Wettlauf mit dem Tod
an.
»Wohin gehst du?«, fragte Pepper misstrauisch dazwischen.
»… werde ich das Frühstück übernehmen.«
»Ich kann mich auch selbst versorgen, aber trotzdem danke«, erklärte sie Dash und wandte sich dann wieder an Reese. »Du bleibst also nicht bei uns?«
»Ich werde hin und wieder vorbeikommen. Hat Logan nichts davon erwähnt?«
Nun schenkte sie Logan wieder ihre ganze Aufmerksamkeit.
Logan trank ebenfalls seine Milch aus und lehnte sich, genau wie Pepper, bequem auf dem Stuhl zurück. »Warum sollten wir warten, bis dein Bruder etwas herausfindet, wenn Reese genauso gut gleichzeitig eigene Recherchen anstellen kann?«
»Ja, genau, weil das bisher auch so gut funktioniert hat, nicht wahr?«
»Genauso, wie Rowdy gewisse Möglichkeiten hat, die uns nicht zur Verfügung stehen, kann auch ich Informationskanäle nutzen, die der Polizei nicht offenstehen«, gab Reese zu bedenken. »Ich denke, wir werden uns recht gut ergänzen.«
»Du kannst denken, was immer du willst, aber wenn du ihn auflaufen lässt und ihm etwas zustößt, dann …«
»Ja, ich weiß schon. Eure Drohungen waren ja nicht zu überhören. Ich weiß gar nicht, ob ich heute Nacht vor Angst überhaupt noch schlafen kann.«
Pepper sprang erbost auf. »Woher soll ich wissen, dass du nicht vielleicht jemanden hierherführst?«
Reese verspannte sich. »Willst du mich damit des Verrats oder der Inkompetenz bezichtigen?«
»Reese«, griff Logan warnend ein. Es gab keinen Grund, Pepper noch mehr zu reizen. »Liebes, ich vertraue ihm.«
»Ich bin nicht dein Liebes«, keifte sie Logan an und fügte dann zornig hinzu: »Und
ich
vertraue ihm nicht.«
Dash hielt sich aus der Diskussion raus. Logan konnte nur schwer beurteilen, ob Peppers wilder Zorn ihn amüsierte, einschüchterte oder gar entsetzte.
»Das tut weh.«
»Ha!«
Nun wurde Reese ernst. »Bevor das hier aus dem Ruder läuft, möchte ich noch einmal erwähnen, dass ich sehr wohl weiß, wie man einen Verfolger erkennt, und dass ich meine Aufgabe als Gesetzeshüter ausgesprochen ernst nehme.«
»Na, halleluja, wie schön für dich. Mich hast du damit trotzdem noch nicht überzeugt.« Sie stieß den Stuhl zurück.
Logan rechnete damit, dass sie zornig davonlaufen würde, und erhob sich ebenfalls, damit er ihr folgen und versuchen konnte, sie zu beruhigen.
Doch anstatt aufgebracht davonzustürmen, sammelte sie wortlos die schmutzigen Teller ein und marschierte damit in die Küche.
Diesmal ließ sich Dashs Grinsen nicht falsch deuten. Er amüsierte sich königlich. Reese hob entnervt die Hände.
Logan sammelte die Gläser ein und folgte ihr in die Küche, die allerdings nicht weit vom Esstisch entfernt war, und da es keine trennenden Wände gab, konnte Logan spüren, wie die Blicke der beiden Männer ihm folgten.
»Beruhige dich wieder«, bat er mit gesenkter Stimme. »Alles kommt in Ordnung.«
Sie kratzte die Essensreste von den Tellern in den Mülleimer. »Ich habe das Gefühl, dass sich deine Definition von ›in Ordnung‹ von meiner grundlegend unterscheidet«, entgegnete sie und begann, die Unterschränke zu durchstöbern.
»Was suchst du?«
»Spülmittel.«
Logan ergriff sie an den Schultern, doch da er wusste, dass sie Zuschauer hatten, schob er sie nur beiseite und holte selbst das Reinigungsmittel aus dem Schrank. Dann steckte er den Stöpsel in den Abfluss und ließ das Waschbecken volllaufen.
Dash gesellte sich zu ihnen. »So. Wie wäre es damit: Ich übernehme den Abwasch, und ihr beide könnt …«
»Nein«, widersprach sie vehement, schubste die beiden Männer zur Seite und machte sich selbst an die Arbeit. »Ich lasse mich nicht bedienen.«
Logan wusste genau, dass sie kein großer Freund von Hausarbeiten war, doch sie wirkte momentan derart angespannt, dass er sie auf keinen Fall noch weiter reizen wollte.
Er suchte den Blickkontakt mit Dash und schüttelte den Kopf. »Macht es dir etwas aus, wenn ich dir helfe?«, fragte er Pepper.
»Das tut es tatsächlich«, giftete sie ihn an. »Warum beschäftigst du dich nicht mit etwas anderem?«
Dash räusperte sich. »Wir wollen Karten spielen. Möchtet ihr mitmachen, wenn ihr fertig seid?«
»Nein«, erklärte sie und sah Logan vielsagend an. »Und er auch nicht.«
Logan hatte keine Ahnung, was das schon wieder zu bedeuten hatte, und hob resigniert die Hände. »Ich muss sowieso noch mein Bett beziehen. Es wird bald hell, und wir haben alle Schlaf nötig.«
Sie gab ein Geräusch von sich, das ziemlich
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