Wettlauf mit dem Tod
die Arme und sah Logan böse an. »Ja.«
Unter anderen Umständen hätte Logan die Ironie durchaus amüsant gefunden, dass er ursprünglich versucht hatte, über Pepper an Rowdy ranzukommen, und jetzt, wo er Rowdy hatte, wollte er nichts weiter als Pepper beschützen.
Er rieb sich gereizt den Nasenrücken. »Wo steht das Auto?«
»Ich habe zwei Blocks nördlich vom Klub geparkt, bei einem Pfandhaus. Die Schlüssel liegen unter dem Beifahrersitz.«
»Befindet sich im Kofferraum irgendetwas Belastendes?«
Sie sah Logan vernichtend an. »Weil wir so skrupellose Verbrecher sind oder was?«
Angesichts ihrer Feindseligkeit fiel es ihm schwer, nicht aus der Haut zu fahren. »Das habe ich nicht gesagt.«
»Du hast es vielleicht nicht gesagt, aber gedacht.«
»Das klären wir später. Was ich eigentlich wissen wollte, war, ob du irgendetwas hinterlassen hast, wodurch man dich aufspüren könnte?«
»Aber nein, ich hatte einfach nur Lust, Rowdys neuester Eroberung einen kleinen Besuch abzustatten und ein wenig mit ihr zu schwatzen. Was könnte es Vergnüglicheres geben?«
Rowdy pfiff durch die Zähne.
»Dein Sarkasmus ist nicht gerade hilfreich.«
»Du kannst von Glück reden, dass du nichts Schlimmeres abkriegst!«
Bis zehn zu zählen half auch nicht mehr. »Rowdy, was für ein Auto fährst du? Ich werde Reese hinschicken, damit er sich um die Sache kümmert.«
Rowdy nannte ihm die Marke und das Modell, und Logan zückte sein Handy. »Wie gut bist du darin, eventuelle Verfolger abzuschütteln?«
Rowdy blickte in den Rückspiegel. »Ist denn damit zu rechnen?«
»Eigentlich nicht, aber stell dich notfalls trotzdem schon mal darauf ein.« Dann rief er Reese an. Der meldete sich sofort ganz unverblümt mit: »Ich habe alles gesehen. Was soll ich tun?«
Im Nachhinein konnte er nicht mehr nachvollziehen, dass er auch nur eine Sekunde an Reese gezweifelt hatte. »Vorerst verschwinde von dort, ohne gesehen zu werden.«
»Ich bin gleichzeitig mit dir aufgebrochen. Sollen wir uns treffen?«
Er wusste, dass seinem Freund die Antwort nicht gefallen würde, doch Rowdy und Pepper hörten ihm aufmerksam zu. »Noch nicht, aber bald.«
Rowdy reagierte sichtlich erleichtert. Misstraute er Reese tatsächlich so sehr? Oder hatte er trotz allem noch befürchtet, dass Logan sie verraten würde?
Unwahrscheinlich. Es gab einiges, was er mit Pepper Yates tun wollte, doch sie zu hintergehen war endgültig von der Liste gestrichen. »Ich muss einiges klären, und allein ist es einfacher, nicht aufzufallen.«
»Da liegt ja gerade das Problem, Logan. Du bist nicht allein, sondern hast Menschen bei dir, die bis vor Kurzem noch als gefährlich galten. Da du mich nicht mehr in dein Vorhaben einweihst, kann ich nicht nachvollziehen, weshalb du es dir anders überlegt hast, aber ich bin mir trotzdem sicher, dass ich dir zur Seite stehen sollte. Ich sollte …«
»Kannst du mir in dieser Sache vertrauen?« Ihm blieb keine Zeit für Erklärungen.
»Hundertprozentig«, kam es ohne Zögern von Reese.
»Danke.« Augenblicklich war Vertrauen ein hohes Gut und bei dem Geschwisterpaar, mit dem er momentan im Auto saß, nur dünn gesät. »Ich habe eine ellenlange Liste mit Dingen, die erledigt werden müssen. Könntest du Peppers Auto unauffällig fortschaffen?«
Dieses Ansinnen schien Reese zu verwirren. »Klar kann ich das.«
Logan beschrieb ihm das Auto und wo er es finden konnte. »Bring es an einen sicheren Ort, okay?«
»Kein Problem.«
»Ich muss mein Telefon auswechseln. Es könnte also einige Stunden dauern, ehe ich mich wieder mit dir in Verbindung setzen kann. Finde bis dahin so viel wie möglich über den Klub heraus, aber unauffällig. Wahrscheinlich ist niemandem aufgefallen, dass wir dort waren.«
»Schon so gut wie erledigt.«
»Das weiß ich zu schätzen.« Logan beendete die Verbindung und schaltete das Telefon aus. »Wo ist dein Handy?«, fragte er Pepper. Kleinlaut gab sie es ihm, und er schaltete es ebenfalls aus. Ihre Widersacher sollten es nicht zu einfach haben und sie per GPS orten können.
»Rowdy?«
»Ist schon passiert.« Er behielt wachsam den Rückspiegel im Auge. »Aber ich werde es bei mir behalten.«
Dafür hatte Logan Verständnis. »Bieg dort vorne links ab und fahr auf den Highway. Halte dich vorerst in Richtung Süden.« Er verdrehte den Kopf, um durch die Heckscheibe sehen zu können, entdeckte jedoch nichts Verdächtiges. Dann wandte er sich zu Pepper um.
Auf ihrer Miene zeichnete sich eine
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