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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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blickte zum Himmel hinauf, doch die Erleuchtung blieb aus. Also wartete er einfach ab.
    »Ich habe ernsthaftes Interesse an ihr«, erklärte Logan.
    Reese musste diese Aussage kurz verdauen. »Du meinst, du bist ernsthaft daran interessiert, ihr bei ihren Problemen zu helfen, wenn du Rowdy erst einmal erwischt hast? Weil du ein schlechtes Gewissen hast, dass du in ihr Leben eingedrungen bist …«
    »Nein, Herrgott, ich bin an ihr als Frau interessiert.«
    »Schwachsinn.« Er sprach jetzt lauter, und Alice beobachtete ihn interessiert. Reese drehte ihr wieder den Rücken zu.
    »Ich fasse es nicht.« Okay, das mit den Schuldgefühlen konnte er nachvollziehen. Logan war einer der ehrenwertesten Menschen, die er kannte. Darum war er auch so versessen darauf, die Mörder seines Freundes zur Rechenschaft zu ziehen. Aber … »Ich habe doch die Bilder von ihr gesehen. Sie ist absolut nicht dein Typ.« Er hatte die Fotos für Logan herausgesucht und mit eigenen Augen gesehen, dass sie, höflich ausgedrückt, nichtssagend aussah.
    »Sie ist klug. Und lieb«, rechtfertigte sich Logan.
    »Das gilt auch für meinen neuen Hund, aber das bedeutet noch lange nicht …«
    »Leck mich, Reese«, fauchte Logan. Dann fuhr er etwas gefasster fort: »Du kennst sie doch gar nicht.«
    Reese umklammerte das Telefon und senkte die Stimme. »Aber du glaubst, sie zu kennen? Himmeldonnerwetter, du bist auf einer Undercovermission. Jegliche Art von Beziehung, die du zu ihr aufgebaut hast, ist doch nichts weiter als Schwindel.«
    »Komm her, so schnell du kannst«, erwiderte Logan eisig. »Ich werde sie für etwa eine Stunde hinhalten können. Bis später.«
    Nachdem Logan aufgelegt hatte, schob Reese das Telefon wieder in die Tasche und sah sich nach Alice und Cash um.
    Die beiden hatten sich unter dem einzigen Baum weit und breit niedergelassen und drängten sich gemeinsam in den schmalen Schatten darunter. Es war Zeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Reese schlenderte über den Rasen zu den beiden hinüber und sah auf sie herab.
    Wie immer beachtete seine Nachbarin ihn nicht weiter.
    »Sie mögen meinen Hund.«
    »Er ist toll.«
    »Haben Sie heute Abend schon was vor?«
    Sie erbleichte. Dann sah ihn Alice Soundso aus großen, dunklen und, wenn er sich nicht sehr irrte, angsterfüllten Augen an und versuchte, etwas zu sagen, bekam jedoch kein Wort heraus.
    »Du liebe Güte.« Reese kniete sich vor sie hin. »Ich wollte Sie nicht anbaggern. Ich brauche nur jemanden, der heute Abend auf Cash aufpasst.«
    Bedeutungsschwangeres Schweigen. Dann bekam sie plötzlich wieder Farbe. »Oh, ach so. Sie sprechen von Ihrem Hund?«
    »Ja. Es gibt da einen … Notfall, um den ich mich kümmern muss. Es könnte eine Weile dauern, und darum dachte ich …«
    »Ja«, erwiderte sie eifrig, rappelte sich auf und ging ein wenig auf Distanz zu ihm. »Ja, ich werde auf ihn aufpassen.«
    Merkwürdig. Fast schon verrückt. »Großartig.« Reese erhob sich ebenfalls gemächlich. »Er ist noch nicht ganz stubenrein … Möchten Sie ihn lieber in meiner Wohnung beaufsichtigen statt in Ihrer?«
    »In meiner.«
    Wie angenehm und gleichzeitig lästig. »Dann hole ich schnell die Sachen, die ich gerade für ihn gekauft habe.« Damit ließ er sie stehen. Es war ihm egal, ob sie es als unhöflich auffasste oder nicht. Bei seinem Hund war er sowieso abgemeldet.
    Reese eilte die Stufen zu seiner Wohnung hinauf und organisierte dabei per Handy ein Observationsteam. Hastig beseitigte er das Durcheinander, das Cash hinterlassen hatte, und schlüpfte in eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt. In weniger als zehn Minuten war er wieder draußen. Dort übergab er Alice die Tüte mit den Habseligkeiten des Hundes, inklusive einiger Dosen Hundefutter, einem Spielzeug und einer Decke.
    Er bedankte sich bei ihr, tätschelte den Hund und ermahnte ihn, sich gut zu benehmen, was er höchstwahrscheinlich nicht tun würde, und brach auf. Was auch immer passieren würde, die heutige Nacht musste in einem Fiasko von apokalyptischem Ausmaß enden. Er spürte es in seinen Knochen. Die ganze Sache würde hochgehen, ob mit gutem oder schlechtem Ausgang konnte er noch nicht sagen. Logan geriet langsam zu tief hinein und konnte möglicherweise Dinge entdecken, die besser im Verborgenen bleiben sollten.
    Reese würde ihm genau auf die Finger schauen müssen.
    Und wenn er schon einmal dabei war, konnte er auch gleich Pepper Yates im Auge behalten.

10
    Es fiel Logan nicht leicht, sich Pepper

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