Wettlauf mit dem Tod
durchgemacht und wie er sie hintergangen hatte, ließ Logan ihr die wiederholten Anfeindungen durchgehen. »Ich weiß, wo wir hinkönnen.«
»Und wie geht es dann weiter?«
»Ich werde mir ein Prepaid-Telefon besorgen«, dachte er laut nach. »Dann werde ich Reese anrufen und fragen, ob er etwas über Andrews und die Bombe herausgefunden hat und ob es mögliche Verdächtige gibt.« Er zuckte mit den Schultern. »Dann sehen wir weiter.«
»Ich weiß nicht, ob jemand verletzt wurde«, gestand Pepper mit sorgenvoller Miene. »Sobald ich begriffen hatte, was geschehen war, bin ich geflüchtet.«
»Ich werde es herausfinden.« Er nahm ihr das Notizbuch ab und hielt ihre Hand fest. »In Ordnung?«
Sie sah ihn lange und forschend an und nickte schließlich. »In Ordnung.« Bevor sie seine Hand losließ, drückte sie sie kurz.
Durfte er sich angesichts dieser Geste Hoffnungen machen? War es vielleicht nur die Verzweiflung, die sie so feindselig machte?
»Klärt mich doch mal auf, Jungs. Ihr beide habt offensichtlich eine Übereinkunft getroffen.«
»Ich habe ihm alles erzählt«, erklärte ihr Rowdy. »Du kannst ihm vertrauen.«
Sie kniff die Augen zu, nickte jedoch. »Gut. Ich werde ihm vertrauen.« Sie sah Logan vielsagend an. »Zumindest in dieser Angelegenheit.«
Keine Frage, sie steuerten direkt auf ein Riesenfiasko zu.
»Fahr rechts ran, sobald du eine Telefonzelle entdeckst.«
»Etwas zu essen wäre auch nicht schlecht«, meldete sich Pepper. »Ich kann ohne zu untertreiben behaupten, dass ich am Verhungern bin.«
Rowdy schmunzelte. »Immer wenn sie niedergeschlagen oder nervös ist, braucht sie was zu essen.«
»Stimmt doch gar nicht.«
An der ungekünstelten und liebevollen Art, in der die beiden miteinander umgingen, konnte Logan erkennen, wie nah sie sich standen. So viele voreilige Schlüsse, die er über sie gezogen hatte, wurden dadurch Lügen gestraft. Es erinnerte ihn an sein Verhältnis zu seinem Bruder. Sie gingen zwar respektlos miteinander um, doch wenn einer den anderen brauchte, war man füreinander da.
»Fast Food?«, fragte Rowdy.
»Lasst uns zuerst über die Brücke nach Kentucky reinfahren. Das dauert höchstens zehn Minuten.« Logan konnte noch immer nicht recht fassen, wie anders Pepper jetzt aussah. Er studierte ihr Profil. »Hältst du es noch so lange aus?«
Sie legte den Kopf zurück und schloss die Augen. »Ich werde schon nicht verhungern.« Allerdings würde es schon bald hell, und sie hatte kein Abendessen gehabt. Wahrscheinlich zehrte sie seit Stunden nur noch vom Adrenalin und ihrer Angst.
Pepper schlang die Arme um den Oberkörper. »Zumindest muss ich nicht mehr diese hässlichen Klamotten tragen.«
»Du riskierst ziemlich viel, oder?«, fragte Rowdy Logan und wechselte die Spur. »Das hier könnte dich deinen Job kosten.«
»Vielleicht. Ich weiß es nicht.« Das hing ganz davon ab, wie sich alles entwickelte. Bisher hatte Peterson immer mitgespielt, wenn er zusätzliche Zeit gebraucht hatte, um vagen Spuren zu folgen. Sie hatte sogar seinen Undercovereinsatz in Peppers Haus abgenickt, einem sehr untypischen Einsatzort für einen Detective. Aber das hier? Die Nachsicht und das Verständnis des Lieutenants hatten ihre Grenzen. »Mir wird schon was einfallen.«
Rowdy trommelte mit den Händen auf dem Lenkrad. »Ich hätte da einen Vorschlag.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn hören will.«
»Ich bestimmt nicht«, stöhnte Pepper.
Rowdy verließ den Highway an einem Rasthof und hielt auf dem Parkplatz. Dann drehte er sich nach den beiden um. »Tut mir leid, Logan, aber es sieht ganz so aus, als müsstest du mich gehen lassen.«
»Nein!«, schrie Pepper.
Logan war sich nicht sicher, worauf er hinauswollte. »Warum sollte ich das tun?«
»Das ist die beste Möglichkeit, um an Informationen heranzukommen. Ich verfüge über gewisse Kontakte und kann wahrscheinlich an einem einzigen Tag mehr über Morton und die Leute, die ihn tot sehen wollen, herausfinden als dein ganzes verfluchtes Polizeirevier in einer Woche.«
»Rowdy, nicht.«
Er umarmte seine Schwester und küsste sie auf den Scheitel. »Tut mir leid, Süße, aber du wirst überhaupt nicht gefragt.« Dann sah er Logan an. »Ich werde nicht durch das Gesetz eingeschränkt. Um herumzuschnüffeln, brauche ich keinen Durchsuchungsbefehl, noch nicht einmal einen Schlüssel. Da Morton eine ständige Bedrohung für uns darstellt, habe ich ihn immer im Auge behalten. Ich kenne einige Leute, die mit ihm
Weitere Kostenlose Bücher