Wettlauf mit dem Tod
ihm vollkommen egal, ob Reese, Rowdy oder auch alle beide ihnen zusahen.
»Nein, so ist es nicht.« Logan legte einen Finger unter ihr Kinn. »Selbst wenn ich wollte, könnte ich es nicht.« Er küsste sie und legte all seine aufgestaute Frustration in diesen Kuss, spielte mit ihrer Zunge, gab sich ganz und gar hin und geriet dabei gefährlich nah an den Abgrund, von dem es kein Zurück mehr gäbe.
Sie entzog sich ihm ein wenig und flüsterte atemlos: »Können wir jetzt vielleicht reingehen? Bitte?«
Er durfte nicht vergessen, dass das hier ein Spiel war. Das Spiel ihres Bruders. Sie war nur eine Spielfigur.
Logan legte den Arm um sie und drückte sie an sich. Sie war groß, aber so ungeheuer schlank. Weich und warm. »Was willst du als Erstes?«
»Dich.«
Verdammt. Sofort geriet sein Blut in Wallung. Er starrte ihren Mund an, ließ dann den Blick über ihren Körper wandern. »Wow, das geht jetzt aber schnell.«
»Schnell?« Sie erwiderte seinen Blick. »Ich habe mir doch einige Tage Zeit gelassen.«
Das stimmte allerdings. Da Logan wusste, dass sie sich trotzdem noch vor ihm verstecken musste, flüsterte er: »In Ordnung. Sag mir, wie du mich willst.«
Sie atmete tief ein, und er konnte sehen, wie sich ihr Brustkorb unter dem Baumwollstoff ihrer Bluse hob, wie ihr Puls an ihrer blassen Kehle pochte. Ihre Augenlider flatterten.
Sie sah so erregt aus. So verlockend.
Sie blickte sich prüfend um und musterte die unmittelbare Umgebung, seinen leeren Balkon, den spärlichen Autoverkehr und die wenigen Fußgänger auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dann flüsterte sie aufgeregt: »Hier draußen?«
»Niemand kann uns hören.« Zumindest vermutete er, dass niemand lauschte, obwohl es durchaus im Bereich des Möglichen lag, dass ihr Bruder sie abhörte, genau wie Logan es getan hatte. Es gab sogar Geräte, die den Schall über eine größere Distanz übertragen konnten. Rowdy könnte sich also theoretisch in einem Gebäude auf der anderen Straßenseite aufhalten.
Eine befremdliche Vorstellung. »Hier gibt es nur dich und mich, Sue«, sagte er und beobachtete sie genau. »Richtig?«
»Schon, aber …« Sie trat ein Schritt zurück und glättete nervös mit einer Hand ihren Rock. »Du weißt, ich mag es lieber … dunkel.«
»Ich weiß, damit ich dich nicht sehen kann.« Früher oder später würde er herausfinden, wieso das so war. Er lehnte sich in gespielter Lässigkeit gegen das Balkongeländer. »Aber du kannst es mir trotzdem beschreiben. Wenigstens das.«
Zu seiner Überraschung hob sie kess das Kinn. »In Ordnung.« Sie leckte sich über die Unterlippe. »Ich will dir die Hose bis zu den Knien herunterziehen und mich auf deinen Schoß setzen.«
Der Gedanke allein reichte schon beinahe, um Logan den Rest zu geben. Er konnte sich bildlich vorstellen, wie es sein würde. Er richtete sich auf. »Siehst du mich dabei an?«
»Ja.«
Er zupfte an einer Falte in ihrem Rock. »Der hier ist bis zu deiner Hüfte hochgeschoben?«
Sie atmete schwerer. »Ja.«
»Deine Schenkel sind weit geöffnet. Kein Höschen.« Endlich würde er ihre Beine sehen können, vielleicht sogar ihre Schenkel streicheln dürfen und ihre Hüften. Er merkte, dass er einen Steifen bekam, doch es war ihm egal. Er trat dichter an sie heran und flüsterte ihr zu: »Und ich bin tief in dir?«
Ein zartes, erregtes Seufzen entschlüpfte ihren Lippen, und sie nickte. »Ja.«
Er küsste sie noch einmal, diesmal sanfter, und bat sie damit um Verzeihung, obwohl sie das nicht wissen konnte.
Er drückte sie an sich und schlang die Arme um sie. Ihr Kopf lag an seiner Schulter. »Ich würde dich niemals dafür bestrafen, dass du tust, was du für richtig hältst, Sue.«
»Okay, na, dann könnten wir …«
Er ließ sie nicht ausreden. »Aus diesem Grund und weil du darauf bestanden hast, dass wir es erst einmal langsamer angehen lassen, wäre es mir lieber, wenn wir noch ein wenig warten würden.«
Zumindest so lange, bis wir deinen Bruder verhaftet haben und ich einige wichtige Antworten von ihm bekommen habe.
»Ich möchte sichergehen …«
»Ich bin mir sicher«, beteuerte sie hastig.
»Pst. Du sollst hinterher nichts bereuen müssen.« Nicht noch mehr … Ihm war klar, dass die Ereignisse der heutigen Nacht sie tief beschämen würden.
Sie verfielen in Schweigen. Befürchtete sie etwa, er hätte sie durchschaut? Auf keinen Fall sollte sie leiden. Nie wieder.
»Du bedeutest mir sehr viel.«
Bitte glaub mir das, selbst wenn
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