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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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»Ziehst du dich auch aus und schwimmst eine Runde mit mir?« Betont gleichgültig zog sie sich das Höschen aus.
    In der feuchten Nachtluft pulsierte plötzlich eine erwartungsvolle Spannung. »Wenn du möchtest.«
    Und ob sie das wollte, doch sie würde es ihm gegenüber nie im Leben zugeben. »Mach, was du willst.«
    »Dann komme ich mit.«
    Ihr Herz hämmerte wie wild gegen ihre Rippen. Über ihrem Kopf glitzerten die Sterne, und im fahlen Mondlicht warf alles um sie herum düstere, bläuliche Schatten. »Mein T-Shirt und meine Unterwäsche liegen auf dem Steg. Pass auf, dass sie nicht ins Wasser fallen.«
    »Schon gesehen.«
    Sie spürte, wie er näher kam. Er konnte im Dunkeln sehen? Ob er wohl mehr ausmachen konnte als die verwaschenen Schemen, die sie erkannte?
    »Vorne rechts gibt es eine Leiter, die ins Wasser führt. Bevor du hineinspringst, solltest du unbedingt zuerst überprüfen, wie tief es ist. In Trockenzeiten kann der Wasserstand sehr stark sinken.«
    »Ach ja?« Sie hörte, wie er den Reißverschluss seiner Hose öffnete, und stellte zu ihrem Missfallen fest, dass Hitze in ihr aufstieg. »Bevor Rowdy und ich durchgebrannt sind, habe ich im Sommer mehr Zeit im Wasser als außerhalb verbracht.«
    »War das in der Zeit, bevor eure Eltern gestorben sind?«
    Oh nein, auf dieses Gespräch würde sie sich nicht einlassen. Sie starrte in die pechschwarze Finsternis, bis sie schließlich die erste Sprosse der Leiter ausmachen konnte, die vom Steg ins Wasser hineinragte. Nach und nach gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit.
    Sie blickte auf den See hinaus. Auf der schwarzen, seidig glänzenden Wasseroberfläche spiegelten sich die Sterne wie glitzernde Diamanten. Sie stieg die flachen Sprossen hinab, bis ihr das Wasser bis zur Taille reichte.
    »Kalt?« Logans Gesicht tauchte über ihr auf.
    Seine Knie befanden sich ungefähr auf Höhe ihrer Nase. Ob er sie wohl sehen konnte? Sie wünschte sich jedenfalls, ihn besser erkennen zu können.
    »Ganz angenehm.« Sie glitt rückwärts ins Wasser, stieß sich von der Leiter ab, tauchte unter und in einiger Entfernung vom Steg wieder auf. Das Wasser war nicht sehr tief, der Grund des Sees lag etwa dreißig Zentimeter unter ihren Füßen.
    Etwas berührte ihren Fuß, und sie wusste, dass es Logan war. Er schwamm ganz in ihrer Nähe auf der Stelle. Blieb immer dicht bei ihr. Gebärdete sich wie ein Beschützer.
    Benahm sich eben wie ein richtiger Kerl.
    Irgendwo am Ufer fing ein Frosch an zu quaken. Sie liebte dieses Geräusch mindestens so sehr, wie sie das Wasser liebte. »Habt ihr auch ein Boot?«
    »Ein Ruderboot und ein kleines, motorgetriebenes Fischerboot. Nichts Besonderes.«
    »Dash meinte, du wärest reich.«
    Er tauchte unter und kam inetwa einem Meter Entfernung von ihr wieder an die Oberfläche. Es war schön, hier mit ihm zusammen zu sein. Sie fühlte sich ihm sehr nahe. Der Mond beschien sein dunkles, feuchtes Haar und beleuchtete manchmal sein Gesicht oder verbarg es im Schatten. Die Nacht umfing sie behaglich und auch irgendwie sinnlich.
    Logan paddelte weiter bei ihr, sagte jedoch kein Wort.
    Auch gut. Sie würde ihn nicht noch einmal fragen. Wenn er nicht reden wollte, bitte schön. Dann würden sie ihr Bad eben schweigend nehmen.
    Sie schwamm zurück zum Steg und stieg die Leiter hinauf, um die Seife zu holen. Wasser troff von ihrem Körper. Sie seifte sich ein und sah dabei zum Haus hinauf. Jemand erschien auf der Veranda mit der Laterne, die Logan vorhin erwähnt hatte.
    Da sie nicht erpicht darauf war, begafft zu werden, stieg sie schnell wieder ins Wasser, um sich abzuspülen.
    Dash kam den Hügel hinab. »Alles in Ordnung?«, rief er.
    »Lass die Laterne auf der Bank stehen«, bat ihn Logan.
    »Kein Problem.« Das Licht der Laterne tanzte in seiner Hand auf und ab und huschte über die Baumstämme und den taufeuchten Boden. Dashs Gesicht leuchtete in ihrem gelben Schein gespenstisch.
    Er stellte die Lampe auf einer wuchtigen, steinernen Bank ab. Vorhin am Ufer war sie ihr überhaupt nicht aufgefallen. Warmes Licht fiel auf den Steg und beleuchtete die beiden Kleiderstapel, die sie hinterlassen hatten.
    Was bedeutete, dass alle sie sehen konnten, wenn sie aus dem Wasser stieg.
    »Reese lässt ausrichten, dass das Haschee in ungefähr fünf Minuten fertig ist, falls ihr etwas essen wollt. Dazu gibt es grüne Bohnen aus der Dose und Brötchen.«
    »Danke«, erwiderte Logan leise.
    Dash stieg wieder den Hügel hinauf. Pepper ließ ihn dabei

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