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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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nebeneinander im zweiten Stock. Er hatte das Apartment ganz bewusst für Pepper ausgewählt, denn direkt vor dem kleinen Badezimmerfenster wuchs ein hoher Baum, über den sie im Notfall heimlich aus der Wohnung entkommen konnte.
    Zudem konnte Rowdy ihn nutzen, um sich unbemerkt zu ihr zu schleichen.
    Er besaß zwar auch einen Schlüssel, aber es wäre zu auffällig gewesen, wenn er einfach durch die Tür spaziert wäre. Niemand durfte ihn sehen und als Peppers Bruder identifizieren. Dieses Risiko wollte er um keinen Preis eingehen.
    Logans Fenster zu erreichen konnte dagegen schwierig werden, aber ihm würde schon etwas einfallen.
    Die Hausbeleuchtung war mit Absicht so ausgerichtet, dass sie den seitlichen Hof weitgehend im Dunkeln ließ, und der hohe Baum bot ihm beim Klettern zusätzliche Deckung. Vor vielen Jahren, als Pepper und er noch am Fluss gelebt hatten, waren sie ständig auf Bäume geklettert. Manchmal hatte er im Sommer ein Seil hoch in den Ästen vertäut, und sie waren hinaufgeklettert und hatten sich von dort aus ins kalte Flusswasser fallen lassen.
    Manchmal hatten sie auch einfach nur stundenlang in einem Baum zusammengesessen, und er hatte mit ihr geredet und sie so vom Wohnwagen und ihren betrunkenen Eltern ferngehalten.
    Meist machte der Alkohol ihre Eltern nur stumpfsinnig, manchmal wurden sie aber auch richtig gemein.
    Rowdy schüttelte die unangenehmen Erinnerungen ab und schwang sich auf einen kräftigen Ast. Klettern war wie Fahrradfahren, wenn man es erst einmal konnte, verlernte man es nie wieder. Das Fenster ließ sich ohne große Probleme aufhebeln. Schwieriger war es jedoch, sich bei seiner Größe durch die kleine Öffnung zu quetschen. Pepper mit ihren schmalen Schultern und Hüften würde das sicher einfacher gelingen.
    Er landete in einem dunklen Zimmer und lauschte in die Finsternis. Nichts zu hören. Er legte die Mütze auf dem Rand des Waschbeckens ab, schaltete seine Stiftlampe ein und begann mit der Inspektion.
    Zuerst überprüfte er den Medizinschrank, denn bei verschreibungspflichtigen Medikamenten stand immer der Name des Patienten auf dem Etikett. Er fand jedoch nur rezeptfreie Mittel. Außerdem noch einen Rasierer und eine Zahnbürste. Alles erweckte den Anschein, als hätte der Kerl vor, länger hier zu wohnen. Doch das bewies noch gar nichts.
    Rowdy schlich durch das Apartment. Von seinem Leben im Untergrund wusste er, wie man Spuren verwischte. Er durchsuchte das Schlafzimmer, ohne Beweise für seine Anwesenheit zu hinterlassen. Keine offene Schublade würde ihn verraten, keine neue Falte in der Decke auf dem ungemachten Bett.
    Er entdeckte nichts.
    Halb erleichtert, halb ernüchtert setzte er die Suche im Wohnzimmer fort, das er sich für zuletzt aufgespart hatte. Er stellte sich mitten ins Zimmer und blickte sich um, orientierte sich in der Dunkelheit, registrierte die Position der Möbelstücke und der Lampen. Aus Peppers angrenzender Wohnung drangen Geräusche: der Klang eines Fernsehers, Gesprächsfetzen.
    Im Schrank fand er nichts Ungewöhnliches. Und das war merkwürdig. Die meisten Menschen lagerten in ihren Schränken allerlei Krimskrams, doch er fand nichts dergleichen, keine Kiste mit Fotos, keine unbenutzte Sportausrüstung. Der Schrank war bis auf eine leichte Jacke und ein paar Turnschuhe leer.
    Beunruhigt machte sich Rowdy an den Schreibtisch. Die üblichen Rechnungen, ein Scheckbuch, Post, alle Requisiten, die notwendig waren, um eine Tarnexistenz zu konstruieren, oder aber der ganz normale alltägliche Kram des Mannes, der hier wohnte.
    Rowdy war nach wie vor nicht überzeugt. Er tastete die Unterseite der Schubladen ab und entdeckte einige Kabel.
    Nun war höchste Konzentration gefragt.
    Er zog daran und förderte ein kleines Gerät zutage. Mit der Taschenlampe zwischen den Zähnen untersuchte er es und begriff plötzlich schlagartig, was los war.
    Scheiße
.
    In dem Augenblick, in dem ihm klar wurde, dass Logan Pepper bespitzelt hatte, hörte er draußen auf dem Flur auch schon eilige Schritte.
    Jemand rannte. Nicht nur eine Person.
    Verflucht, es hörte sich an, als wäre ein ganzes Bataillon auf dem Weg zu ihm.
    Er schaltete das Licht aus und lief zurück ins Badezimmer, doch als er dort das Fenster öffnete, hörte er draußen ebenfalls Stimmen. Verdammt.
    Sie hatten ihn umzingelt.
    Auf leisen Sohlen machte sich Rowdy auf den Weg in Logans Schlafzimmer, um von dort durch das Fenster zu verschwinden, doch er schaffte es nur bis auf den Flur.
    Die

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