich gehört Ihnen ein Großteil der Polizei.«
    Auch diesmal würde er zu verhindern wissen, dass sich diese Angelegenheit zum Problem auswuchs, doch das war momentan überhaupt nicht der Punkt. »Warum ist Riske hinter mir her?«
    »Es sieht so aus, als hätten Sie einen seiner Freunde umbringen lassen.«
    Das grenzte die Auswahl immer noch nicht sonderlich ein, und so hakte Morton nach: »Wen?«
    »Einen City Commissioner.«
    »Ah. Der Mord, den Rowdy Yates angeblich mit angesehen hat.« Morton setzte sich und versuchte, sich den Namen des Betreffenden ins Gedächtnis zu rufen, kam jedoch nicht darauf. »Wie hieß der Kerl doch gleich noch mal?«
    »Jack Carmin.«
    Er schnippte mit den Fingern. »Genau. Der gute alte Jack Carmin«, murmelte er. »Was für ein rechtschaffener Scheißkerl.«
    »Ja, ein ehrlicher Mann. Es gibt keine eindeutigen Beweise gegen Sie, aber man geht davon aus, dass Sie versucht haben, ihn zu bestechen, er sich jedoch geweigert hat.«
    Es gab keine Beweise, weil dieser Mistkerl Rowdy Yates wie vom Erdboden verschluckt war. Vorher hatte er sich zwar noch mit einem Reporter unterhalten, den Morton kurz darauf in die Hölle geschickt hatte, doch seitdem hatte man nichts mehr von Rowdy gehört. »Ich weiß noch, dass ich Yates damals für vielversprechend hielt. Er hatte eine schnelle Auffassungsgabe, war stark wie ein Ochse und dabei unscheinbar.«
    Keine Reaktion, nicht einmal andeutungsweise Zustimmung.
    »So«, sagte Morton und beobachtete den Polizeibeamten dabei aufmerksam, »Rowdy ist also wieder aufgetaucht?«
    »Gut möglich, aber das ist kein Problem.«
    »Und wenn er doch noch zum Problem wird?«
    »Dann werde ich mich um ihn kümmern.«
    Es klang aufrichtig. Morton nickte. »Perfekt. Ich bin gerade an einer neuen Sache dran und kann keine Störungen gebrauchen.« Der Bulle rührte sich nicht. »Gibt es sonst noch etwas?«, erkundigte sich Morton gleichmütig.
    »Nein.«
    »Dann sehen wir uns wieder, wenn Sie das nächste Mal Bericht erstatten.« Er sah dem Cop mit einiger Bewunderung nach. Er hatte schon immer großen Respekt vor kalter, berechnender Rücksichtslosigkeit gehabt.
    Am nächsten Morgen trieb sich Pepper auf ihrem Laufband zu Höchstleistungen an, rannte angestrengt und schnell, bis ihre Schenkel und Schultern brannten und sie schweißüberströmt war. Sie bekam kaum noch Luft und verspürte trotzdem Verlangen.
    Nach Logan.
    In den letzten beiden Jahren war so viel geschehen. Fürchterliche Dinge. Dinge, die ihr Leben von Grund auf verändert hatten. Eigentlich sollte sie inzwischen immun gegen Schmerz sein und gelernt haben, ohne Träume und Hoffnungen zu leben.
    Alles war einigermaßen gut gegangen, bis Logan aufgetaucht war.
    Und jetzt? Jetzt waren die alten Wunden wieder aufgerissen und schmerzten wie am ersten Tag, an dem sie dazu gezwungen gewesen war zu akzeptieren, dass es für sie keine Träume mehr gab.
    Sie reduzierte die Geschwindigkeit des Laufbands und verfiel in lockeren Trab, damit ihr Puls sich verlangsamte und ihr Körper die Chance bekam, sich abzukühlen und sich anzupassen.
    Der Versuch, sich mit dem Training zu erschöpfen und ihre Gedanken und Gefühle auszuschalten, war kläglich gescheitert.
    Alles war wie vorher.
    Erinnerungen an Logan stiegen auf, daran, wie er lächelte, wie er sie ansah, wie er schmeckte, wie er ihre Gedanken beherrschte. Es wäre zu ihrem eigenen Besten, wenn sie einen schnellen und sauberen Schlussstrich zog.
    Rowdy hatte recht. Sie ging ein zu großes Risiko ein.
    Keine weiteren Spiele mit dem Feuer oder mit ihrem sexy Nachbarn. Keine Augenblicke mehr, in denen sich ihr Leben normal anfühlte.
    Sie hatte gerade eine schnelle kalte Dusche genommen, als es nachdrücklich an der Tür klopfte.
    Logan.
    Trotz aller guten Vorsätze verspürte sie Freude. Sie hätte das

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